Kapitel 7

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POV. Michael Jackson

(2 Stunden vor dem Anruf)

Vorsichtig schloss ich die Tür auf und trat ein. Ich zog das Jackett aus und lief weiter. Auf meinem Weg zum Zimmer von Blanket trat ich auf eine Puppe oder etwas Ähnliches. Ein kleiner spitzer Gegenstand bohrte sich durch meine Socken. Verdammt, wie sollte ich jetzt weiter laufen?

Hätte ich bloß meine Schuhe angelassen. Angestrengt versuchte ich mit meinen Zehen, den Boden zu betasten. Nichts! Endlich im Kinderzimmer angekommen, konnte ich mir ein erleichtertes Ausatmen nicht verkneifen.

Auf leisen Sohlen trat ich zum Bett. Blanket schlief, aber wälzte sich unruhig herum. Ich setzte mich langsam auf die Bettkante und strich mit meiner Hand durch seine langen Haare. Nachdem ich ihm einige beruhigende Worte zugeflüstert hatte, hörten die unruhigen Bewegungen auf. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und sah nach Paris und Prince. Beide waren in ihrer Traumwelt versunken und bemerkten mich nicht.

In meinem Zimmer fiel ich sofort todmüde ins Bett. Ring.Ring.Ring.Ring. Ächzend erhob ich mich und griff nach dem Telefon. Ich konnte die Müdigkeit nicht ganz aus meiner Stimme verbannen und war kurz davor gleich wieder einzuschlafen. Ein Treffen mit Oprah Winfrey.

Eigentlich wollte ich sagen, dass ich keine Zeit hätte, aber sie hatte bereits aufgelegt. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und notierte auf einem Block den Ort und die genannte Uhrzeit. Das würde kein schöner Tag werden. Schon lag ich wieder schlummernd in den Kissen.

(8:00 morgens, in der Suite von MJ)

Ich wachte auf und machte mich sofort auf den Weg zur Dusche. Während das Wasser meinen Körper benetzte, dachte ich über das anstehende Treffen nach.

Ich mochte Winfrey nicht besonders. Sie schrieb viele Lügen über meinen Alltag und verdiente einen Haufen Geld damit. Aber trotzdem konnte ich nun nicht mehr absagen. Dafür war es zu spät.

Gedankenverloren betrachtete ich die einzelnen Wassertropfen, die über meine Brust hinabrollten. Ich hatte in den letzten Jahren viel abgenommen. Ungewollt oder gewollt? Ich wusste es nicht. Mich hatte jeder Vorwurf, ich wäre ein Pädophiler schwer getroffen.

Nie hatte ich ein Kind unsittlich berührt oder angesehen. Es war zum verzweifeln. Ein letztes Mal fuhr ich durch meine Haare, bevor ich die Dusche verließ. Vor dem Spiegel musterte ich mein Profil. Meine Wangenknochen stachen stark hervor, und gaben mir ein zerbrechliches Aussehen.

Meine Nase war wie immer, dünn und glänzend.
Meine Augen hatten ihren alten, verlorenen Glanz wiedergewonnen, wenn auch nur zum Teil. Ansonsten war mein ganzer Körper von einer unnatürlichen Blässe bedeckt. Nur an manchen Stellen waren bräunliche Flecken zu sehen. Ich fand mich erbärmlich.

Schnell zog ich mich an und sah nach den Kindern. Sie waren noch nicht wach. Ich schrieb einen Zettel und versprach pünktlich zum Mittagessen wieder da zu sein. Währenddessen würden Wayne und einige meiner Sicherheitsleute auf sie aufpassen. Mit Mundschutz und Sonnenbrille bewaffnet verließ ich das Hotel durch den Hinterausgang.

"Hallo Bill, fährst du mich bitte zum Restaurant "Xynthe" und wartest dann auf mich?" "Sicher Michael. Wie geht es dir heute? Der gestrige Tag muss dich ziemlich geschafft haben." "Oh, mir geht schon viel besser. Ich war einfach nur geschockt. Weißt du schon was die Untersuchungen ergeben haben?" Bill druckste etwas herum bis er die richtigen Worte fand.

"Es befand sich niemand in dem Fahrzeug, nur.... eine, also eine Puppe!" Eine Puppe! "Aber wem gehört die Puppe und wie soll das Auto überhaupt gefahren sein? Ich verstehe das nicht."

"Die Leute von der Polizei sagen,dass es eine Schaufenster Puppe war und diese wurde mit den Füßen zwischen das Gaspedal gelegt. Und der Innenraum war mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen worden. So das alles sofort Feuer fing und in die Luft flog. Peng." Bill lachte kurz auf.

Warum lachte der so dumm? Wenn wir da drinnen gesessen hätten. "Man Bill hör auf zu lachen! Stell dir vor wir wären in dem Fahrzeug gewesen!" "Hä, wieso? Wir haben doch eine eigene Limousine, bzw. du hast. Was ist also das Problem?"

Verständnislos sah er mich durch den Rückspiegel an. Jetzt machte es Klick! Das war nicht meine Limousine, die sah nur sehr ähnlich aus. Ich hatte das nie bemerkt und jetzt wo ich mich umsah, fiel es mir erst auf. Ich war wirklich zu müde gewesen. "Ach nichts, alles gut." Erleichtert atmete ich die aufgestaute Luft aus.

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