Eines Abends sprach mich ein Fremder in einer Gaststätte an. Er sagte, er habe mitbekommen, dass ich nach meinesgleichen suche und er Informationen habe, wo sich diese befanden. Damals hatte ich ein schlechtes Gefühl, denn irgendwie kam er mir bekannt vor. Ich wusste nicht woher."

Lyric brach kurz ab.

„Unglücklicherweise hörte ich nicht auf dieses Gefühl..."

Die Erinnerung erschien vor Lyrics Augen. Sie war mit keiner Sekunde, die vergangen war, verblasst, die Nacht, die sein Leben für immer veränderte.

༻✧༺


Vor 271 Jahren...

Lyric saß an dem Tresen und trank einen herben Rum. Der Alkohol brannte auf seinen Lippen und wärmte ihm den Magen. Vielleicht sollte ich es aufgeben, nach all der Zeit habe ich nichts gefunden. Resignation machte sich in ihm breit. Er war es leid, immer wieder Hoffnung zu empfangen, die jedoch kurz darauf wieder zerstört wurde.

Wofür habe ich Belial verlassen, wenn ich mit nichts zurückkehre? Frustriert schlug er mit der Faust auf den Tresen.

„Warum denn so aufgebracht?", fragte eine männliche Stimme links neben ihm. Dort hatte sich einen Stuhl weiter ein ihm unbekannter Dämon niedergelassen und schaute ihn neugierig an. Was will er?

„Nichts. Zeit für mich zu gehen", antwortete Lyric und stand auf.

„Ich habe gehört, dass du auf der Suche nach Runendämonen bist." Lyric erstarrte und drehte sich zu dem Fremden um.

„Was wissen Sie?", fragte er direkt.

„Ich habe Informationen, die dich interessieren könnten", antwortete der Fremde.

Irgendetwas an seinem Blick verursachte ein unangenehmes Gefühl in Lyrics Körper, doch wider seiner Instinkte setzte er sich wieder hin.„Was wollen Sie?", fragte er den Dämon.

Dieser grinste nur. „Einfach nur ein nettes Gespräch, mehr nicht."

Lyric glaubte ihm kein Wort. Niemand gab etwas, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten.

„Wie wäre es erst einmal mit einem guten Drink?", schlug der Fremde vor, doch irgendetwas an seiner Freundlichkeit verursachte ein saures Gefühl in Lyrics Mund, als stimme etwas nicht. Aber was hatte er zu verlieren? Der Drink würde ihn nicht arm machen, sollte es ein Betrüger sein. Er orderte einen Rum für den Fremden und schaute ihn mit erwartungsvollem Blick an. Was hatte er ihm zu sagen?

„Ich habe von einer Auktion, in der eine Dämonin mit silbernen Haaren und spitzen Ohren verkauft werden soll. Sie soll eine außerordentliche Schönheit sein", begann der Dämon.

Dass er eine Pause machte und einen Schluck von dem Getränk nahm, bestätigte Lyric in seiner Vermutung, dass er noch etwas anderes von ihm wollte. Er fütterte ihn mit einer eher oberflächlichen Information, um ihn zu locken. Lyric würde darauf eingehen und schauen, wie er sich verhielt.

„Wie ist ihr Name?", fragte er.

„Das weiß ich leider nicht, aber ich kann dir sagen, wo die Auktion stattfindet. Sie findet in drei Stunden im silbernen Pfeil statt. Mehr weiß ich nicht." Dann trank der Fremde sein Getränk genussvoll aus und stand auf. „Vielen Dank für den Drink, ich muss mich nun auf den Weg machen", sagte er, verbeugte sich und verließ dann das Gebäude.

Lyric war verwirrt, denn diese Reaktion hatte er nicht erwartet. Er hatte ihm seine Informationen gegeben und war ohne eine Forderung gegangen. Nachdenklich schaute er auf den Tresen. Hier muss etwas faul sein... Aber was, wenn er einfach nur freundlich sein und ihm helfen wollte?

Entgegen seines schlechten Gefühls entscheid er sich, der Spur nachzugehen. Er schickte einen Raben mit einer Nachricht für Belial, um ihm zu sagen, dass er auf diese Auktion ging. So wusste zumindest jemand, wo er war – nur für den Fall der Fälle. Und so nutzte er die restliche Zeit, um sich herzurichten.

Pünktlich zum genannten Zeitpunkt stand er vor dem Gebäude mit dem Namen ‚Der silberne Pfeil'. Es war eine Lasterhölle mit Prostitution und anderen Dingen. Es wunderte ihn nicht, dass dort illegale Auktionen stattfanden. Vorsichtig betrat er das Etablissement.

Die Wände waren in einem satten Rot und die Decke schwarz. Dieselben Farben fanden sich in den Sitzgelegenheiten und Tischen. Es gab viele Nischen und Ecken, Wände, die einen versteckten. Das Licht war gedimmt und Körper wanden sich aneinander und rieben sich. Leicht bekleidete Dämonen und Dämoninnen erfreuten ihre Kunden. Manche waren bereits mitten in der körperlichen Vereinigung und stöhnten.

„Sind Sie auf der Suche nach etwas Bestimmtem? Oder möchten Sie eventuell hier arbeiten? Ist Letzteres der Fall, dann haben Sie eine sichere Anstellung", fragte ein dunkel angezogener Dämon mit glühendem Blick.

Lyric drehte sich zu ihm. Perverser.
„Ich bin auf der Suche nach jemand meinesgleichen. Ich habe gehört, dass sie heute Abend in diesem Etablissement ist", antwortete er.

Er musste vorsichtig sein, denn eine Auktion zu erwähnen, war nicht immer gewünscht und er wollte nicht herausgeschmissen werden. Der Blick des Dämons veränderte sich.

„Verstehe, dann folgen Sie mir bitte", sagte er und lief durch die Reihen auf eine schwarze Tür zu. Er hielt einen grünen Stein, der um eine Kette um seinen Hals hing, an die Tür und diese öffnete sich.

Lyric folgte ihm und sie betraten einen Gang. Die Geräusche verstummten, als die Tür sich schloss. Sie gingen um die Ecke auf eine weitere Tür zu, die er mit einem anderen Stein öffnete. Dann bedeutete er Lyric hindurchzugehen. Als Lyric durch die Tür trat, schloss diese sich schlagartig. In diesem Moment wusste er, dass er einen Fehler begangen hatte. Doch es war zu spät, denn er sah den Schlag nicht kommen. Sie hatten auf ihn gewartet. Schmerz explodierte in seinem Kopf und die Dunkelheit verschluckte ihn.
_____________________________

Lyric öffnet sich und erzählt Nix von dem Fluch.

Was glaubt ihr passiert als nächstes?

Wer könnte der Fremde sein, der ihn in die Falle gelockt hat?

Das war das Zusatzkapitel wurde erspielt von xXxJassoxXx.

Eure Mausegöttin

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt