Teil 21

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Wir gingen schweigend durch den Wald, Jordan, Andrew und Angela gingen voraus, dahinter Asmodäus und Asasel, welche die drei genau im Auge behielten, und hinter den beiden Dämonen Cedric, der wiederum sie im Auge behielt. Lois war mit der Zeit immer weiter zurück gefallen, bis er neben mir und Lucifer ging, und Lucifer immer wieder kritische Seitenblicke zuwarf. Anfangs ignorierte dieser sie noch, doch als Lois nicht damit aufhörte, stieß Lucifer zischend die Luft aus. "Was?" Sofort wandte Lois seinen Blick ab. Lucifer verdrehte die Augen und verschwand, nur um keine Sekunde später direkt vor Lois aufzutauchen, der erschrocken einen Schritt zurück stolperte, am Boden landete und unwillkürlich ein Kreuz Zeichen machte, was Lucifer zu amüsieren schien, denn er grinste süffisant. "Oh bitte, das soll doch jetzt ein Scherz sein.", meinte er spöttisch, ehe er sich ohne ein Wort umdrehte und davon schlenderte. Ich ging zu Lois und wollte ihm hoch helfen, doch er ignorierte meine Hand, rappelte sich auf und eilte ohne ein Wort den Anderen hinterher. Ich ließ die Hand sinken und sah ihm seufzend hinterher. Es sollte mich nicht überraschen. Was hatte ich denn erwartet? Nachdem sie nun wussten, dass ich nicht nur einen Deal mit dem Teufel habe, sondern sogar mit ihm zusammen arbeite, wie könnten sie mir da noch vertrauen? Ich würde mir auch nicht vertrauen. "Vergiss sie, Liebes, wer braucht sie schon.", ertönte in diesem Moment Lucifers Stimme, der hinter mir aufgetaucht war. "Du. Waren das nicht deine Worte? Das wir zusammen arbeiten müssen?", gab ich zurück, ohne ihn anzusehen. Er schob sich in mein Blickfeld, mit verschränkten Armen und seinem typisch süffisanten Grinsen, welches erneut den Wunsch in mir erweckt, es ihm aus dem Gesicht zu schlagen. "Hätte ich das nicht getan, hätten sie keine Ruhe gegeben. Dann wäre ich gezwungen gewesen sie zu töten, du wärst wieder einmal wütend geworden, wärst weg gelaufen, und stur wie du bist hättest du mir gesagt, ich soll zur Hölle fahren und das du niemals mit mir zusammen arbeiten würdest. Das selbe Drama wie immer, nur das wir dafür keine Zeit haben." Ich hob eine Augenbraue. "Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du meine Hilfe bei der Sache überhaupt brauchst.", unterbrach ich ihn ehe er weiter reden konnte. Lucifer sah mich kurz schweigend an, ehe er leicht Lächelte. "Oh, das ist die selbe Geschichte wie damals mit Lilith. Es heißt nicht, das ich es nicht alleine schaffen würde, aber das wäre so viel mühseliger. Mit deiner Hilfe ist es weitaus einfacher. Und das ist als Kompliment gemeint. also solltest du dich geehrt fühlen, ich mache im Normalfall keine Komplimente.", antwortete er spöttisch. Schnaubend drängte ich mich an ihm vorbei und folgte den anderen, die bereits einen großen Vorsprung hatten. Als ich an Asmodäus und Asasel vorbei kam, die beide stehen geblieben waren und Lucifer und mich beobachtet hatten, kam ich nicht Umhin ihre kritischen Blicke zu bemerken. Sie schienen beinahe überrascht über Lucifers Verhalten zu sein. Ohne mich eines Blickes zu würdigen gingen sie zu Lucifer und sofort begannen sie wieder leise miteinander zu flüstern. Kurz überlegte ich, ob es mir gelingen würde, unauffällig zu lauschen, doch der Gedanke wurde jäh unterbrochen, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung im Dickicht wahr nahm. Doch als ich zu der Stelle sah, war alles ruhig. Unwillkürlich zog ich den Dolch aus meiner Manteltasche und bewegte mich langsam auf das Dickicht zu. In diesem Moment sah ich eine Gestalt, die hinter einer Reihe von dicht beieinander stehenden Bäumen verschwand. Ohne darüber nachzudenken, rannte ich ihr hinterher. Ich hörte Jordan meinen Namen rufen, doch ich ignorierte ihn und rannte weiter in die Richtung, in welche die Gestalt verschwunden war. Ich war so auf die unerkenntliche Gestalt fixiert, das ich nicht merkte, wie weit ich mich von den anderen weg bewegt hatte. Erst als ich stehen blieb und mich umsah, stellte ich fest, dass ich anscheinend weiter gerannt war, als gedacht. Ich war in einem völlig anderen Teil des Waldes, weder von den Jägern, noch von den Dämonen oder Lucifer war eine Spur zu sehen. "Jordan? Lucifer?", rief ich in den Wald hinein, doch keiner antwortete. In diesem Moment ertönte ein leises Knurren hinter mir, welches mich dazu brachte, herum zu wirbeln, den Dolch fest umklammert in der einen Hand, während ich mit der anderen zum Salzbeutel griff, welcher an meinen Gürtel festgemacht war. Hinter mir erhob sich derselbe Dämon, der mich schon einmal angegriffen hatte. Seine seelenlosen, schwarzen Augen fixierten mich, seine bleiche Haut war durchzogen von schwarzen Adern, und der abgerissene schwarze Mantel den er trug, schien beinahe so, als würde er aus Schatten bestehen. Ich wappnete mich für einen Angriff, doch keiner kam. Der Dämon stand einfach nur da, und sah mich leise Knurrend an. In diesem Moment ertönte eine bekannte, glockenhelle Stimme hinter dem Dämon. "Cara. Es ist so schön, dich wiederzusehen." Ich erstarrte als der Dämon einen Schritt zur Seite trat und den Blick auf die fremde Frau enthüllte, welche ich auf der Lichtung bereits gesehen hatte. Dieselbe Frau, die auch in meinen Träumen erschienen ist. Thalia. Sie war hübsch, trotz der blassen Haut. Nun wo sie vor mir stand, konnte ich sie genau erkennen, und es kam mir beinahe so vor, als kannte ich sie. Als wäre es nicht das erste Mal, das wir uns gegenüberstanden. Doch am auffälligsten waren ihre Augen. Obwohl alles an ihr menschlich erschien, waren ihre Augen rot wie von einem Dämon. Sie lächelte mich leicht an, als sie meinen Blick bemerkte. "Ja, meine Augen, ich weiß sie sind nicht mehr dieselben wie damals, doch ich bin immer noch dieselbe. Das musst du mir glauben." Ihre Worte rissen mich aus meiner Starre. "Wie damals? Wir kennen uns also wirklich?", flüsterte ich überrascht. "Du hast mich vergessen? Das hätte ich mir denken können, es sieht Lucifer so ähnlich, mir das anzutun." In ihrer Stimme schwang Frustration und unterdrückte Wut mit, doch sie behielt trotzdem das Lächeln aufrecht. "Lucifer? Vergessen? Wovon redest du, wer bist du? Warum kommst du mir so bekannt vor, obwohl ich dich noch nie gesehen habe?", fragte ich und wurde langsam ungeduldig. Thalia sah mich eindringlich an. "Ich komme dir bekannt vor, weil wir uns kennen. Sehr gut sogar. Du weißt wer ich bin, tief in deinem inneren." Sie kam einen Schritt auf mich zu. "Erinnere dich an mich, kleine Schwester."

Deal with the Devil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt