Kapitel 6

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Wie sollte man sich auf die Reise mit einem mächtigen Orakel in der Hölle vorbereiten? Zunächst einmal brauchte er mehrere starke Zauber und widerstandsfähige Kleidung, die ihn vor den anderen Dämonen abschirmten. Zu Ariana konnte er nicht, da diese sofort zu Belial rennen würde. Das würde nicht gut gehen.

Also ging er zu einem seiner besten Freunde, wenn es um Mode und Design ging. Er betrat das Gebäude in Paris, der Stadt der Liebe, und ging direkt auf die Rezeption zu. Die Dame an der Rezeption erstarrte und schaute ihn gebannt an. Das passierte ihm öfters, war aber nervig.

„Ich möchte bitte zu Jean", sagte er freundlich, in der Hoffnung, dass die Dame sich bald wieder sammeln würde.

Sie war offensichtlich neu, was immer ärgerlich war, da es unnötig Zeit kostete. Irgendwie schien sie sich wieder zu fangen und tippte in ihren Computer.

„Ähm... haben Sie einen Termin?", fragte sie stotternd. Lyric lächelte.

„Den brauch ich nicht Liebes, sag ihm einfach nur Bescheid, dass ich komme."

Das schien die Brünette völlig aus der Bahn zu werfen. „Ich... ähm... es tut mir leid. Ich... Sie können nicht... nicht ohne Termin." Lyric seufzte. Mann, ist das nervig.

„Liebes, sag Jean, dass seine Inspiration hier ist, dann wird er mich durchwinken."

Die Dame schien nicht überzeugt, aber auch verwirrt. Sie griff den Hörer und rief ihre Vorgesetzte an.

„Hallo Lucille, ja, hier steht ein Gast ohne Termin. Was? Er nannte sich ‚seine Inspiration'. Ich habe ihm gesagt er kann nicht... Oh, was? Ja, natürlich."

Die Brünette stand auf und machte einen erschrockenen Ausdruck: „Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Der Aufzug steht bereits bereit."

Lyric lächelte und ging in den abgesperrten Bereich. Mit dem Aufzug fuhr er in den obersten Stock und stieg aus, als sich die Türen mit einem Bing öffneten.

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Er wartet auf Sie im Dekor-Zimmer", sagte ein aufgeregte Lucille, Jeans Assistentin und langjährige Mitarbeiterin.

„Kein Grund zur Sorge", sagte Lyric und ging den Gang zum besagten Zimmer. Er klopfte aus Höflichkeit an und betrat dieses. Ein Mensch mit kurzen grauen stoppeligen Haaren, großer Nase und Ohren und einem freudigen Lächeln kam ihm entgegen.

„Lyric, mon ami. Was verschafft mir die Freude deines Besuches, meine Muse?", begrüßte ihn der französische Modedesigner Jean Paul Gaultier.

„Hallo Jean, ich weiß du bist nun schon einige Zeit im Ruhestand, doch ich würde dich gerne um einen kleinen Gefallen bitten", sagte Lyric zu seinem Freund.

„Aber natürlich, alles was du dir wünschst", sagte der Franzose freundlich. Lyric setzte sich ihm gegenüber und kaum saßen sie, brachte Lucille ihnen schon ein paar Getränke.

„Chérie, ich möchte in den nächsten Stunden nicht gestört werden. Sag alle Termine ab", sagte Jean zu seiner Assistentin. Diese nickte und verließ den Raum mit ihren klackernden Absätzen.

Der Modedesigner lehnte sich vor und fragte: „Was kann ich für dich tun, mon ami?"

„Ich benötige ein neues Outfit, das ganz speziellen Anforderungen entsprechen muss. Ähnlich wie das vorherige, das du für mich entworfen hast", begann Lyric.

Jean lehnte sich zurück.

„Ich bin ganz Ohr."

„Es sollte meine Runen bedecken, gleichzeitig sollte der Stoff aber auch so dünn sein, dass ich durch eine Berührung eine Verbindung zu ihnen aufbauen kann. Das Material sollte sehr widerstandsfähig, aber auch leicht und komfortabel sein. Und natürlich sollte es Stil haben."

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Where stories live. Discover now