Chapter 8

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Natasha Pov

,,Ssspptt, ssspptt. Natasha aufwachen. Komm schon unsere Schicht fängt gleich an !". Jemand rüttelte mich an der Schulter. Langsam öffnete ich die Augen. Als ich mich, mit verschlafenem Blick und noch etwas vernebeltem Verstand, umdrehte blickte ich in Sams Gesicht. Wo war ich ? Als ich kurz überlegte viel es mir wieder ein. Ich war in meinem Schlafzimmer. Aber was zum Teufel machte Sam hier ? ,,Wie spät ist es ?" fragte ich etwas schlaftrunken. ,,Gleich zwei. Komm schon Nat wir müssen los." antwortete mir Sam und hiefte mich hoch, sodass ich in meinem Bett saß. ,,Aber es ist mitten in der Nacht. Wo willst du denn hin ?" müde rieb ich mir die Augen. ,,Hast du irgendwas genommen oder hat dir der Vodka nicht gut getan ? Alina Stephens...schon vergessen?" Bei diesem Namen wurde ich hellhörig. Aber natürlich, unsere Schicht, die Wache. Jetzt viel es mir wieder ein. Schnell stand ich auf und lief ins angrenzende Badezimmer. Ich klatschte mir etwas Wasser ins Gesicht um wach zu werden. Dann nahm ich mir den Pulli der halb zusammengeknüllt auf dem Wäschekorb lag und zog ihn mir an. Anschließend lief ich wieder zurück ins Schlafzimmer, wo Sam schon wartend auf meinem Bett saß. ,,So jetzt kanns losgehen." sagte ich und lief los. Sam mir hinterher.

Als wir am Kontrollraum angekommen waren und ich die Tür öffnete, bot sich mir ein zu witziges Bild um nicht zu grinsen. Da saß Tony in einem der Stühle. Halb auf ihm, halb auf seinem eigenen Stuhl der schlafende Peter. Schnell half Sam, Peter richtig in den Stuhl zu setzten, während ich mich leise bei Tony über die Lage informierte. ,,Es war alles ruhig sie hat durchgehend geschlafen. Hin und wieder hat sie ein paar Töne von sich gegeben und ist ein wenig unruhig geworden aber ansonsten war alles in Ordnung" erklärte dieser. Ich nickte wissend und bedeutete ihm dann, er solle sich Peter schnappen und schlafen gehen.

Nachdem er gegangen war setzten Sam und ich uns in die Stühle und machten es uns gemütlich. Nun holte mein Partner etwas zum Trinken und ein paar Snacks aus seinem Rucksack, der mir bis gerade eben gar nicht aufgefallen war. Zuerst fingen wir an uns ein wenig über die vergangenen Jahre zu unterhalten, wobei wir immer wieder lachen mussten. Dann fing ich doch noch an Sam ein wenig wegen der Aktion vorher zu fragen. ,,Warum denkst du, dass ich auf sie stehe ?" fragte ich und zeigte dabei durch die Scheibe zu dem schlafenden Mädchen. ,,Weiß auch nicht ist irgendwie son Gefühl. Du hast sie so angeschaut so...anders eben. Ich kanns dir nicht genau sagen." Ich schwieg kurz und dachte darüber nach was Sam gesagt hatte. ,,Mhhh vielleicht. Aber das ist kein Grund es gleich allen aufzutischen du kleiner Idiot" sagte ich dann. ,,Na hör mal, wer stellt mich denn hier dauernd vor allen bloß ?!" Da hatte er allerdings Recht. Ich hatte Sam schon den ein oder andren unangenehmen Moment beschert, wenn auch nicht ganz zu Unrecht. ,,Weißt du noch als ich dich nach deiner Geburtstagsfeier in Unterwäsche auf dem Boden liegend gefunden und dich dann an einen Bürostuhl gebunden mitten in der Stadt habe stehen lassen ?" fragte ich mit einem Grinsen auf den Lippen. ,,Wie könnte ich das vergessen ? Dank dieser Aktion nimmt mich ja keiner mehr ernst." antwortete er etwas beleidigt aber, dennoch belustigt. ,,Wenn wir ehrlich sind hat das auch davor niemand getan." gab ich schmunzelnd zurück und gab ihm einen Knuff in die Seite. ,,Oh doch mein Hamster Willi. Er war der treuste Freund den ich jemals hatte." witzelte er und ich musste lachen. ,,Was ist aus Willi geworden?" fragte ich belustigt. ,,Es stellte sich heraus, dass er ein Geheimagent war. Leider musste er gehen nachdem er seine Auftraggeber verraten und mir so das Leben gerettet hatte". ,,Du Spinner !" Nun war es um uns geschehen wir brachen in schallendes Gelächter aus. 

Plötzlich hörten wir einen Schrei. Erschrocken sah ich zur Scheibe in die Zelle hinein. Darin saß das Mädchen aufrecht in ihrem Bett und atmete schwer. ,,Schnell Sam. Hol bitte was zum Trinken und Essen. Ich kümmere mich um sie." sagte ich und Sam nickte mir zu, bevor er verschwand. Ich ging zum Schaltpullt der Zelle und drückte den Knopf, der eine der Scheiben hochfahren lies. Dann ging ich zur Tür, die zu Zelle führte. Schnell öffnete ich sie und trat in den Raum. Ich bewegte mich vorsichtig, da ich das Mädchen nicht erschrecken wollte. Als sie wohl einen meiner Schritte hörte drehte sie sich zu mir. In ihrem Blick erkannte ich Angst. Am Bett angekommen zog ich mir den Stuhl her und setzte mich auf ihn. Noch immer atmete die junge Frau schwer. ,,Ganz ruhig. Atme tief durch" versuchte ich sie zu beruhigen, da sie mir leid tat. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte fuhr ich fort. ,,Sam holt gerade etwas zu trinken und essen. Dann reden wir später." Ich bemerkte, dass sie mich anstarrte. Nach ein paar Sekunden formte ihr Lippen ein Ok und sie nickt. Was war nur los mit ihr ? Sie war eine top ausgebildete Agentin und doch wirkte sie so verletzlich. Irgendetwas stimmte hier nicht.

(Y/n) Pov

Nachdem alle gegangen waren schlief ich ein. Doch ich schlief nicht gut. In meinen Träumen stand ich in einem Wald auf einer Lichtung. Um mich herum nichts als Grün. Plötzlich tauchte Lizzie auf. Langsam ging sie auf mich zu. Dann sah ich auch meine Eltern. Alle liefen auf mich zu und blieben vor mir stehen. ,,Du hast uns alleine zurück gelassen. Du hast uns im Stich gelassen. Es ist deine Schuld !" sagten sie im Chor. ,,Was ist meine Schuld ?" fragte ich daraufhin. Doch sie konnten mir nicht mehr antworten, denn im nächsten Moment ertönten mehrere Schüsse. Sie durchbohrten meine Familie und meine Freundin und sie gingen zu Boden. Hinter ihnen stand ein Mann. Er trug eine schwarze Uniform mit roten Nähten. In seinen Händen zwei Pistolen. Er kam mir bekannt vor doch ich konnte ihn nicht zuordnen. ,,Warum ?!" schrie ich. ,,Warum sie ?" Der Mann sah mich eindringlich mit seinen kalten blauen Augen an. ,,Weil du es versprochen hast. Ein Leben gegen das eines Anderen." antwortete mir der Mann. ,,Aber du hast sie alle drei getötet ! Du hast sie mir alle genommen. Alle !" schrie ich ihn an doch der Mann blieb weiterhin ruhig. ,,Zahlen sind nur Zeichen in der Materie. Sie existieren nicht. Sie haben keine Bedeutung." Auf einmal stand die Rothaarige, die ich ja mittlerweile als Natasha kannte, hinter mir. Sie umarmte mich. ,,Sie sind tot (Y/n). Aber ich bin noch da. Ich werde immer da sein. Denn das war ich schon immer." Was meinte sie damit ? Ich hatte sie doch erst gerade eben kennen gelernt. Plötzlich tat sich ein Loch unter uns auf und wir fielen hinein.

Schreiend wachte ich auf. Es dauerte einen kurzen Moment, bis ich verstand wo ich mich befand. Ich war noch immer in dem Glaskasten. Nach ein paar Sekunden ging eine der Scheiben hoch. Kurz darauf öffnete sich die Tür und herein kam Natasha. Ich drehte mich zu ihr. Sie bewegte sich langsam auf mich zu. Dann nahm sie sich den Stuhl und setzte sich neben das Bett. Ich atmete hektisch, da ich mich bei ihrem Anblick an den Traum erinnerte. Nachdem sie mich beruhigt hatte sagte sie ,, Sam holt gerade was zu trinken und essen. Dann reden wir später." Ich starrte sie an. Sie hatte die grünsten Augen die ich je gesehen hatte. Generell viel mir erst jetzt auf, wie hübsch sie war. Ihre Wangenknochen zeichneten sich leicht unter ihrer feinen Haut hab und ihre geschwungenen Lippen glänzten leicht. Ja sie war wunderschön. Zudem schien sie eigentlich ganz nett zu sein, obwohl sie mich entführt hatte. Aber noch immer fragte ich mich, warum sie in meinem Traum aufgetaucht war.

Wenig später tauchte Sam mit einem Tablett in der Hand auf. Er stellte es auf dem Tisch ab und ich erblickte das Sandwich, das auf einem Teller lag und ein Glas Wasser. Gierig machte ich mich darüber her. Ich hatte seit den Churros nichts mehr gegessen. Der Mann im grauen Pulli hatte sich in der Zwischenzeit an die Wand gelehnt und beobachtete mich skeptisch. Als ich fertig war nahm er das Tablett und brachte es weg. ,,Ist dir kalt ?" fragte Natasha. Erst jetzt merkte ich, dass ich Gänsehaut hatte. Kein Wunder ich hatte immer noch das leichte Oberteil an und hier drin war es nicht gerade warm. ,,Ein bisschen, aber geht schon." antwortet ich. ,,Warte." meinte die Rothaarige. Dann stand sie auf, zog ihren Pulli aus und gab ihn mir. ,,Hier. Damit sollte es besser sein." sagte sie und ich nahm ihn etwas verunsichert, aber dankbar an. Als Sam zurück kam schien er kurz irritiert darüber, dass ich Natashas Pulli trug. Dann grinste er sie mit einem vielsagendem Blick an, bevor er meinte ,,Gut, dann können wir ja jetzt loslegen."

Forever Yours ( Natasha Romanoff FF)Where stories live. Discover now