Kapitel 18 AUSSPRACHE

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Aufgewühlt. Verletzt. Entschlossen.

Nach einer beruhigenden Streicheleinheit verlasse ich den Raum, und suche sein Zimmer. Ich habe es schnell gefunden. Als ich vor dem Zimmer stehe, geht die Tür auf, und Tomoe steht vor mir, abreisebereit. Er schaut mich überrascht an, dann senkt er den Blick.

M: «Tomoe?»
T: «Ich habe keine Zeit. Ich muss weg, ich habe einen Auftrag angenommen.»
Damit versucht er an mir vorbei zu gehen.
Ich stelle mich Ihm in den Weg.
M: «Was ist aus dem «wir» geworden?»
T: «Das funktioniert nicht. Ich hätte es wissen müssen. Du bist frei, du kannst tun, was du willst.»

Der Schmerz, der dieser Satz in mir auslöst, bringt mich fast um. Tränen der Wut schiessen mir in die Augen. Ehe ich drüber nachgedacht habe, was ich tue, kicke ich ihm mit voller Wucht in die Bauchhöhle. Zu überrascht, im meinen Angriff vorherzusehen und darauf zu reagieren, stolpert er einige Schritte zurück ins Zimmer. Ich setze sofort nach, knalle die Türe hinter uns zu und schliesse ab. Das ging alles so schnell, erst jetzt wird es mir bewusst.

Tränen trüben meine Sicht, ich kann Ihn kaum noch erkennen. Tomoe ist zu verdattert, um zu reagieren. Ich stürze mich auf Ihn, packe seine Handgelenke und schiebe Ihn rückwärts an die Wand. Überrascht von meiner eigenen Kraft, presse ich Ihn an die Wand. So wie er er früher mit mir gemacht hat, wenn er wollte, dass ich ihm zuhöre. Er kann sich immer noch nicht wehren.

Ich höre mich nun schreien.
M: «Du verfluchter elender Elf! Ich wünschte, ich hätte dich niemals getroffen! Hast du eigentlich eine Ahnung, was du mit mir anstellst?»
Ich beginne mit meinen Fäusten auf seine Brust einzuschlagen.
M: «Ich hasse dich! Hast du gehört! Ich hasse dich!»
Schluchzend sacke ich vor Ihm zusammen. Meine Beine haben einfach Ihren Dienst quittiert.
Tomoe fängt mich auf, bevor ich auf dem Boden aufschlage. Ich kriege kaum noch Luft. Tomoe geht langsam mit mir zu Boden und hält mich weiterhin fest an sich gedrückt.

Ich schluchze weiter.
M: «Wieso? Wieso tust du mir das an? Wieso spielst du mit mir? Wieso...»
Meine Stimme bricht. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner starken Brust, um ihn nicht ansehen zu müssen. Tomoe sagt nichts. Er hält mich einfach weiter in seinen Armen, bis ich fertig bin mit weinen.

T: «Misu...»
Seine Stimme ist zärtlich. Ich hebe den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Seine wunderschönen grünen Augen, die es mir bereits am ersten Abend unmöglich machten, ihn zu ignorieren.
T: «Oh Misu, wenn du wüsstest, was du mit mir anstellst. Ich kenne mich selbst nicht mehr.»
M: «Wieso stösst du mich dann immer wieder weg?»
Sein Blick wird traurig.
T: «Ich kann nicht... ich kann einfach nicht...!»
Ich beginne abermals auf Ihn einzuschlagen und schreie Ihn an: «Wieso nicht? Erkläre es mir!»
T: «Ich bin ein Elf... du nicht...»
M: «Was hat das damit zu tun?»
T: «Ich hatte eine kleine Schwester. Eine Halbschwester. Ich habe Sie über alles geliebt, doch sie war wie du nur eine Halbelfe. Während Sie immer älter wurde, bin ich es nicht. Ich habe zugesehen, wie sie eine Greisin wurde, während ich nach meinen Massstäben gerade erst in die Pubertät kam. Und ich konnte nichts für Sie tun! Hilflos musste ich mit ansehen, wie sie an Altersgebrechen starb. Diesen Verlust habe ich fast nicht verkraftet, und so habe ich mir geschworen, niemals jemanden zu lieben, mit dem ich nicht alt werden konnte. Verstehst du mich nun? Ich kann einfach nicht!»

(Anm. d Aut. Reine Elfen werden mehrere hundert Jahre alt, während Halbelfen nur etwa 125 bis 185 Jahre alt werden)

Ich schaue Ihn hasserfüllt an und presse zwischen meinen Zähnen hervor: «Dann bist du also lieber dein ganzes Leben alleine und unglücklich, als Einhundert deiner Jahre sehr glücklich? Nun, wenn du wirklich so denkst, dann ist es wahrscheinlich wirklich besser, wenn du gehst! Los, flieh! Flieh vor mir davon! Flieh vor deinen Gefühlen! Nun mach schon, hau endlich ab!»

Die letzten paar Worte schreie Ich ihn an, bevor ich mich umdrehe und rausstürmen möchte. Doch bevor ich die Türe erreicht habe, höre ich ein bekanntes Whoof! Als er vor mir steht und mir den Weg versperrt. Ich schlage einen Hacken und versuche an Ihm vorbei zu laufen. Doch er kennt dieses Spiel zur genüge, erwischt mich am Handgelenk, wirbelt mich herum und wirft mich aufs Bett. Bevor ich aufstehen kann, ist er abermals über mir und packt meine Handgelenke.

Mit seinem Gewicht auf mir drauf, die Hände über meinem Kopf aufs Bett gedrückt kann ich mich nicht mehr wehren.
T: «Oh Misu, du glaubst nicht, wie sehr ich dich will! Zuerst hielt ich dich für eine weitere Hochstaplerin, wie es so viele gibt. Doch du warst anders. Du hast mich herausgefordert, und das erste Mal seit dem Tod meiner Schwester wieder etwas spüren lassen. Ich konnte nicht mit diesen Gefühlen umgehen... ich kann es immer noch nicht! Immer, wenn du mir so nahe bist, verliere ich die Kontrolle über mich. Und wenn ich dich mit jemand anderem lachen sehe, knallt mir die Sicherung raus. Ich würde dich am liebsten nie wieder loslassen, und dich mein ganzes Leben küssen...»

M: «Wieso tust du es dann nicht?»

Sein Atem auf meiner Haut macht mich beinahe irre, sein Gesicht so nah vor mir zu haben, mit diesem begehrlichen Blick... wenn ich jetzt sterben würde, würde ich glücklich sterben.
Er schaut mir tief in die Augen während er sich langsam mir nähert. Dann schliesse ich die Augen, und keine Sekunde später fühle ich seine weichen Lippen auf den meinen. Dieser Kuss löst eine Explosion meiner Gefühle aus. So hungrig wie der erste, so leidenschaftlich wie der zweite Kuss... und so endgültig, das muss wahres Glück sein.
Seine Zunge findet den weg in meinen Mund, sie tanzt, fordert, provoziert. Wiederum ist es ein Kuss, der mich alles rund herum vergessen lässt. Seine Hände beginnen meine Arme herunter zu wandern. Die Berührung seiner Finger löst Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus. Ich stöhne leicht.

Als Tomoes Lippen die meinen kurz verlassen, drehe ich mich mit einer schnellen Bewegung hoch. Nun liegt er auf dem Bett, und schaut mich begierig an. Ich sitze rittlings auf Ihm drauf, und schaue in sein Gesicht.
Ich hole kurz Atem, da schiessen Tomoes Arme nach oben, er greift mich bei den Schultern und zieht mich zu Ihm hinunter. Unsere Lippen treffen sich ein weiteres Mal, der Tanz beginnt von vorne, nur bin ich die, die diesmal das Tempo vorgibt. Seine Hände gleiten langsam meinen Rücken hinunter bis zu meinem Po. Mit seinen Daumen umspielt er den Saum meines Oberteils, als er plötzlich darunter greift, und mit seien Händen den dünnen Stoff nach oben schiebt.

Ich unterbreche den Kuss und schaue ihn an. Mit einer schnellen Bewegung zieht er das Oberteil aus, wirft es auf den Boden neben dem Bett. Er richtet sich auf und drückt mich über sich hinweg, nun lande ich wieder unter Ihm. Während er seine Lippen wieder auf meine fallen lässt, fassen seine Hände langsam nach meinen Brüsten. Nun bin ich an der Reihe, mit ausziehen. Sein Reisegewand wird nur von einem Gürtel zusammengehalten, welcher ich mit einer geschickten Bewegung aufmache. Ich ziehe den dicken Stoff über seinen Nacken und packe das Unterhemd am Rücken.
Ungestüm fasse ich es, und ziehe nach oben, um es Ihm ebenfalls über den Kopf zu ziehen. Zwischen meinen Beinen spüre ich sein Verlangen wachsen. Er beginnt zu zittern, als ich mit meine Fingern über seinen nackten Oberkörper gleite.

T: «Oh Misu... Misu... bitte hör auf... ich kann mich sonst nicht mehr beherrschen... Bitte...!»

Doch das ist nicht mein Plan! So oft habe ich davon geträumt, das zu tun, was wir gerade im Begriff sind zu tun, ich werde ganz bestimmt nicht aufhören! Nicht solange beine Wildkatze nicht befriedigt ist.

M: «Ich denke gar nicht daran. Und jetzt halt die Klappe!»

Meine Nägel graben sich in sein Fleisch und ich zwinge Ihn, mich wieder zu küssen. Ich spüre, wie auch der letzte Wiederstand in ihm zusammenbricht. Jetzt gehört er mir! Ganz alleine Mir!
Wir drehen uns noch einige Male im Bett, bis ich seine geballte Liebe bekomme. Er liebt mich wild, hemmungslos. Voller Leidenschaft. Ich gebe mich Ihm hin, wie ich mich noch keinem anderen Mann hingegeben habe.
Falls diese Zimmer nicht schalldicht sind... wissen es morgen bestimmt alle, was heute Nacht geschah....


ENDE VON TEIL EINS

D'n'D Keine Wahl?Where stories live. Discover now