Kapitel 22

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Tíz, oder wie auch der Begleiter von Lyric hieß, bewegte sich wie eine Katze. Mit den Khukuri wehrte er die Axt ab, die seinen Begleiter angriff und machte den Gegner unschädlich. Er war ein unglaublich guter und eleganter Kämpfer, warum hatte er von diesem noch nichts gehört? Doch leider hatte er eine Schwachstelle, seinen verwundeten Partner.

Pan sah, wie er den Aufprall eines Dolches mit einem Schmuckstück an seinem Arm abfing, das zerbarst. In diesem Moment gab es eine starke magische Interferenz im Raum. Pan riss die Augen auf. Die Gestalt von Lyrics Begleiter verschwamm plötzlich. Schwarze Haare mit grünem Schimmer, alabasterfarbene Haut und rote Augen kamen zum Vorschein. Unmöglich!

Der Schock stand ihm im Gesicht und der zweite Angriff sollte sein Ziel treffen, doch der Runendämon riss ihn zurück und fing den Dolch mit seinem Arm ab, in den er sich versenkte. Dann vibrierte der ganze Raum.

Lyric wusste es in dem Moment, als die Magie über seine Haut kroch, in dem Moment, als Nix seinen Oberkörper umschloss. Er schaute erschrocken zu Nix, dessen Augen rot glühten. Seine Fangzähne standen hervor und schwarze Male überzogen seine Arme. Ein wildes Knurren entkam seinem Mund, das die Gegner zurückweichen ließ.

Er hob die Hand in die Richtung der Gegner und murmelte etwas in einer fremden Sprache. Schatten schossen aus seiner Haut. Sie schossen über den Boden und umschlangen die Gegner. Laute Schreie hallten durch den Raum. Ein Knacken nach dem anderen ertönte und die Gegner fielen zu Boden. Nix stand auf und die Schatten rauschten in einem Wirbel um ihm. Er erhob erneut die Hand.

„Nix, stopp!"

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Der Moment, in dem er sah, dass Lyric den Angriff abfing, lief wie in Zeitlupe ab. Er wusste nicht, was der Dolch getroffen hatte, es war auf der Höhe seines Herzens gewesen. Dann roch er Lyrics Blut. Das legte einen Schalter bei ihm um, er wusste selbst nicht warum. Sein innerer Dämon brach hervor. Ich werde sie töten. Also rief er die Schatten, sie töteten einen Gegner nach dem anderen, doch das reichte nicht. Mehr. Mehr töten. Sie haben verletzt, was mir gehört.

Eine Stimme riss ihn aus dem Wahn. Licht drang ins Dunkel seines Wahnsinns, dann spürte er eine weiche Hand an seinem Bauch und eine weitere bedeckte seine Augen, nahm ihm die Sicht auf das Blutbad.

„Komm zu mir zurück", flüsterte eine weiche Stimme an seinem Ohr.

Der Klang traf ihn wie ein Schlag auf eine Klangschale. Plötzlich kam Ruhe über ihn. Die Schatten kehrten zu ihm zurück und er sperrte sie in ihr Gefängnis. Er spürte auch, wie die Stimme seinen inneren Dämon bändigte, sodass auch dieser sich zurückzog.

Vorsichtig legte er seine Hand über die seines Runendämons und zog sie zur Seite. Er spürte die Blicke, die auf ihn gerichtet waren. Er hatte den Kampf beendet und Lyric gerettet, doch das hatte einen großen Preis gehabt. Es gab nur eine Möglichkeit, das halbwegs zu bereinigen, also drehte er sich um.

Lyric schaute zu Nix, der sich beruhigt hatte. Er hatte instinktiv gehandelt, doch er hatte ihn stoppen müssen, bevor er noch Pan oder seine Krieger angegriffen hätte. Nix legte ihm eine Hand an die Wange und er versank in den Rubinen.

„Du hast dich meinen Anweisungen widersetzt, dafür wirst du deine gerechte Strafe erhalten."

Dann spürte er einen harten Schlag an der Schläfe und es wurde schwarz um ihn.

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Pan sah, wie das Orakel den Runendämon mit einem Schlag ausschaltete. Kalte Augen schauten auf den bewusstlosen Dämon, der zu Boden gesunken war. Hatte er richtig gehört? Nix öffnete ein Portal und warf diesen einfach hindurch. Bedrohlich mit eiskaltem Blick lief Nix auf ihn zu. Die Menge teilte sich, wagte es nicht auch nur in seine Nähe zu geraten.

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Where stories live. Discover now