Kapitel 9 - Das Ende der friedlichen Zeit?

40 2 0
                                    


Am nächsten Tag weckte Arthur Gwen, Merlin und die Ritter zeitig, damit sie sich auf den Heimweg machen konnten. Der König wollte so schnell wie möglich zurück in sein Schloss, damit sich Gaius Merlin einmal ansehen konnte. Auch wenn dieser schon deutlich besser aussah als am Tag zuvor, wollte Arthur kein Risiko eingehen.

Vorsichtig bugsierten Percival und Arthur Merlin auf dessen Pferd. Leicht zischte der Schwarzhaarige, doch als er endlich vernünftig auf dem Pferd saß, seufzte er erleichtert. Es war erträglicher, als er angenommen hatte. Er durfte nur nicht an den Ritt und das Schaukeln denken, welches ihm nun bevorstand…

Doch genau genommen würde es nicht so schlimm werden. Die Wunde heilte bereits, dass konnte er spüren. Manchmal war Merlin wirklich froh darüber, so anders als seine Freunde zu sein. Seine Magie war stark und würde solch eine kleine Wunde schnell heilen.

Doch er musste sie im Zaum halten, wenn er nicht wollte, dass Arthur und die Anderen misstrauisch wurden.

Wie sollte Merlin auch erklären, dass seine Verletzung innerhalb eines Tages verheilt war?

Die Luft ausstoßend klammerte sich Merlin an die Zügel seines Pferdes. Er wünschte sich, er könne seinen Freunden endlich die Wahrheit sagen. Doch noch war die Zeit dazu noch nicht gekommen.

Wieder ein Seufzen.

Manchmal war das Leben schon schwer…

Die Umstehenden vernahmen natürlich die Geräusche, welche der Diener von sich gab. Besorgt wurde dieser gemustert.

„Ist wirklich alles in Ordnung, Merlin?“, wollte Gwaine wissen. Er und Percival gingen neben dem Hengst des Dieners her, um ihn wenn nötig zu stützen.

Es wurmte ihn sehr, dass er nicht viel tun konnte, als sein bester Freund verletzt wurde. Ihm hätte doch auffallen müssen, dass etwas nicht stimmte. Dass sie nicht alleine waren.

Gwaine kniff so fest die Lippen zusammen, dass sie nur einen schmalen Strich bildeten. Es machte ihn wütend, dass sein Freund verletzt wurde, anstatt einer von ihnen. Wozu waren sie denn mitgekommen? Sie sollten das Königspaar beschützen, sogar mit ihrem Leben, wenn es notwendig war. Und die Ritter waren sich im Stillen einig darüber, dass sie Merlin ebenfalls beschützen würden. Er war ihr aller Freund, schon beinahe so etwas wie ein kleiner Bruder. Und zu viert schafften sie es nicht, ihren Freund vor einem Angriff zu schützen?

Gwaines Kiefer mahlte. Er kam sich so unnütz und schwach vor.

Er wusste nicht, dass ähnliche Gedanken auch Leon, Percival und Elyan plagten.

Ein Grinsen seitens Merlin war die Antwort auf die Frage des Ritters. Doch sie alle konnten sehen, dass es nicht so sorglos und ehrlich war wie sonst.

„Keine Sorge, Gwaine“, sagte Merlin „Du weißt doch, mich wird man nicht so schnell los.“

Die Aufheiterung schien zu funktionieren, denn die Ritter grinsten schief.

Arthur und Gwen saßen ebenfalls bereits auf ihren Pferden. Sie sahen sich an und selbst wenn sie nicht sprachen, konnten sie sich gegenseitig doch die Sorge in den Gesichtern und der Mimik ablesen. Auch der Witz von Merlin konnte sie nicht aufheitern. Zu große Sorgen machten sie sich noch um Merlin.

Und zu groß war die Sorge bezüglich der Tatsache, dass sich Sachsen im Königreich herumtrieben. Was wollten sie hier? Sie konnten kaum die Annahme haben, dass sie das Königspaar töten könnten.

Nun gut, sie hatten sie sozusagen waffenlos erwischt, doch das war mehr als Zufall. Arthur hatte sich erst am vergangenen Morgen dazu entschlossen diesen Ausflug zu unternehmen. Selbst wenn es einen Spitzel im Schloss geben würde, was er allerdings nicht glaubte, dann hätte die Zeit niemals ausgereicht, um jemanden zu informieren.

Das Schicksal von Camelot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt