Kapitel 13 SORRY?

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Müde. Unruhig. Eingewickelt.

Am nächsten Morgen wache ich langsam auf. Ich fühle mich gerädert und noch schlechter, als ich zu Bett ging.
Ich setze mich auf und schaue mich um. Tomoe ist nicht wieder zurückgekehrt. Müde stehe ich auf, mache mich frisch und gehe hinunter in die Bar, um mir etwas zu essen zu holen. Als ich mich unten an einen Tisch setze, kommt der Gasthausbesitzer sofort zu mir.

B: «Miss, vielen Dank für Ihr eingreifen gestern. Wir wussten uns nicht zu helfen, gegen einen durchtrainierten Jäger wie er einer ist, haben wir keine Chance. Er ist auf den anderen losgegangen, ich befürchtete, dass er den ganzen Laden zusammenschlägt!»

M: «Bitte bedanken sie sich nicht. Im Gegenteil, ich muss mich für das unmögliche Verhalten meines Partners entschuldigen. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich weiss nicht, was in Ihn gefahren ist, normalerweise ist er ein sehr gefasster und emotionsloser Elf. Wisst Ihr zufällig, worum es ging in dem Streit?»

B: «Nein, leider nicht, bereits nach kurzer Zeit wechselten Sie die Sprache und ich habe nichts mehr verstanden. Es ging glaube ich um irgendetwas banales.»

M: «Ist der andere Mann noch hier, der in den Streit verwickelt war?»

B: «Ja, der wohnt hier. Er ist ein Freund meines Sohnes, die beiden gehen von hier aus in den Wald und jagen zusammen. Das Fleisch und die Felle verkaufen sie hier an Durchreisende, da wir hier weit und breit die einzigen sind, ist das ein recht einträgliches Geschäft, und sie können den ganzen Tag Ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Jagen, nachgehen.»

M: «Oh... haben Sie keine Angst vor dem Eulenbär, der hier sein Unwesen treiben soll?»

Der Wirt schaut mich erstaunt an.

B: «Woher wissen Sie das? Mein Sohn wurde schwer verletzt vor drei Tagen, doch er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Daher könnte es sein, dass Trafka auch auf die Provokationen deines Partners einging, normalerweise ist er auch nicht so emotional. Dieser Eulenbär kommt immer näher in unser Gebiet, daher habe ich nach der Gilde geschickt.... Sagt nicht, Ihr seid die zwei, die sie geschickt haben?»

Er schaut mich mit fragenden Augen an. Ich nicke nur. Seine Augen wurden gross.

B: «Oh mein Gott! Trafka hat Glück, dass er noch Lebt! Mir wurde versichert, der grosse Jäger Feredir würde vorbei kommen. Wenn er der legendäre Jäger ist, dann...»

Ich bin ein wenig verwundert. Ich habe den Namen auch schon gehört, ich glaube Damian hat ihn einmal so genannt. Tomoe soll ein berühmter Jäger sein? Naja, Sinn machen würde es auf jeden Fall.
Das würde erklären, wieso er so reich ist. Wieso er so ein hohes Ansehen geniesst. Und ich habe ja auch einen Spitznamen in meinen Kreisen. Mich nennen sie Gedankenteufel, Touhts devil.

B: «Wie geht es Ihm?»

M: «Oh, er hat sich in den Wald zurückgezogen. Ich weiss leider auch nicht, wann er wieder hier ist, aber ich versichere, dass er besserer Laune wiederkommt. Ich würde solange gerne hier Nächtigen, ich bezahle auch gleich!»

B: «Oh nein, wenn Ihr mir das Herz dieses Tieres bringt, müsst Ihr nichts bezahlen. Der Eulenbär wurde schon in der Nähe meiner Ställe gesichtet, wenn er noch ein wenig weiter wandert, findet er unser Gasthaus und macht hier alles kurz und klein. Ich habe einige gute Zuchtstuten im Stall, die möchte ich ungern verlieren!»

Ich nicke Ihm dankbar zu. So beschliesse ich zu warten, hole mir ein Buch und setze mich in die Bar. Nun sollte ich Tomoe sehen, wenn er zurück kommt.
Nach dem Mittagessen ist er immer noch nicht hier, doch jemand anderes leistet mir unerwartet Gesellschaft.

T: « Hallo Misu. Wo ist denn dein Bodyguard?»

Ich schaue überrascht von meinem Buch hoch. Er schaut neutral, nicht mehr so vertraut.
Ich lächle Ihn an.

M: «Guten Morgen Trafka. Er ist in den Wäldern. Ich weiss auch nicht, wann er zurück ist.»
T: «Was willst du bloss bei so einem? Wie kann man freiwillig mit so einem Monster unterwegs sein? Der Chef hat mir erzählt, dass Ihr die Jäger seid, die uns geschickt wurden. Ich dachte immer, der legendäre Feredir sei ein toller Mann, doch er ist Zornig, Unbeherrscht und launisch.»

Ich seufze. Ich kann seine Wut verstehen. Ich verstehe ja selbst nicht, was genau geschah gestern. Apropos gestern...

M: «Sag mal, worum ging es bei dem Streit denn überhaupt?»

T: «Ich sah, wie er alleine an der Bar sass. Er schien irgendwie verärgert, also beschloss ich, mich ein wenig mit Ihm zu unterhalten, um Ihn ein wenig abzulenken. Doch er herrschte mich an, ich solle gefälligst verschwinden. Ich glaube ich habe ein bisschen zu viel getrunken, jedenfalls wollte ich mich mit Ihm gut vertragen und liess mich nicht abwimmeln. Ich spendierte Ihm ein Bier, doch er hat es auf den Boden geknallt und gesagt, ich solle mich gefälligst um meine Sachen kümmern, und nicht um fremdes Eigentum. Ich verstand nicht, was er damit meinte. Nun glaube ich, dass er damit dich gemeint hat. Ich wusste damals ja nicht, dass Ihr ein Paar seid...! Das hast du mit keiner Silbe erwähnt...»

Ich schüttle heftig den Kopf.

M: «Nein, das siehst du ganz falsch. Wir sind kein Paar. Im Gegenteil, wir streiten uns dauernd, die frische Narbe auf seinem Rechten Arm ist von mir, ich habe Ihm vor einem Monat meinen Dolch reingerammt...»

Trafka schaut mich erstaunt an.

T: «Oh... nun, jedenfalls wollte ich Ihn zur rede stellen, wieso er das Bier auf den Boden schmetterte, und dann haben wir uns einfach nur noch angeschrien und beleidigt. Als du aufgetaucht bist, wollte er mir wohl gerade an die Gurgel...»

M: «Ja, das habe ich gesehen... ich kenne Ihn schon recht gut, daher hatte ich Glück, dass ich Ihn aufhalten konnte. Ich hoffe er hat sich beruhigt, wenn er wieder zurückkommt.»

Trafka nickt. Wir sitzen noch eine Weile gemeinsam da, dann geht er und ich bin wieder allein. Tomoe ist bis am Abend nicht zurückgekehrt. Also gehe ich ins Bett. Wirklich schlafen kann ich nicht, aber die mentale Anstrengung der letzten 24 Stunden verlangen Ihren Tribut, und ich falle in einen unruhigen Schlaf.

Als ich am Nächsten Morgen aufwache, merke ich sofort, dass ich nicht alleine bin. Ich höre ein bekanntes Atmen. Dieses Atmen würde ich überall wieder erkennen, ohne es habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich drehe mich liegend um im Bett, und schaue auf den Sessel, der nun nicht mehr in einer Ecke sondern neben meinem Bett steht. Tomoe hat die Augen geschlossen. Ich sage nichts und schaue Ihn einfach nur an. Er bemerkt, dass ich aufgewacht bin und schlägt die Augen ebenfalls auf. Wir starren uns eine Weile stumm an.

Ich beschliesse zu warten. Egal wie lange es dauert! Er hat kein Recht, so zu tun.
Er schaut weg. So als warte er auf etwas. Doch ich wende meinen Blick nicht ab.
Er blickt mir wieder in die Augen. Sehe ich darin etwa Trauer? Reue? Schliesslich beginnt er zu sprechen.

T: «Tut mir leid, das hätte nicht passieren dürfen.»

Was? Die beinahe Schlägerei? Der Kuss? Ich schaue Ihn nur weiter stumm an.
Er senkt wiederum den Blick, als könne er mir nicht in die Augen sehen.

M: «Was?»
Frage ich mit scharfer Stimme.

T: «Du bist nicht mein Eigentum. Du darfst lachen, mit wem du willst. Ich zwinge dich lediglich, mit mir zu reisen, das weiss ich. Du hasst mich. Das hast du mehrmals deutlich gemacht. Ich hätte niemals das Recht rausnehmen dürfen, darüber zu entscheiden, mit wem du dich unterhältst.»

Verdammt richtig. Und dennoch...

M: «ich hasse dich nicht...»
T: «Lüg mich nicht an. Wenn ich dir nicht drohen würde, dich im Gefängnis sterben zu lassen, würdest du niemals mit mir mitkommen. Du wärst beinahe getötet worden, weil ich dich als Lockvogel missbraucht habe. Ich habe es nicht verdient, dass du dein Leben riskierst.»

Ich schaue Ihn erstaunt an. Was wird das?

T: «Und wegen dem Kuss...Ich war an dem Abend nicht ich selbst. Ich habe viel zu viel getrunken und meinen Ärger an dir ausgelassen. Das hat nichts zu bedeuten und wird garantiert nie mehr vorkommen.»

Mein Herz setzt einen Schlag lang aus. Verdammt, das war doch das einzig Gute von dem Abend! Aber mir ist klar, dass ich ihm das nicht sagen kann.

M: «Wir haben einen Auftrag...»

D'n'D Keine Wahl?حيث تعيش القصص. اكتشف الآن