Kapitel 29

1.4K 139 55
                                    

Lyric zog seine wiederhergestellte Kampf-Kleidung von Jean an. Ich habe keine Ahnung, wie Dayan das hinbekommen hat, aber Hut ab. Sie saß perfekt und von den Kampfspuren war nichts mehr zu sehen. Abschließend kämmte er sich die Haare, legte seine Ohrringe an und umrandete seine Augen mit Kajal. Perfekt. Stilsicher. Zuletzt verstaute er seine Waffen, die er vorher poliert hatte.

Nix hatte das ganze Spektakel mit einem Grinsen mitangesehen. Hölle, er ist so heiß. Ich will ihn noch einmal vernaschen. Doch es gab Wichtigeres. Im Laufe des Tages hatte er eine Antwort von Sereph erhalten, dass er bereit war, sie zu empfangen. Zwei Tage hatten sie gewartet.

Nix hatte sich oft von Lyric zurückgezogen, sodass seine Seherfähigkeiten nicht gedämpft waren. Nach und nach kamen die Visionen zurück, was seinen Körper umso mehr belastete, da sie nun häufig hintereinanderkamen. Sie schienen sich in irgendeiner Form aufgestaut zu haben. Doch es war die absolut richtige Entscheidung gewesen, denn gestern Abend hatte er einen Schlüsselmoment gesehen. Dieser war das Ass in ihrer Verhandlung mit Sereph.

Gemeinsam gingen sie durch das Portal und traten in der Eingangshalle von Serephs Anwesen heraus. Lyric war noch nie hier gewesen, weshalb es ihn umso mehr überraschte. Überall waren die Wände in einem klaren Weiß mit zahlreichen Mosaiken aus Leucht- und Ziersteinen besetzt. Es waren wunderschöne Muster, die eine einzigartige Geschichte erzählten. Dazu gab es zahlreiche pittoreske Statuen.

Auch die Steine auf dem Boden waren in einem fließenden Muster gelegt. Dazu waren an ausgewählten Plätzen zahlreiche Werke von Künstlern an den Wänden. Er scheint wirklich ein Kunstliebhaber zu sein. Jedes Stück war perfekt inszeniert, sodass es optimal seine Wirkung entfalten konnte.

Ein Inkubus begrüßte sie, was sehr ungewöhnlich war. Er hatte eine Uniform an, die ihn als den Leiter des Anwesens auszeichnete. Jedes Haar saß perfekt. Mit einem Lächeln sagte dieser: „Schön, dass Ihr meinen Kuro mit Eurem Besuch beehrt. Mein Name ist Jaden und ich werde Euch zu seinem Besprechungszimmer geleiten. Zudem bin ich auch für Euer körperliches Wohl verantwortlich. Gibt es spezielle Wünsche bezüglich der Erfrischungen?"

Nix schaute ihn neutral an und sagte nichts.

Also die ‚überhebliches Orakel-Rolle'?, dachte Lyric.

„Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft. Bezüglich der Erfrischungen überlassen wir Ihnen und Ihrem Geschmack die Wahl", antwortete Lyric.

Der Inkubus nickte und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Sie liefen einen Gang entlang, der wie die Eingangshalle geschmückt war. Der Boden bestand aus schwarzen und weißen Rauten, die von einem roten Teppich bedeckt waren.

Am Ende des Ganges war eine Holztür mit schmiedeeisernen Verzierungen. Diese öffnete sich und die beiden betraten den Raum. Wow. Das kommt... unerwartet. Das war mehr eine Kunstgalerie als ein Besprechungszimmer. Zahlreiche Vitrinen und Gemälde zierten die in einem hellen Beigeton gehaltenen Wände. Waffen, Kunstwerke, alles was das kreative Herz erfreute. Die Stücke sahen sehr hochwertig aus. Selbst die Tische und Sitzgelegenheiten waren Kunstwerke für sich. Die Sofas besaßen ungewöhnlich geformte Beine, die wie kleine Skulpturen aussahen und er Stoff war mit Bildern bestickt. Auch die Anordnung war ungewöhnlich. Sie waren nicht in einem Rechteck angeordnet, sondern in einer elliptischen Form um Tisch, der eine asymmetrische abgerundete Form hatte.

Sereph saß am Ende dieses Tisches und schaute sie schweigend mit seinen schwarzen Augen an. Es war mehr als deutlich, dass er der Rasse der Dorchadas-Dämonen angehörte – bis auf ein Detail. Viele Dorchadas-Dämonen besaßen kaum oder wenig Körperhaar. Dies war bei Sereph nicht der Fall, denn er hatte dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, das ihm bis zur Mitte des Rückens reichte. Dieses hatte er zu einem anmutigen Zopf geflochten, der über seine rechte Schulter und über seine Brust fiel.

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Where stories live. Discover now