Teil 4

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"Es wäre einfacher wenn du mir einfach unser Ziel nennen würdest." "Hier jetzt links. Links hab ich gesagt!" Ich riss das Lenkrad herum und bog links ab. Einige Autos hinter mir hupten, doch ich ignorierte sie und funkelte Lucifer wütend an, der mich unschuldig angrinste. "Wo wollen wir hin?", fragte ich zum gefühlten tausendsten Mal, doch Lucifer ignorierte meine Frage weiterhin. "Da vorne jetzt rechts.", wies er mich an. Ich zischte wütend, bog aber rechts ab. Die Straße führte uns raus aus der Stadt und schon bald fuhren wir eine weitläufige Landstraße entlang, bei der uns die letzte halbe Stunde bloß ein einziges Auto entgegengekommen war. "Diese Straße führt uns wohin genau?", durchbrach ich die Stille im Auto, die bloß durchdrungen wurde vom leisen Radio. "Das wirst du noch früh genug erfahren.", wich Lucifer der Antwort aus. Ungeduldig verdrehte ich die Augen und begann damit, in meiner Tasche nach meinem Handy zu kramen. "Was tust du da?", fragte mich Lucifer, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen aus dem Augenwinkel beobachtete. "Das wirst du noch früh genug erfahren.", äffte ich ihn nach, und zog mein Handy heraus um das GPS zu checken. "Handy spielen während des Auto Fahrens? Wie unverantwortlich.", spottete Lucifer. "Du kannst eh nicht sterben, also was regst du dich auf?", murmelte ich ohne aufzusehen. "Aber du.", erinnerte er mich leise. Nun sah ich doch auf. "Und das interessiert dich weil? Ich dachte du wartest nur darauf das ich sterbe, damit du endlich meine Seele in die Hölle verfrachten kannst.", meinte ich zynisch. Lucifer lächelte leicht. "Aber aber Liebes, solche Unterstellungen. Ich will ganz und gar nicht das du stirbst." Überrascht hob ich eine Augenbraue, doch da fügte er hinzu: "Jedenfalls noch nicht. Wer vernichtete sonst diese nervigen Dämonen für mich?" Ich schnaubte abfällig und wandte mich wieder dem GPS. "Ähm, Lucifer." "Ja?" "Die Straße ist eine Sackgasse." Ich ließ das Handy sinken und sah misstrauisch zu ihm. Lucifers Augen funkelten diabolisch. "Ach wirklich?", fragte er gespielt überrascht, doch dies kaufte ich ihm keine Sekunde ab. Ohne Vorwarnung trat ich auf die Bremse und legte eine Vollbremsung hin, wobei Lucifer beinahe aus dem Sitz geschleudert wurde. "Teufel nochmal, was soll das denn werden?", rief er aus, doch ohne ihm zu antworten stellte ich den Motor ab und stieg aus. Draußen an der frischen Luft lehnte ich mich an den Wagen und atmete mehrmals tief ein und aus, während ich den Sternenhimmel über mir betrachtete. Wie konnte ich nur so blöd sein, und mich erneut auf Lucifers Spielchen einlassen? Ich wusste er wollte mir nicht helfen. Das alles war bloß eine Hinhaltetaktik. Wahrscheinlich steckte er mit diesem Dämon unter einer Decke. Und während er mich hinhielt und ablenkte, tat dieser Dämon wer weiß was für schreckliche Dinge. "Alles klar, Liebes? Ist dir schlecht geworden, soll ich dir die Haare halten?", ertönte Lucifers spöttische Stimme hinter mir. "Nenn mich nicht so, du hinterhältige Ratte.", fauchte ich wütend, ohne mich umzudrehen. Da erschien Lucifer plötzlich vor mir, mit verschränkten Armen, und sah mich schräg an. "Hinterhältige Ratte? Also solch eine triviale Beleidigung hätte ich nicht von dir erwartet, du bist doch sonst so kreativ." "Aber genau das bist du. Eine Ratte! Eine miese, verlogene, hinterhältige Ratte!", fauchte ich und wandte mich von ihm ab. Ich hörte ihn hinter mir leise Seufzen. "Gut, scheint so als hätte ich irgendwas verpasst. Warum plötzlich so wütend, Liebes?" Ich lachte verächtlich. "Warum plötzlich so wütend? Warum plötzlich so wütend? Das kann ich dir sagen! Du belügst mich schon wieder. Gib es zu, das hier ist eine Hinhaltetaktik, du steckst mit diesem Dämon unter einer Decke!" Lucifer hob eine Augenbraue. "Solch eine Paranoia.", meinte er spöttisch, doch sein Blick war ernst. Ich schnaubte bloß abfällig, setzte mich wieder ins Auto und drückte aufs Gas. Ich riss das Lenkrad herum um den Wagen zu wenden ehe ich Vollgas gab und den Weg wieder zurück fuhr. Lucifer ließ ich zurück, jedoch dauerte es nicht lange, bis er wieder neben mir auftauchte. "Du fährst in die falsche Richtung .", meinte er trocken, doch ich ignorierte ihn und gab nur noch mehr Gas. Lucifer seufzte leise. "Wie kann man nur so unglaublich stur sein. Wende sofort den Wagen, ansonsten wirfst du möglicherweise die einzige Chance weg, die wir haben." "Ich wende gerne den Wagen, sobald du mir sagst, was das für eine Chance ist, was unser Ziel ist und was du vor hast.", knurrte ich ohne langsamer zu werden. "Na schön, wenn du es so unbedingt wissen musst, wir treffen uns mit einem...Informanten.", meinte Lucifer wage. Ich lachte verächtlich. "Da musst du schon etwas überzeugender sein, was ist den los, dir fehlen ja sonst auch nicht die Worte, was für ein Informant?" "Niemanden den du kennst." "Lucifer!" "Es ist ein Dämon, gut. Ein Dämon, der möglicherweise wichtige Informationen für uns hat. Diese wichtige Informationen liegen aber in der entgegengesetzten Richtung, also wenn du jetzt so gütig wärst und den Wagen wenden würdest, könnten wir diese äußerst wichtigen Informationen abholen." Mein Blick schoss zu ihm. "Und warum will dieser Dämon sich mit uns ausgerechnet irgendwo im nirgendwo treffen?", hackte ich weiter nach, doch Lucifer erwiderte meinen Blick nicht sondern starrte stur gerade aus. "Blick auf die Straße.", murmelte er trocken. "Erst sagst du mir alles was du über diesen Dämon weißt." "Blick auf die Straße, sonst baust du noch einen Unfall.", wich er meiner Frage weiterhin aus. "Lucifer...", begann ich, als ich plötzlich Überraschung in seinem Blick erkannte. "Achtung Liebes!", rief er und sofort schoss mein Blick nach vorne. Vor mir war wie aus dem Nichts eine große dunkle Gestalt auf der Straße erschienen, deren rot glühenden Augen mich genau ansahen. "Verdammt!", rief ich aus und riss reflexartig das Lenkrad herum, doch es war zu spät. Das Auto raste auf den Dämon zu, die Scheinwerfer erhellten für einen kurzen Moment sein Gesicht und ich erkannte wie sich seine Lippen zu einem bösartigen Lächeln verzogen, ehe der Wagen mit dem Dämon kollidierte. Doch anstatt den Dämon zu überfahren, schien er fast von einer unsichtbaren Macht zurück geschleudert zu werden. Das Auto überschlug sich mehrere Male und instinktiv zog ich den Kopf ein und hob schützend die Arme vor das Gesicht. Im nächsten Moment wurde alles dunkel.

Deal with the Devil 2Where stories live. Discover now