Teil 1

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"Großartig, das heißt die Dämonen sind jetzt schon Exorzismen-fest.", knurrte Amanda, während sie meinem Bericht lauschte. "Ich bin zwar kein Experte in Sachen Dämonenvernichtung, so wie ihr, aber ist das überhaupt möglich?", mischte sich nun auch Dean ein, der selbst nach all den Monaten sich immer noch schwer tat, alles zu begreifen, was hier vor sich ging. "Nein, sollte es nicht. Es gibt für jeden Dämon einen Exorzismus, um ihn zu verbannen, es muss einen geben. Wir müssen ihn nur finden.", widersprach ich überzeugt. "Fast jeden Dämon. Gegen Lucifer gibt es keinen Exorzismus.",  warf Amanda ein. "Ich bin auch kein Dämon, Schätzchen, ich bin der Fürst der Unterwelt höchstpersönlich. Kein Exorzismus dieser Welt könne etwas gegen mich ausrichten, vor allem keiner dieser läppischen Sprüche die ihr so gerne einsetzt.", ertönte Lucifers Stimme plötzlich hinter uns. Seufzend drehte ich mich um und sah Lucifer am offenen Fenster lehnen. "Vielleicht. Aber wir wollen doch nicht vergessen das einer dieser läppischen Sprüche wie du sie nennst, dich davon abhält, dieses Haus zu betreten, was wohl so viel heiß wie, es gibt Sprüche die selbst bei dir wirken, dann gibt es auch irgendwo da draußen einen Exorzismus der auch bei dir wirkt, und den werde ich finden.", schwor ich, was Lucifer bloß zu amüsieren schien, denn er grinste mich bloß provokant an. "Wenn du unbedingt deine Zeit damit verschwenden willst, bitte. Deine Seele gehört trotzdem mir.", konterte er selbstzufrieden. Schnaubend wandte ich ihm den Rücken zu und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Dean und Amanda, die mich beide neugierig ansahen. "Er ist wieder hier, nicht wahr?", flüsterte Dean und sah sich paranoid im Raum um. "Du kannst davon ausgehen das er so gut wie immer hier ist.", murmelte ich zynisch. "Was kann ich dafür wenn eure kleinen Dämonenjägertruppe so amüsant ist.", rief Lucifer von hinten, doch ich ignorierte ihn und warf Dean einen beruhigenden Blick zu. "Aber er kann nicht in das Haus, also könnt ihr ihn getrost aus euren Gedanken streichen. So wie ich.", meinte ich laut genug, damit auch Lucifer es hören konnte. "Deine Ablehnung schmerzt mich, Liebes, ich dachte nach allem was wir zusammen durchgestanden hätten, wäre da etwas zwischen uns entstanden, abgesehen von einem Deal natürlich.", spottete Lucifer weiter, doch ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben und ihn weiterhin zu ignorieren. Ich wollte ihm nicht die Genugtuung geben mich zu provozieren, auch wenn allein seine Stimme mich zur Weißglut brachte. "Also, was auch immer das für neue Dämonen sind, wir müssen mehr über sie heraus finden. Vor allem, wie wir sie vernichten.", sprach ich also einfach weiter, ohne Lucifer eines Blickes zu würdigen. Amanda legte nachdenklich den Kopf schief. "Und du sagst, nicht einmal Lucifer weiß, wo diese Dämonen herkommen?", hakte sie nach. "Jedenfalls behauptet er das. Doch man sollte immer annehmen das jedes Wort das aus seinem Mund kommt eine Lüge ist." "Teufel nochmal, bist du immer noch sauer wegen dieser winzigen Notlüge der Seele deines Bruders betreffend?", mischte sich Lucifer erneut ein, doch diesmal gelang es mir nicht, mich zurück zu halten, weswegen ich wütend herumwirbelte. "Das hat nichts mehr mit meinem Bruder zu tun. Du lügst doch schon durchgehend, seit wir uns kennen gelernt haben. Zuerst hast du mich dazu gebracht, einen Deal mit dir einzugehen, dann hast du mich durch deine Lügen und Betrügereien dazu gebracht, jahrelang deine Drecksarbeit zu erledigen und selbst im Kampf gegen Lilith bist du erst als wir am Abgrund standen und kurz davor gewesen waren, zu verlieren, mit der Wahrheit heraus gerückt." "Aber, schlussendlich, habe ich die Wahrheit gesagt, das zählt doch auch was, nicht wahr Liebes?" Mit einem wütenden Zischen stürmte ich zum Fenster und schloss es mit einem Knall. Um Lucifers selbstgefälliges Grinsen nicht weiter ertragen zu müssen, schloss ich auch die Vorhänge, ehe ich mich wieder zu meinen beiden Freunden umdrehte, die mich bloß schweigend ansahen. "Was?", zischte ich gereizt. "Gar nichts.", riefen beide im Chor, und widmeten sich plötzlich ganz interessiert meinen Aufzeichnungen auf dem Tisch. Genervt schloss ich die Augen und  atmete tief durch, um mich wieder zu beruhigen. Egal wie oft ich mir vornehme, mich nicht mehr von diesem nervtötenden Teufel provozieren zu lassen, er schaffte es jedes Mal wieder. Ganz so als habe er es darauf abgesehen, mir das Leben schwer zu machen. Vielleicht war ja genau das sein Ziel, mir die verbleibende Zeit auf Erden so anstrengend wie möglich zu machen. Doch dann waren da wieder Momente, wo ich beinahe das Gefühl bekam, er wolle mir wirklich helfen. So wie gegen diesen geheimnisvollen Dämon, vor ein paar Tagen, der mich getötet hätte, wäre Lucifer nicht eingeschritten.

"Und du bist dir sicher das du alleine zurecht kommst?" "Keine Sorge Amanda, ich komme schon klar. Vergiss nicht, das mache ich jetzt schon seit drei Jahren." "Na gut, Cara, aber pass trotzdem auf dich auf." "Das mache ich." Mit diesen Worten legte ich auf und sah mich im Wald um. Es war neblig und durch die dichten Wolken am Himmel drang kaum Mondlicht, weshalb es beinahe unmöglich war, weiter zu sehen als ein paar wenige Handlängen. Kurzentschlossen schaltete ich die Taschenlampe ein, und der Lichtstrahl drang durch den Nebel und erleuchtete den Weg vor mir. Wahrscheinlich war ich nun bereits von Weitem zu sehen, doch ich wollte ja diesen Dämon finden. Wenn er so zu mir kam, umso besser, musste ich ihn nicht suchen. 
Und ich war vorbereitet, egal wann er auftauchen würde. Ich umklammerte das Metallkreuz fester, während ich mich Schritt für Schritt vorwärts bewegte. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt und ich lauschte in den Wald hinein, um auf jedes noch so leise Geräusch aufmerksam zu werden. In diesem Moment ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. "Wer schleicht so spät durch Wald und Nacht? Es ist Cara Delani, drum nimmt euch in Acht. Sie hält das Metallkreuz fest in der Hand. Die Nerven bis zum zerreißen angespannt. Oh Liebes, was birgst du so bang dein Gesicht? Siehst du den bösen Dämon etwa nicht? Kein Dämon hier, trotz hellem Lichtes Schein. Ich schlage vor, du gehst lieber Heim."  Seufzend drehte ich mich um. "Ich hatte befürchtete das du hier auftauchst." "So eine nette Begrüßung, da erwärmt sich doch sofort mein nicht vorhandenes Herz. Was tust du hier, Liebes?" "Wonach sieht es denn aus?" "Ja ja ich weiß, angehende Studentin am Tage, Dämonenjägerin bei Nachte, aber was willst du ausgerechnet hier." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Tu nicht so scheinheilig, ich weiß das hier ein Dämon ist, und du auch. Und ich werde ihn finden und vernichten, also komm mir nicht in die Quere." Ohne ihm weiter Beachtung zu zeigen, drehte ich mich um und schlich weiter, doch da tauchte er auch schon wieder vor mir auf. "Dir in die Quere kommen? Der großen Dämonenjägerin? Das würde mir doch nie im Traum einfallen.", meinte er spöttisch und schlenderte neben mir her. "Ganz im Gegenteil, vielleicht kann ich dir ja sogar behilflich sein.", bot er doppelzüngig an. Ich sah ihn bloß aus den Augenwinkel verächtlich an. "Vergiss es, ich brauch deine Hilfe nicht." "Oh, das werden wir ja noch sehen."

Deal with the Devil 2Where stories live. Discover now