Kapitel 5 - Ein treuer Freund

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„… doch der Kerl wollte einfach nicht lockerlassen. Tja, und so haben wir weitergespielt, bis er sein ganzes Geld, welches er dabeihatte, an mich verloren hatte. Wenn er nicht auch noch darauf bestanden hätte, seine Kleidung zu verwetten, dann hätte er mir ja wirklich Leid getan.“

Lautes Lachen war zu hören, nachdem Gwaine seine Erzählung beendet hatte.

Wie es Arthur gewünscht hatte, gab Merlin den vier vertrautesten Ritter Bescheid, Gwaine, Elyan, Leon und Percival, bevor er die Pferde sattelte.

Nun waren er, Arthur, Gwen und die Ritter zu Pferd schon eine Weile in den Wäldern von Camelot unterwegs.

Dabei unterhielten sie sich über alles Mögliche und Gwaine erzählte ihnen manche Geschichten aus der Taverne, in welchen er beinahe seine gesamte freie Zeit zu verbringen schien. Und diese waren unterhaltsam, das mussten alle zugeben.

Arthur ritt natürlich ganz vorne, doch anstatt einer Rüstung trug er die normale Kleidung, welche er sich am Morgen angezogen hatte. Nur auf sein Schwert konnte der König nicht verzichten und so hing es an seinem Sattel.

Auch Gwen hatte sich für diesen Ausflug etwas bequemeres als ihre königlichen Kleider angezogen. Sie trug nun ebenfalls eine braune Stoffhose, dazu ein weißes Leinenhemd und eine braune Weste darüber. Ihr Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden, so, wie sie es früher immer tat. Sie ritt direkt neben Arthur und die beiden warfen sich ab und an verliebte Blicke zu und lächelten sich an. Wie schön war es doch, einfach mal entspannen zu können, ohne von den Lasten des Königreiches erdrückt zu werden. Natürlich, sie wussten beide, dass es eine gewaltige Verantwortung war, ein Königreich zu führen und doch sehnten sie sich manchmal nach Zeit, die sie zusammen und ohne Druck verbringen konnten.

Die Ritter hingegen trugen ihre übliche Rüstungen, dazu ihre Schwerter und Umhänge. Zumindest sie sollten auf der Hut sein, wenn es zu Problemen kommen sollte, mit denen allerdings keiner von ihnen rechnete. Da sie nun auch mit Odin einen Waffenstillstand vereinbart hatten, waren die Zeiten noch friedlicher und das Königreich noch sicherer geworden. Umso mehr konnten sie alle solch einen Ausflug genießen.

Merlin, welcher etwas weiter hinten von allen ritt, lächelte leicht. Arthur wollte doch keinen Jagdausflug veranstalten, so wie er es vermutet hatte. Sie hatten Decken und alles mit dabei, um sich einen schönen Tag außerhalb von Camelot zu machen. Nahe der Natur. Merlin liebte die Natur, war er doch intensiv durch seine Magie mit ihr verbunden und er war seinem Herrn sehr dankbar für diesen Ausritt. Auch, wenn er jetzt schon wusste, wer beim späteren Lager die meiste Arbeit haben wird…

Tief atmete Merlin durch, als sein Blick nach vorne wanderte. Es war ein schönes Bild, seine besten Freunde so versammelt zu sehen. Freudig. Lachend. Ohne Sorgen. Es war wirklich friedlich in Camelot, dass konnte der Zauberer nicht bestreiten. Eine Wärme breitete sich in ihm aus.

Doch Merlin wusste auch, dass es nicht mehr lange so bleiben würde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Morgana mit ihrer Kreatur Camelot angreifen würde. Solange musste Merlin auf der Hut sein und alles tun, um den König zu schützen. Ob da ein Ausritt so eine gute Idee war, bezweifelte der Zauberer stark, doch wie sollte er Arthur überreden, in Camelot zu bleiben, wenn er es anscheinend nur für Merlin tat? Es hätte den König wahrscheinlich verletzt und außerdem hätte er ihm damit nur noch einen Grund mehr gegeben, um misstrauisch zu sein.…

Nein, Merlin musste einfach ein noch besseres Auge auf seinen Herrn haben und ihn so gut es ging beschützen. Und doch fürchtete er sich vor der Begegnung mit Morgana und dieser seltsamen Kreatur, welche ein ungutes Gefühl in ihm wachgerufen hatte…

Das kleine Lächeln, welches sich durch die witzigen Erzählungen Gwaines und der Nähe seiner Freunde auf seine Lippen geschlichen hatte, erlosch so schnell, wie es erschienen war. Leise seufzte Merlin. Sein Blick fixierte den Kopf seines Hengstes ohne diesen allerdings wirklich zu sehen.

Das Schicksal von Camelot Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ