e i n u n d z w a n z i g

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"Weißt du schon, wann ihr circa wieder zurückkommt?", fragte ich Mercedes, während ich die Tür hinter mir schloss.
"Ich denke so gegen elf spätestens", sagte sie dann und dann kam Julian auch in den Flur. "Gassi gehen musst du nicht mehr, der Kühlschrank ist voll. Falls wir uns heute Abend nicht mehr sehen, gute Nacht". Er hielt Mercedes ihre Jacke hin, in die sie dann reinschlüpfte und mich dann nur lachend aber kopfschüttelnd ansah. "Er freut sich seit Tagen auf dieses Date".
"Es ist euer erster Hochzeitstag. Ist ja schon was besonderes", daraufhin nickte Julian nur und zog dann die Tür auf.
"Dann bis später. Und Danke, dass du auf Hershey aufpasst", Mercedes zog mich noch einmal in eine Umarmung und verließ dann mit Julian das Haus.

Mein Blick wanderte langsam runter zu Hershey, die mich mit ihren großen, braunen Kulleraugen ansah. "Ich würd sagen, wir plündern den Kühlschrank?".
Als ich dann ins Wohnzimmer rein lief, rief ich nur einmal laut "na, komm schon, Hershey". Und dann hörte man auch schon, wie ihre kleinen Pfötchen über den Laminat tappelten und sie mir hinterher kam.

Es verging eine ganze Stunde. Hershey und ich lagen auf der Couch und sahen einen Film, bis wir durchs klingeln gestört wurden.
Während Hershey bellend zur Tür lief, lief ich ihr hinterher und wunderte mich, wer stören würde.
"Als ob das schon Mercedes und Julian sind", murmelte ich nur leise vor mir her. Doch als ich die Tür aufzog, sollte es ganz anders kommen, als ich es gedacht hatte.
"Jascha?", fragte ich nur verwirrt. Ihm fiel vor Schreck die Sporttaucher aus der Hand und er sah mich nur genauso verwirrt an. "Was machst du hier?", warf ich dann noch direkt hinterher, bevor er nur irgendwas sagen konnte.
"Ist Julian da?", fragte er dann nach einem kurzen Zögern.
"Nein, er und Mercedes sind essen. Hochzeitstag und so", Jascha verdrehte dann nur die Augen. "Hätte Jule mir nicht Bescheid sagen können? Er wollte eigentlich, dass ich zum zocken vorbei komme. Aber naja, egal. Ich schreib ihm später einfach", Jascha bückte sich um die Tasche aufzuheben und wollte wieder zurück zu seinem Auto, doch ich sagte nur "warte".

Das war mein Moment, in dem ich hätte wenigstens wieder in einer ansatzweise alles zwischen Jascha und mir in Ordnung bringen können.

Als Jascha mich dann fragend ansah, sagte ich nur "Willst du nicht reinkommen?".
Nach einem kurzen zögern nickte er dann nur und sagte "okay".
"Ich bin hier sowieso alleine. Von mir aus können wir auch fifa spielen. Ich bin zwar kein würdiger Gegner, aber wenigstens bin ich ein Gegner", sagte ich dann nur, während ich die Tür schloss und Jascha kicherte.

Dann sah er mich einen Moment lang schweigend aber lächelnd an.
„Ich hab dich so vermisst, Melody".
„Ich dich auch", kam es dann nur mit einem Lächeln aber auch gleichzeitig ziemlich überrascht von mir zurück. Irgendwie hatte ich diese Worte von ihm nicht erwartet.
„Du musst mir unbedingt Updates geben. Wie läufts mit Kai und wie gehts dir überhaupt?", fragte er dann.
„Das mit Kai..", ich unterbrach mich kurz selbst und atmete einmal durch. „Egal, Jascha. Das ist nicht wichtig. Und wie läuft es mit deiner kleinen, neuen Freundin?".
„Was?", fragte Jascha dann nur komplett verwirrt und fing an zu lachen. Es war aber nicht dieses unbeholfene 'oh nein ich wurde ertappt'-Lachen. Es wirkte eher wie ein überraschtes, ziemlich verwirrtes lachen.
„Mir kam so zu Ohren, dass es da wohl jemand neuen für dich gibt".
„Wovon redest du? Und wer hat dir das erzählt?", Jascha war immer noch komplett verwirrt.
„Jannis?", gab ich dann nur fragend aber komplett unsicher von mir. Ich wusste, dass es Ärger geben würde.
„Was zur Hölle?! Warum erzählt der sowas? Und warum schreibt ihr euch überhaupt? Ihr könnt euch doch eigentlich gar nicht leiden".
„Naja, wir haben nicht geschrieben. Ich war letztens bei euch, weil ich eigentlich mit dir reden wollte. Aber Jannis hat mir dann die Tür aufgemacht und meinte, dass du zwar da wärst und dass ich ziemlich stören würde, weil du Besuch von einer Freundin hättest", erklärte ich ihm dann und er fing einfach nur an zu lachen. „Eine Freundin? Welche Freundin?".
„Das weiß ich ja nicht. Gibt es da also kein anderes Mädchen?", fragte ich dann.
„Nein, es gab nie jemanden. Ich hab mein Zimmer nur fürs Training verlassen, weil ich den ganzen Tag über nur im Bett lag und irgendwie nicht klar kam. Der hat dich angelogen, glaub mir. Ich weiß zwar nicht warum, aber das finden wir gleich raus. Aber bevor ich Jannis anrufe, kannst du mir jetzt sagen, was du von mir wolltest. Also?".
„Mir ist in den letzten paar Tagen mit Kai aufgefallen, dass er mir komplett egal ist. Mercedes hat mir das mit Kai nur eingeredet und ich hab gemerkt, dass sich das mit Kai gar nicht richtig anfühlen würde. Dann hab ich die ganze Zeit nur an dich gedacht. Jascha, Kai könnte dich nie ersetzen und ich war längst über ihn weg. Ich liebe dich und Wir hätten uns niemals trennen dürfen".
„Seh ich genauso. Und ich liebe dich auch, Mel", ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, was allerdings einen Augenblick später langsam wieder verschwand. „Ist was zwischen dir und Kai gelaufen?".
„Wir haben uns einmal geküsst. Aber das war's, ich schwöre", Jascha nickte nur. Dann holte er sein Handy aus seiner Jackentasche und sagte dann nur "was mich allerdings viel mehr interessiert ist, was Jannis dazu zu sagen hat".
Während er auf seinem Handy rum tippte lief er ins Wohnzimmer, bis er plötzlich stehen blieb und sein Handy auf Lautsprecher stellte.
"Ja?", ertönte Jannis stimme lautstark aus Jascha Handy.
"Hey, ähm..", Jascha sah kurz runter auf den Boden und sagte dann "es gibt da grade so ein kleines Problem. Ich bin grade bei Jule und Mercedes und Melo-".
Weiter konnte Jascha nicht reden, weil Jannis ihn mit einem "Fuck" unterbrach.
"Da du anscheinend gecheckt hast auf was ich raus will, will ich jetzt eine Erklärung von dir".
"Och, man. Ich wollte dir einfach nur helfen, okay? Ich wollte sie einfach nur von dir fern halten, damit du nicht nochmal verletzt wirst. Du bist mein kleiner Bruder, man. Ich will nicht, dass es dir scheiße geht und glaub mir, sie wird dir immer wieder das Herz brechen", erklärte Jannis dann. Jascha sah mich nur total emotionslos an.
"Danke. Aber ich kann selbst auf mich aufpassen", kam es dann nur von Jascha.
"Wir sehen uns morgen, okay?".
"Jascha, warte. Bist du mit Melody?", doch dann legte Jascha einfach auf.

"Damit hatten wir wohl unsere Antwort".
"Ich kann ihn wirklich verstehen, Jascha. Ich hab dich ver-", doch dann küsste er mich einfach. "Ich glaub mir fallen grade mindestens acht bessere Dinge ein, als mir deine Entschuldigungen anzuhören, Mel".

Bae|Jascha Brandt FFWhere stories live. Discover now