-10. Dezember-

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Hi! :DLangsam geht's aufs Ende zu und da ich dich nicht nerven möchte:  Ich wünsche dir viel Spaß! :D

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Hi! :D
Langsam geht's aufs Ende zu und da ich dich nicht nerven möchte:  Ich wünsche dir viel Spaß! :D


Jäger der Seelen


Die Sonne war schon weit über ihren Zenit hinaus, als Felix schlussendlich komplett am Ende seiner Kräfte war. Ausgelaugt wie er war, sank er neben mir auf den Boden und rührte sich nicht mehr. Verbissen schickte ich einen großen Ballen alter Magie auf die kleine Gruppe von Jägern, die das Feuer zu übersteigen versuchten. Dazu hatten sie einen kleinen Turm aus Menschen gebaut, doch dies ließ ich nicht durchgehen. Ich erlaubte mir für einen Moment mich zu Felix runterzubeugen, um zu überprüfen, ob er schlief oder in Ohnmacht gefallen war. Glücklicherweise war es ersteres. Da schoss ein Pfeil über meinen Kopf hinweg und blieb keinen halben Meter vor mir stecken. Ich spürte deutlich den Luftzug den er durch meine Haare zog. Wutentbrannt drehte ich mich in die Richtung aus der der Pfeil kam. Ein breites Grinsen blickte mir entgegen. „Sam...", seufzte ich entnervt. Das hätte ich mir fast denken können. Nur eine Person in meinem Umkreis konnte so präzise mit Pfeil und Boden umgehen wie er es tat. Selten hatte ich so zwiespältig empfunden als ich eine andere Person gesehen habe. Einerseits war ich unheimlich erleichtert ihn hier zu haben und zu sehen, dass er wohlauf war, andererseits wollte ich nicht, dass ihm etwas passierte. Das könnte ich mir nicht verzeihen. Er hatte mit allem hier nichts am Hut. Ich hatte ihn hier mit reingezogen, aber nicht, dass er für uns kämpfte. Ungeduldig bedeutete er mir, seine Pfeile zu verzaubern, sodass er die Jäger damit vernichten konnte. Sie nur mit dem Pfeil umzubringen hatte keinen langanhaltenden Effekt und das wusste Sam, da ich ihn auch darüber informiert hatte. Die Seelen würden sonst immer wiederkehren. Wie ein Teufelskreis eben.

Die Wut, die ich eben auf den Bogenschützen hatte, wandelte ich in Wut auf die Jäger um. Sie half mir, meine letzten Energiereserven zu sammeln und unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Das Schönste war, dass die Menge der Jäger schrumpfte. Uns fehlten nicht mehr viele und doch übermannten mich heftige Schuldgefühle. Ich hatte Menschen umgebracht. Zwar zutiefst böse Menschen und ich war mir nicht sicher, ob man sie überhaupt als Menschen bezeichnen konnte, jedoch hatten auch sie Familien und Kinder, die nun ohne sie leben mussten. Allerdings beschützte ich genau diese Unschuldigen und zudem meine Freunde, was mein Gewissen zumindest halbwegs wieder beruhigte. Sam übernahm meinen Part, nahm einen verzauberten Pfeil nach dem anderen aus seinem Köcher und ich kniete mich erneut zu Felix. Diesmal war ich es, der ihm Magie übertrug. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Kopf, schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Magie, die ich über meinen Arm in seinen Körper fließen ließ.
Wie vom Blitz getroffen schreckte er hoch. Erleichterung durchzog mich wie Wurzeln das Erdreich. Er war wieder wach und besser noch: Er hatte wieder Energie, um aufzustehen. Unangenehm berührt, zapfte er das Band der alten Magie an, um sich selbst zu stärken. Dabei achtete er darauf nicht zu viel Energie aufzunehmen, sodass wir immer noch genug hatten, um die Jäger zu besiegen. Jeongin und Sam hatten unterdessen einen gehörigen Teil der Jäger dem Erdboden gleichgemacht. Bestimmt, aber sanft nahm ich ersteren unterm Arm. Er sollte sich neben Felix setzen und ausruhen. Er konnte dies gebrauchen. Den Rest konnten Sam und ich alleine neutralisieren. Wir waren beide noch fit. Außerdem wollte ich am Ende nicht noch selber Verluste beklagen zu haben. Es reichte, wenn wir unzählige Tiere verloren hatten.
Das Feuer hatte sich indessen weiter ausgebreitet. Überall wo die Jäger der Seelen Spuren hinterlassen hatten, verbrannte es deren Überreste in feinste Asche. Jedoch brannte nicht ein Baum. Alles unberührte der Jäger überlebte diesen Kampf auf Leben und Tod, ohne den geringsten Kratzer davonzutragen.
Jetzt gegen Ende des Kampfes schien es so, als ob die alte Magie übermütig werden würde. Sie vernichtete die Seelen und nahm dabei die verschiedensten Tiergestalten an. Vermutlich für jedes gefallene Tier eine Silhouette als eine Art Andenken.

Der Feuerring zog sich immer enger um die Jäger. Wenn sie noch nicht in Panik verfallen waren, taten sie es nun. All die, die schon panisch waren, wurden nun gänzlich verrückt. Immer höher und höher loderten die Flammen auf. Das Feuer musste nun Meilen entfernt noch zu sehen sein. Weit über den Baumwipfeln gen Himmel brach die Hölle los. Wild stoben Funken in alle Himmelsrichtungen. Schnell wie Blitze sausten diese auf die letzten Jäger zu. Ein Funken alter Magie, die ich auf den Weg geschickte hatte, sowie ein Funken des Feuers verbanden sich zu einem. Sie umspielten einander, bis sie auf einen Jäger trafen. Diesen durchdrungen sie, bis aus dessen tiefster Seele ein Schrei hervorkam, der einem durch Mark und Bein ging. Er klang so als ob scheußlichste Qualen den Körper durchzogen. Abrupt brach er ab. Erschöpft brach der Körper zusammen, doch er verbannte nicht und auch keine Seele wurde neutralisiert. Verwundert sahen wir einander an. Was passierte hier? Leicht, ganz leicht zuckte der Körper als sich ein kleines Stück schwarze Seele herauslöste, freiwillig auf des Feuer zuflog und sich selbst vernichtete.

„Jisung.", schluchzte da Jeongin auf. Bei genauerem Betrachten des Körpers konnte ich bekannte Züge ausfindig machen. Entsetzt schreckte ich zurück, riss mich aber zusammen. Hinter dem Feuerring lag wirklich Jisung. Einer der alten Freunde, den wir in den wahrlich schlimmen Zeiten kennengelernt hatten. Unbeirrt machte ich einen beherzten Schritt durch den Feuerring, um Jisung aus der feindlichen Zone zu ziehen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er sich nicht freiwillig den Jägern angeschlossen hatte, ansonsten wäre er genauso von der alten Magie vernichtet worden wie alle anderen. Das Feuer bildete einen Durchgang durch den ich ungehindert hindurchschreiten konnte.
Innen in der eingeschlossenen, von Feuer umgebenen Zone der Jäger kauerte ich mich neben den Jüngeren und wuchtete ihn auf meinen Rücken. Als ich den Ring wieder durchquerte, machte es bereitwillig Platz, so als ob es wüsste, dass ich jemanden der mir am Herzen lag vor dem sicheren Tod bewahrte. Ich setzte ihn neben Jeongin und Felix behutsam auf dem Boden ab. Doch ich erlaubte mir keine weitere Pause. Die letzten Jäger der Seelen waren noch zu Unheil fähig, daher mussten wir diese noch ins Reich der neutralisierten Seelen, ins Nichts, bringen. Sam war nicht untätig gewesen, während ich in der feindlichen Zone war. Er hatte jeden Jäger, der mir zu nahekommen wollte, mit einem Pfeil getroffen, sodass diese mir nichts anhaben konnte. Dankbar nickte ich ihm zu. Er hatte definitiv etwas gut bei mir. Solche Freunde waren nicht selbstverständlich.

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