nico als therapeut

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With great power comes a great need to take a nap.

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„Ey, Jackson! Was ziehst du so ein Gesicht?", ruft Nico dem Jungen am anderen Ende des Trainingsplatzes zu.

Percy sieht nicht von seinen aggressiven Schwertschlägen auf die Trainingsfiguren auf. Man kann aber bis hier erkennen, dass er mehr als nur schlechte Laune hat. Sein Gesicht ist angespannt, er presst seinen Mund so stark aufeinander, dass man seine Lippen nicht mehr sehen kann und seine Augenbrauen sind so stark zusammengezogen, dass sie sich beinahe berühren.

Nico ist gerade erst angekommen und ganz als der einfühlsame Todesknabe spricht er Percy natürlich direkt darauf an.

„Percy! Ich rede mit dir! Was ist los?"

„Nichts!", brüllt Percy zurück, aber es ist deutlich zu sehen und hören, dass nicht nichts los ist.

Nico bewegt sich langsam näher heran. Wenn Percy sauer ist, sollte man das wie bei einem bockigem Pferd handhaben. Klein machen, auf ihn zukommen und wenn er sich dann ein wenig beruhigt hat, sofort die Kontrolle übernehmen.

„Das glaubst du doch selber nicht", sagt Nico mit sanfter Stimme, die er selber nicht von sich kennt.

„Doch! Will ich, muss ich und es ist auch so", schnaubt Percy. „Macht euch keine Sorgen um mich, mir geht's blendend." und schlägt mit einem brutalen Hieb der Trainingspuppe den Kopf ab.

„Sicher", murmelt Nico ironisch. „Komm schon, Jackson. Was ist passiert? Ich sehe förmlich, wie die Rauchwolken aus deinem Kopf kochen. Verarsch mich nicht."

„Bei den Göttern!", bricht es verzweifelt aus Percy heraus. Er lässt vollkommen erledigt sein Schwert fallen und sackt auf dem Boden zusammen. 

„Ich habe seit ner Woche Scheiß-Albträume. Es ist immer der gleich Traum, zumindest kommt dasselbe drin vor. Und das macht mich fertig!"

Der Sohn des Hades setze sich ihm gegenüber, ein bisschen wirkt es jetzt wie bei einer Selbsthilfegruppe. Wenn es schon so weit kommt, sind sie wirklich am Arsch, denkt er sich

„Willst du mir erzählen, worum es geht?", fragt er überraschend einfühlsam. „Manchmal hilft es, darüber zu reden."

„Mh. Du redest doch auch mit keinem über deine Albträume."

„Punkt für dich, Jackson. Aber es geht hier um dich. Ich schlage gerade nicht vollkommen aggro unschuldigen Trainingspuppe die Köpfe ab", entgegnet Nico.

„Was soll es denn bringen, wenn ich darüber rede?"

„Naja, du teilst deine Ängste. Und wie sagt man so schön „Geteiltes Leid ist halbes Leid". Also vertrau dich jemandem an. Vielleicht sind es ja auch Visionen oder so", rät Nico.

Percy zieht scharf die Luft ein. „Das sind keine Visionen! Das dürfen keine Visionen sein!"

„Okay. Du musst es mir nicht erzählen, aber rede mit Chiron und Annabeth darüber", verteilt Nico weiter gute Ratschläge. 

Percy ist überrascht, wie weise der Junge ist. Sonst lässt er immer nur den depressiven Goth oder den gefühllosen Bad Boy raushängen. Unerwarteterweise hat ihm das Gespräch wirklich geholfen.

„Danke, Nico", antwortet er also ehrlich und versucht aufzustehen, aber seine Muskeln machen schlapp. 

Nico bemerkt das sofort, steht auf und drückt Percy sofort wieder auf den Boden. „Denk nicht mal dran, jetzt aufzustehen! Du kannst später mit Annabeth und Chiron reden."

solangelo - one-shots Where stories live. Discover now