18 - Explosive Entdeckung

Magsimula sa umpisa
                                    

Ich trat an seine Seite und studierte die leuchtenden Schriftzeichen, die jenen auf den Glaspyramiden beim Eingang ähnelten. Sie wurden von einer Serie von gestochen scharfen Bildern begleitet, die eine hügelige Landschaft in Braun- und Goldtönen und einige Räume mit technischen Einrichtungen zeigten. „Hm, ich kann damit leider nichts anfangen. Weder die Bilder noch der Text ergeben einen Sinn."

Dem Karjkaner schien es nicht besser zu gehen. „Lass uns wo anders suchen."

„Cap Kali?" Ajs war auf den Transportbehälter geklettert und hatte dabei eine blaue Schleimspur auf dessen Seite hinterlassen. „Die Nestlinge verlassen jetzt ihre Kapseln."

Ich sah mich um. Der Raum war groß und bot den Tyrinianern genug Platz. Es gab keine unmittelbaren Gefahren und wir hatten ohnehin nicht viele Optionen. „Ben, du bleibst hier und hilfst Ajs beim — nun, bei was auch immer die Nestlinge Hilfe benötigen. Jac und ich sehen uns noch etwas um. Vielleicht finden wir irgendwo einen Hinweis, wie wir nach Hause finden."

Die Hoffnung für Letzteres schien mir verschwindend gering, aber versuchen mussten wir es einfach. Ich konnte und wollte nicht glauben, dass uns der Sturm in eine andere Galaxie verfrachtet hatte. Noch nicht. So ignorierte ich das unglückliche Gesicht des Ingenieurs und folgte Hijac die Rampe hinauf, die ins nächst obere Geschoss führte.

Dort fanden wir Räume, bei denen es sich vermutlich um Arbeitsräume handelte. Sie enthielten ähnliche Konsolen, wie wir sie auf dem Podium gesehen hatten. Wir untersuchten einige davon, konnten aber mit den Informationen wenig anfangen. Das nächste Stockwerk sah ähnlich aus, nur ein Stück kleiner. Es war das folgende, das unsere Aufmerksamkeit erregte.

In langen, im Zickzack angeordneten Reihen waren flache, dreieckige Gegenstände aufgereiht. Ich zog einen davon heraus und zu meiner Überraschung klappte er auf. Das Innere bestand aus unzähligen hauchdünnen Blättern eines nahezu transparenten Materials, die an einer Seite zusammengeheftet waren. Sie waren bedeckt mit Hunderten der Symbole, die ich für die Schrift der Einheimischen hielt. Ehrfürchtig blätterte ich mit der Spitze einer Kralle eine Seite um. Ich hatte schon Bücher gesehen, aber noch nie eines in der Hand gehalten.

„Jac, sieh dir das mal an."

Die Beine meines Kollegen machten auf den Fliesen ein klickendes Geräusch, als er sich von einer Konsole abwandte und zu mir hinüber huschte. Er betrachtete das Buch mit glühenden Augen. „Eine Bibliothek. Nun müssen wir nur noch den Schlüssel zu ihrer Schrift und Sprache finden."

„Richtig, alter Freund. Aber bevor wir uns ans Entziffern dieser Schrift machen, sollten wir versuchen, einen Heimweg zu finden. Oder zumindest feststellen, wo wir uns gerade befinden."

„Das habe ich gemacht, bis du mich gerufen hast." Der Karjkaner wendete sich wieder seinem Bildschirm zu, während ich den Gestellen entlang ging und hoffte, etwas Hilfreiches aufzustöbern. Die umfangreiche Sammlung wies Bücher in allen Größen und Dicken auf. Manche sahen uralt und kostbar aus, andere fielen fast auseinander oder hätten auch gerade erst hergestellt sein können. Allen war gemeinsam, dass sie von einer dicken Staubschicht bedeckt waren. Ich blätterte in einigen, fasziniert von der geometrischen Schrift, deren Sinn mir verborgen blieb.

Ein Stück weiter fand ich eine Sektion, wo statt Büchern eine Art Aufzeichnungsscheiben aus einem schwarzen Glas gestapelt waren. Bevor ich Hijac darauf aufmerksam machen konnte, drang seine aufgeregte Stimme zu mir durch. „Kali, sieh dir das an."

Dass seine Sprachbox Emotionen übermittelte war ausgesprochen selten, er musste wirklich etwas Bedeutendes entdeckt habe. Während ich zu ihm eilte, bildete ich mir ein, den Geruch einer verdorbenen Portion von Meeresfrüchten in einem Spezialitätenrestaurant auf Ughdugh wahrzunehmen, die Art, wie Hijac normalerweise seine Aufregung ausdrückte. Ich unterdrückte mein reflexartiges Würgen. „Was hast du gefunden?"

„Sie sind weggegangen. Sie mussten ihren Planeten verlassen, weil ihre Atmosphäre sich veränderte. Oder vielleicht auch einfach das Klima."

Ich beugte mich über die Schulter des Karjkaners, um seine Konsole zu betrachten. Er schien zumindest einige ihrer Funktionalitäten begriffen zu haben und rief eine Filmsequenz auf, um seine Erklärungen zu untermalen. „Hier. Der Nachbarplanet muss sich diesem hier ein Stück angenähert haben. Das hatte offenbar verschiedene einschneidende Veränderungen zur Folge."

Die Untertitel sagten mir nichts, aber die Bilder sprachen eine deutliche Sprache. Es gab zudem Diagramme und Zeichnungen von Planetenumlaufbahnen und chemischen Komponenten, die mir vertraut erschienen. Waren wir hier auf eine Dokumentation des Exodus gestoßen?

Hijac wiederholte eine Schlüsselstelle. Wir beobachteten die Animation von schlanken, zweibeinigen Figuren mit riesigen, dunklen Augen. Sie beobachteten den Zwillingsplaneten und wie dieser seine Bahn veränderte. Zum Glück stellten zahlreiche Grafiken den Prozess auch schematisch dar. Dann wechselte die Szenerie. Ich konnte dem Film zunächst nicht folgen, aber Hijac wiederholte die Sequenz. „Sie konnten sich an die neuen Verhältnisse nicht anpassen. Ich glaube, ihre Körper wurden unfruchtbar. Deshalb entschieden sie sich, den Planeten zu verlassen."

„Bist du dir sicher?"

„Ziemlich." Der Karjkaner trommelte mit dem Vorderbein auf die Konsole. „Ich glaube auch, dass sie die Aufzeichnung absichtlich hier gelassen haben, damit wir sie finden."

„Das klingt zu gut, um wahr zu sein."

„Warum? Sie sind längst weg. Und als ich diese Konsole aktivierte, begann sie gleich diese Aufzeichnung abzuspielen. Es gab sogar eine Art Tutorial für die wichtigsten Kontrollen. Das kann kein Zufall sein. Jemand hat uns absichtlich eine Spur hinterlassen."

Ich hatte meine Zweifel. Warum hier in der Bibliothek und nicht unten im großen Saal? Hijac schien meine Gedanken zu lesen. „Wer auch immer verantwortlich war für diese Sammlung besaß einen historischen Weitblick. Sie oder er konnte nicht wissen, dass wir hier irgendwann vorbeikommen. Trotzdem haben sie uns dieses Zeichen hinterlassen."

„Mir wäre fast lieber, sie hätten uns einen Wegweiser zurück in einen bekannten Raumsektor hinterlassen."

Er klackte mit den Unterkiefern, vermutlich in einen modrigen Duft der Belustigung gehüllt. „Nun, das haben sie vielleicht. Sieh her. Sie hatten eine klare Vorstellung, wohin sie reisen wollten. Und nun kommt das Beste. Sie hatten eine Methode gefunden, wie sich die halbe Galaxie in einem einzigen Sprung durchqueren lässt."

Fasziniert starrte ich auf die Diagramme. „In einem Sprung? Ich dachte, das ist unmöglich." Dieser Trick wäre ein Vermögen wert. Aber bevor mir Hijac antworten konnte, erschütterte der Knall einer heftigen Explosion das Gebäude.

Der Fluch der Topsy-Turvy | Wattys 2021 GewinnerTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon