Kapitel 9 CANAPITA

Start from the beginning
                                    

T: „Gefällt sie dir nicht?"
M: „Oh doch, und wie! Das ist das beste Schwert, das ich jemals in Händen hatte. Doch das ist viel zu teuer, das kann ich nicht annehmen. Und ich glaube, es ist jedes Gold wert, aber ich kann nicht!"

Ramon schaut traurig auf das Schwert in seiner Hand und murmelt vor sich hin.

R: „Wäre auch zu schön, um wahr zu sein. Ich habe gehofft, dass ich die die perfekte Besitzerin für dich gefunden habe..."

T: „Ramon, gib Ihr die Klinge. Ich habe gesagt, ich nehme sie, also nehme ich sie auch! Misu, willst du das jetzt wirklich in der Öffentlichkeit ausdiskutieren? Ich scheue mich nicht davor... aber ich sagte, ich kaufe dir das Schwert, also nimmst du es gefälligst an!"
M: „Aber Tomoe...!"

Sein Blick bringt mich zum Schweigen. Er beugt sich zu mir herunter, sodass es keiner der Umstehenden hören kann.

T: „Wieso willst du es nicht?"
M: „Ich liebe es, wirklich... aber ich kann nicht von dir verlangen, dass du so viel Gold für mich ausgibst!"
T: „Es ist mein Gold, und ich kann damit tun und lassen, was ich will... und wenn ich dir dieses verdammte Schwert kaufen will, dann tue ich es auch! Haben wir uns verstanden? Wenn du mit mir auf Reisen bist, muss ich mich darauf verlassen können, dass du mir den Rücken frei hältst, und das kannst du nur mit der richtigen Waffe... ich tue das nicht, um dir eine Freude zu machen, sondern nur um mein verfluchtes Leben zu schützen!"

Ich nicke resigniert. Das ist also der wahre Grund, er tut das für sich, nicht für mich.

Ich drehe mich zu Ramon um und strecke meine Hände aus. Sofort erhellt sich sein Gesicht, ein freudiges Glitzern in seinen Augen.

R: „Übrigens, die Klingen heissen Canapita, das Zweililienschwert. Cana ist die rechte Seite, und Pita die linke! Sorge dich gut um Sie!"

Ich nehme das Schwert an mich und verspreche Ihm hoch und heilig, dass ich dieses Schwert lieben und achten werde. Ich drücke es an meinen Körper, als wäre es mein Geliebter.


Tomoe führt mich durch den Basar zurück zu unserer Kutsche. Ohne Handschellen. Ich bin wie in Trance, Canapita fühlt sich so gut an. Ich würde Es am liebsten nicht mehr loslassen.
Wir steigen schweigend auf den Kutschbock, und er fährt mit mir aus der Stadt.
Als wir das Haupttor der Stadt passiert hatten, drehe ich mich zu Ihm um.

M: „Du, Tomoe... was ist das eigentlich für einen Auftrag, den du angenommen hast? Was müssen wir da tun?"

Tomoe dreht sich zu mir um.

T: „Du meinst, den wir angenommen haben? Klar, ich erkläre dir die Details gerne. Es geht darum, dass wir einen Gauner festnehmen müssen. Dieser ist aber sehr gewitzt, und unseren bisherigen Festnehmversuchen immer wieder entwischt. Unsere Gilde kommt einfach nicht an Ihn ran. Und da kommst du ins Spiel. Du verstehst die Sprache dieses Gauners, und du bist ziemlich gut darin, Männer um den Finger zu wickeln. Ich möchte, dass du das tust, was du immer tust, und den Mann ins Zimmer lockst, wo die Falle zuschnappen kann."

Ich bin etwas überrascht.

T: „Normalerweise ist dies nicht meine Art, aber so lässt es sich mit weniger Aufsehen erledigen. Und das ist besser so."
M: „Und an mich hast du nicht gedacht? Was wenn ich das nicht tun möchte?"

Tomoe verdreht genervt die Augen und seufzt laut.

T: „Du raubst mir echt die Nerven... Na schön, dann sage ich es dir in einer Sprache, die du verstehst. Das Kopfgeld für diesen Auftrag ist sehr hoch! Du kriegst die Hälfte davon, und was er bei sich hat darfst du dir auch nehmen. Deal?"
M: „In diesem Fall ist Geld nicht alles... ich will meine Freiheit wieder!"
T: „Tut mir leid, aber das geht nicht... wenn ich dich entwischen lasse, muss ich den Schaden dafür selbst bezahlen. Und ich habe schon einiges in dich investiert, also hör auf so störrisch zu sein!"

Ich denke an das Schwert, den schönen Umhang und kriege ein leicht schlechtes Gewissen.

M: „Na schön, ich tu es. Aber merke dir, ich mache das unter Protest!"
T: „Ist notiert..."


Wir reisen noch bis am Abend weiter, und übernachten in einem kleinen Gasthaus. Am nächsten Tag geht es weiter bis wir am Abend in einer kleineren Stadt ankommen.

Dort sucht er sich ein etwas besseres Gasthaus aus, und wir beziehen unser Zimmer. Er lässt mich nicht eine Sekunde aus den Augen. Alles, was er tut, ist meditieren. Und das auch nur, wenn ich gleichzeitig ans Bett gefesselt bin. Bei dem Gedanken, was er alles mit mir anstellen könnte in diesen Momenten, wird mir ganz heiss.
Doch er hat niemals auch nur versucht, mich anzufassen. Ich will Ihn immer noch. Auch wenn ich Ihn nicht ausstehen kann, lässt es mir ein Stolz nicht durchgehen, dass sich ein Mann meinen Reizen widersetzt.

Den nächsten Tag verbringen wir damit, gemütlich durch die Stadt zu bummeln, und uns die Geschäfte anzuschauen.

Dann kommt der Abend, an dem meine Jagd beginnt. Ich habe absolut keine Lust.


Wir gehen in eine Bar, in dem sich der Gesuchte laut Informationen aufhalten soll. Wir haben am Nachmittag ein neues, sehr aufreizendes Kleid gekauft, das ich gleich das erste Mal spazieren führen werde. Tomoes Blick, als er mich damit gesehen hat, war undurchschaubar.
Ich habe mit meinen Reizen gespielt, doch er hat nicht darauf reagiert und lediglich gesagt, dass es bestimmt nicht seine Wirkung verfehlt... bei unserem Opfer.

Tomoe hat uns ein Zimmer genommen in dieser Bar, während er nach oben gegangen ist, bin ich hinunter.

Als ich unsere Zielperson das erste Mal sehe, gefriert mir das Blut kurz in den Adern.
Scheisse!
Den kenne ich!
Ich habe Ihn zwar nur aus der ferne gesehen, doch das ist der Sohn vom Chef unseres grössten Rivalen! Nun ist mir das Geld egal, das mir Tomoe geboten hat, ich habe ein persönliches Interesse, diesen Kerl hinter Gitter zu bringen. Wenn ich dann zurück zu meiner Clique kann, werde ich dafür gefeiert!

Ich atme tief ein und versetze mich in Aufreissermodus.

D'n'D Keine Wahl?Where stories live. Discover now