Family

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Sherlock pov

John kommt aus dem Bad ins Schlafzimmer getappt und legt sich zu mir ins Bett. Schlafen werde ich in dieser Nacht wahrscheinlich nicht, ich bin nicht müde, aber John will, dass ich hin und wieder mal zur Ruhe komme. Und mit hin und wieder meint er, dass ich mich jede Nacht zu ihm legen und mit ihm kuscheln muss. Meist versucht er damit zu erreichen, dass ich auch einschlafe, was er auch manchmal schafft, da er meine Schwachstellen kennt.

"Hey Baby." flüstere ich und nehme ihn sanft in meine Arme. "Ich mag es, wenn du mich so nennst. Auch wenn es nicht zu mir passt." "Tut es wohl." brumme ich in seine Haare. John lacht leise und kuschelt sich näher an meine Brust. "Ach übrigens, Mycroft hat mir erzählt, dass deine Eltern eine Woche Urlaub in der Stadt machen." Ich schweige, habe eine Befürchtung, worauf John hinaus will. Als er merkt, dass ich dazu wohl nichts sagen werde, spricht er weiter: "Ich habe sie und auch Mycroft zum Essen eingeladen. Greg kommt wohl auch mit." "Also zuerst mal: Warum tust du mir das an? Und wer ist Greg?" "Greg! Greg Lestrade! Der Detective Inspector! Du arbeitest so gut wie jeden Tag mit ihm! Wie kann es sein, dass du dich partout weigerst, seinen Namen zu lernen?" Ich zucke mit den Schultern. "Warum hast du ihn zu einem Familienessen, beziehungsweise meiner persönlichen Folter, eingeladen?" "Sherlock, bist du wirklich so ignorant oder tust du nur so? Er ist mit deinem Bruder zusammen! Die beiden sind quasi verlobt, Greg hat schon einen Ring gekauft." "Man kann es nicht quasi verlobt nennen, nur weil Garfield-" "Greg!" "Graham einen Ring gekauft hat. Er muss erst den Antrag machen und dann muss Mycroft noch Ja sagen, was er nicht tun wird, weil er es lächerlich finden wird."

"Gott, du bist so eine Schwarzmaler, Sherlock. Alles musst du immer schlecht machen! Glaub mir, Mycroft wird den Antrag annehmen und die beiden werden heiraten." "Lust auf eine kleine Wette, Dr. Watson?" "Aber immer doch. Worum möchtest du wetten?" "Drei Monate." bestimme ich grinsend und setze mich auf. John stützt sich auf die Unterarme und sieht mich fragend an: "Drei Monate was?" "Ich darf drei Monate lang entscheiden, wann, wo, wie oft und wie lange ich schlafe. Ich muss auch nicht mit dir ins Bett gehen, um zu Kuscheln." "Beinhalten diese drei Monate, dass ich schlafen kann, wie immer? Oder darfst du dann auch über mich entscheiden?" fragt der ehemalige Militärarzt misstrauisch. Für einen Moment denke ich nach. Gemessen daran, dass er mich herumkommandiert, was mein Schlafen betrifft, wäre es fair, wenn ich das dann bei ihm tun dürfte. Allerdings ist John dieses Schlafverhalten nicht gewöhnt und er hat zusätzlich feste Arbeitszeiten. Seine Gesundheit würde leiden und das kann ich nicht verantworten.

"Nein, ich würde nur über mich selbst bestimmen. Du dürftest noch immer deinen eigenen Schlafrhythmus ausleben." bestimme ich schließlich. John lächelt: "Ist gut. Wenn Mycroft den Antrag ablehnen sollte, aus welchen Gründen auch immer-" "Oder Gabriel ihn gar nicht erst macht." füge ich ein. "Sherlock, er heißt Greg. Aber gut, wenn Mycroft den Antrag ablehnt oder Greg ihn gar nicht erst macht, darfst du drei Monate lang deinen geisteskranken, nicht besonders gesunden Schlafrhythmus ausleben. Falls, aus welchem Grund auch immer, einer der beiden vor dem Antrag sterben oder unzurechnungsfähig werden sollte, löst sich die Wette auf, ist das klar?" Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. "Ich gehe nur auf alle Wahrscheinlichkeiten ein. Ihr seid Familie Holmes, bei euch kann man nie wissen." Da muss ich ihm allerdings recht geben. "Ist gut. Es gelten die von dir bereits genannten Dinge. Schlag ein!" Ich halte ihm meine Hand hin.

Lachend schüttelt John den Kopf und drückt meine ausgestreckte Hand weg: "Nicht so schnell, mein Lieber! Was bekomme ich, wenn ich gewinne?" Ich zögere. Dann sage ich: "Alles, was du willst und was in meiner Macht steht zu erfüllen." John denkt nach. Er legt sich wieder hin, streckt sich aus und denkt einfach weiter nach. Geduldig sitze ich neben ihm und schweige. Ich bin nicht müde, ich habe keine Eile. "Gut, ich weiß, was ich will." sagt John nach etwas mehr als zehn Minuten und setzt sich nun richtig auf. Forschend sehe ich ihn an.

Johnlock OneshotsWhere stories live. Discover now