-20. Dezember-

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Hiiii!Willkommen in den goldenen Zwanzigern! :D Aber schwätzen wir ned so lang, sondern direkt starten! Viel Spaß mit dem heutigen Kapitel! ;-)

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Hiiii!
Willkommen in den goldenen Zwanzigern! :D Aber schwätzen wir ned so lang, sondern direkt starten! Viel Spaß mit dem heutigen Kapitel! ;-)


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Überrascht schnappte ich nach Luft. Eine Welle der Freude überkam mich und eine unbeschreibliche Sehnsucht nagte in mir. Sofort stieg meine Laune. Kurz wagte ich einen Blick nach rechts, doch das was ich sah, ließ mich schier Freudensprünge machen. Er lächelte.
Das war das letzte gewesen was ich erwartet hätte. Unbewusst begann ich ebenfalls zu lächeln und so strahlten wir um die Wette bis die Sonne ihren Zenit längst überschritten hatte. Immer wieder spürte ich verstohlene Blicke auf mir, die ich nur zu gern zurückgab. In regelmäßigen Abständen spickelte auch ich zu ihm rüber. Dabei fielen mir viele Details an ihm auf, die ich sonst noch nie wahrgenommen hatte. Sein Gesicht war übersäht von kleinen Narben und nur zu gern wollte ich jede Geschichte hinter jeder einzelnen von ihnen erfahren. Er hielt sich komplett aufrecht wie wir es gelernt hatten und zeigte keinerlei Anzeichen von Ermüdung, Langeweile oder ähnlichem. Dafür bewunderte ich ihn, denn mir war ziemlich schnell anzusehen, dass mir langweilig war. Mit größtmöglichen Mühen versuchte ich mich teilweise wachzubleiben und weiterhin aufmerksam die Gegend zu überwachen. Doch das war leichter gesagt als getan.

„Guck mal da vorne. Ein Weißnackenkranich.", unterbrach eine sehr angenehme Stimme meine Gedankengänge. Neugierig folgte ich dem Finger, der auf den imposanten Vogel zeigte. Und wie recht er hatte. Dort saß er. Nur wenige Meter von uns entfernt, saß der hier heimische Vogel im Grünstreifen und genoss seinen Wurm, den er gerade gefangen hatte. Froh über die Ablenkung begann ich den Weißnackenkranich zu beobachten und realisierte in diesem Moment überhaupt nicht, wer mir das Tier überhaupt gezeigt hatte. Ansonsten hätte ich sicherlich anders reagiert.
Erst ein tiefes Lachen holte mich zurück ins Hier und jetzt. „Deine kindliche Freude ist wirklich schön mitanzusehen. Die ist fast nur mit der Freude eines uralten Mannes zu vergleichen, der seinem Enkel ein Furzkissen in den Schlafsack legt.", kommentierte die Stimme, die zu diesem Lachen gehörte belustigt. Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust, als die Welle der Freude mich wiederholt überkam. Nur noch stärker als vorhin. Die fremden Gefühle legten sich wie ein schützender Wall um mein Herz und der Riss der seelischen Verzweiflung, die ich in der letzten Zeit mit mir herumgetragen hatte, wuchs langsam aber stetig wieder zusammen. Es war so als ob sie sich fast ein wenig schuldig fühlten. Es war ein befreiendes Gefühl und aus der Tiefe meines Herzens quoll ein unaufhaltsames Lachen hervor.
Mir liefen die Tränen in Strömen übers Gesicht, doch ich konnte und wollte nicht aufhören zu Lachen und als er noch mit einstieg, war es um mich geschehen. Es war ein schönes Lachen. Ein Lachen, das all unsere schweigenden Minuten aufhob. Es verband uns auf seine ganz eigene Art und Weise, die niemand, nicht einmal wir selber verstehen konnten.

Genauso verbanden uns die vielen Stunden, die wir uns gegenüberstanden oder nebeneinander verbracht hatten und wenn überhaupt, dann mit Blicken kommuniziert haben. Kaum war unser Lachen verklungen, schien es so als ob es die Stille, die zwischen uns geherrscht hatte, mitgenommen hätte. Alle Hemmungen waren abgeklungen und leise, sehr leise begannen wir uns zu unterhalten. Dabei merkte ich schnell, dass hinter seiner kalten Soldatenmaske eigentlich ein sehr umgänglicher und verspielter junger Mann steckte und nicht der harte, kalte Krieger für den ich ihn gehalten habe. Währenddessen war unser Blickkontakt jedoch leider nicht der beste, schließlich hatten wir hier eine Aufgabe zu erfüllen und waren nicht zum Vergnügen hier. Der Ausgang der Verhandlungen und sowie die Zukunft unserer beiden Länder hingen von dieser riesigen Mission hier ab. Da konnte sich keiner einen Fehltritt erlauben. Es erstaunte mich wie er unter so einem Druck, der Propaganda seines Staatsoberhauptes und der erdrückenden Stimmung in seinem Heimatland trotzdem so ein munteres, aufgewecktes und lebensfrohes Kerlchen war.

Kurz vor Dienstende, man hörte drinnen schon die Stühle über den Boden kratzen, stellte ich doch noch die Frage, die eigentlich zu Beginn eines Gesprächs gestellt wurde. „Sag mal... Wie heißt du eigentlich? Diese Frage ging irgendwie ein bisschen unter..." Verlegen kratzte ich mich am Kopf. Irgendwie war es mir schon peinlich, dass ich nicht schon früher darauf gekommen war, dass ich seinen Namen noch nicht wusste. Und er meinen vermutlich auch nicht. Sein wunderschönes, raues Lachen ertönte ein weiteres Mal an diesem Tag. „Oh Honey... Wo trägst du eigentlich deinen Kopf? Müssen wir ihn dir demnächst mit einer Mischung aus Heiß- und Sekundenkleber auf deinem Hals befestigen?" Die Tatsache, dass er wir gesagt hatte, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Das heißt, er wollte mich ebenfalls wiedersehen, so wie ich ihn. „Aber um deine Frage zu beantworten: Ich heiße Minho." In diesem Moment öffnete sich die Tür zwischen uns. Wie gewohnt nahmen wir wieder unsere normalen Positionen ein, doch dann... -

Ein lauter Knall zerriss die Stille der Natur um uns herum. Meinem Gehör nach muss der Schuss von meiner rechten Seite abgefeuert worden sein. Schneller als ich es mir je zugetraut hätte, riss ich die Person, die aus der Tür trat runter in Richtung Boden und stellte mich so vor sie, dass sie so gut wie möglich gegen mögliche Geschosse abgeschirmt war. Ein leises Zischen signalisierte mir nämlich, dass eins unterwegs war. Minho währenddessen verschloss die Tür wieder, zerrte sein Walkie-Talkie hervor und informierte das Überwachungszentrum über den Vorfall. Parallel zog er seinen Schlagstock, den er verdeckt unter seiner Uniform trug hervor, um abwehrbereit zu sein, sollte ein direkter Angriff erfolgen. Auch ich tastete an meinem Gürtel nach einer Art Waffe. Zittrig nestelte ich an einer Schnalle, um mein Messer zu zücken, da sah ich einen Schatten auf Minho zuspringen. Gewandt wie eine Schwarze Mamba wand ich mich vor der Person zwischen meinen Beinen hervor und beförderte meinen Gesellen hinter mich. Ohne zu zögern stach ich dem Schatten mein Messer auf die Höhe, auf der sich circa der Bauchnabel befand in den Körper. Kurz zuckte dieser zurück bevor er sich rächen wollte und zurückschlug. Glücklicherweise war auch Minho nicht ganz kampfunerfahren, sodass er mir sehr schnell zur Hilfe kam und den Schatten ebenfalls am Boden festnageln wollte. Gemeinsam waren wir schnell soweit, dass der Schatten realisierte, dass er keine Chance gegen uns hatte. So schnell wie er gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Vorsichtig, aber doch bestimmt packten wir den immer noch am Boden kauernden Präsidenten und bugsierten ihn in einen der Humvees, die vorgefahren waren. Dabei achteten wir darauf, dass sich immer einer zwischen dem Präsidenten und potenziellen Gefahren befand. Schnell schlossen wir die Tür hinter dem Staatsoberhaupt, bevor wir uns zu dem Verhandlungshäuschen begaben, sodass wir auch das zweite Staatsoberhaupt in einen Humvee bugsieren konnten. Wachsam blickten wir uns um, immer bereit für einen erneuten Hinterhalt. Schneller als gewöhnlich düsten die Humvees in ihrer Kolonne davon. Alles für die Sicherheit der beiden Staatsoberhäupter. Schließlich erwarteten alle Menschen der beiden Länder einen möglichst positiven und lukrativen Ausgang der Verhandlungen.

Adventskalender 2021Where stories live. Discover now