-14. Dezember-

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Hey!Heute starten wir mit der zweiten längeren Geschichte

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Hey!
Heute starten wir mit der zweiten längeren Geschichte. ;-) Die ist die versprochene Unbekannte, die es so noch nie bei mir gab. Lasst euch überraschen ... .-. Viel Spaß!:D

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Heute... heute war es soweit. Heute musste ich das erste Mal an der Grenze Wache stehen. Zum Glück musste ich schon zwei Wochen hier auf dem Campus leben und mich mit allem und allen bekannt machen, sodass es einfacher für uns wird, den Wehrdienst abzuleisten. Ein wenig Training habe ich auch schon hinter mir. Für die nächsten 18 Monate werde ich mit einer Menge Kameraden hier leben. Insgesamt waren wir hier an diesem Teil der Grenze wohl um die 200 Leute. Jeder hat eine eigene Koje, sein eigenes Campinggeschirr und zwei eigene Uniformen. Aber jetzt muss ich mich sputen, um rechtzeitig bei unserem Leutnanten zu sein. Unpünktlichkeit ist eine der schlimmsten Sünden. Deswegen hurtig, hurtig.

Dieser stand aufrecht auf dem Versammlungsplatz und verlas eine Liste, auf der alle Soldaten dieses Grenzabschnitts standen. Diese arbeitete er einen nach dem anderen in alphabethischer Reihenfolge ab. „Byeonkwan. Du wirst für die nächsten neun Monate an Stützpunkt 3 Wache stehen. Jeden Tag von 0800 bis 1800. Du hast zwischen 1130 und 1300 Mittagspause in welcher du dich im Speisesaal einfindest und etwas zu dir nimmst. Ansonsten sind keine Pausen erlaubt. Kommen wir zum Nächsten... Yunho. Du...", ratterte unser Leutnant die Befehle runter, die an mich adressiert waren und ging sofort zum nächsten Soldaten über. Sobald er mit der ganzen Liste durch war, teilte er uns einzelnen Veteranen zu, die uns die ersten Tage lang begleiteten, zu unseren ‚Arbeitsplätzen' brachten und zum Mittagessen wieder abholten. Danach mussten wir alleine zu unseren Plätzen finden. Da ich für Stützpunkt 3 eingeteilt war, war mein Weg relativ kurz und ich musste mir keinen allzu langen Weg merken. Darüber war ich ehrlich gesagt froh, denn mein Ortssinn ist nicht unbedingt der beste... Die die für Stützpunkt 22+ eingeteilt waren hatten da schon etwas mehr Pech gehabt.

„Komm. Ich bring dich und die anderen zu ihren Plätzen.", brummte einer der älteren, freundlicheren Veteranen und sammelte mich und fünf weitere Neue ein. In dieser Hinsicht durfte ich mich definitiv nicht beschweren. An unserem Grenzteil waren größtenteils freundlichere und umgänglichere Soldaten stationiert, als an vielen weiteren Grenzteilen. Darüber war ich ehrlicherweise froh. Allerdings gab es auch hier Ausnahmen, aber die hatte ich glücklicherweise nicht erwischt.

Nachdem er meine beiden Kumpanen an Stützpunkt 1 und 2 abgeliefert hatte, wies er auch mich kurz an meinem neuen Arbeitsplatz ein. „Du stellst dich aufrecht hier hin, so wie du es in den letzten Tagen gelernt hast und wenn dir etwas Auffälliges auffällt, drückst du den markierten Knopf an deinem Funkgerät in deiner rechten Potasche. Alles Weitere übernehmen dann ausgebildete Soldaten, die schon etwas länger im Dienst sind und deren Aufgabe zur jeweiligen Situation passen. Ich komme heute Mittag wieder und hole dich zum Mittagessen ab. Viel Glück!" Und schon war er weg um die restlichen drei neuen Zugänge abzuliefern.

Als ich mich kurz sortiert hatte und ruhig an meinem Platz stand, nahm ich Haltung an und fing an meine Umgebung zu beobachten. Dabei fiel mir auf, dass es hier eigentlich ganz schön war. Es gab viele Grünflächen, welche sehr weit reichten und in kleinen Wäldern mündeten und einen kleinen Wald der auf der gegenüberliegenden Seite lag. Hinter mir gab es auch einen kleinen Wald, der aber etwas düsterer war. Außerdem lagen auf der anderen Seite auch kleine Hütten und ein kleines Reservoir. Davor stand ein junger Mann, der nicht viel älter als ich zu sein schien und trotzdem erfahrener aussah, als ich es wohl jemals sein werde. Er war wohl schon etwas länger im Dienst... Zwischen uns lagen zwei Maschendrahtzäune mit Stacheldraht obendrauf, ein breiter Grünstreifen auf dem sich wirklich nichts befand, außer Gras, Gras und noch mehr Gras, und ein etwas höherer und stabilerer Zaun. Trotzdem konnte man gut erkennen, dass er sehr attraktiv und selbstbewusst war. Also der Mann nicht die Zone zwischen uns. Die ist nicht gerade schön... schließlich erinnert sie uns an all die schlechten Vorfälle in der Vergangenheit unseres Landes und auch sonst war das Gras und der Zaun nicht gerade ansehnlich.

„Mittagessen, junger Mann.", brummte der Veteran von vorhin in meine Gedanken und ich folgte ihm ohne Widerworte. „Danke, dass Sie mich abholen.", bedankte ich mich bei ihm auf dem Weg zur Kaserne und der Veteran nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte. "Wer auch immer hier kocht, derjenige hat's echt drauf.", schwärmte Joohyun, welcher sich mit mir ein ‚Zimmer' teilte und holte mich aus meinem Gedankengang. Er hatte sich eben etwas zu Essen geholt und gesellte sich wohl nun an meinen Tisch. Völlig erschreckt nickte ich bloß mit dem Kopf um ihm kenntlich zu machen, dass ich ihm zustimmte. Wir unterhielten uns noch ein wenig über Gott und die Welt bevor wir auch schon wieder an unsere Arbeitsplätze gebracht wurden.

Über den Nachmittag hinweg beobachtete ich wieder aufmerksam, wie es auch mein Job war, meine Umgebung und somit auch den jungen Mann gegenüber von mir der sich, wie es schien, nicht vom Fleck gerührt hatte. Er war schon sehr hübsch. Auffällig war ansonsten nichts. Kurz bevor ich zum Abendessen abgeholt wurde, trafen sich dann endlich unsere Blicke. Völlig von seinen Augen fasziniert, hielt er mich gebannt und ich konnte mich nicht von ihm lösen bis der Veteran mit der Hand vor meinem Gesicht hin und her wedelte und somit (leider) unseren Augenkontakt brach. „Was hat dich den so beeindruckt, dass du nichts Anderes mehr wahrnimmst?", brummte der Übeltäter und ich schreckte zusammen. Heute hatten es die Menschen in meiner Umgebung echt drauf mich zu erschrecken. „Nichts. Nichts Wichtiges was das Land bedroht zumindest. Hoffe ich...", antwortete ich und gegen Ende wurde meine Stimme immer leiser. „Na dann... Freu dich aufs Abendessen. Unser Koch hat wieder etwas Vorzügliches gezaubert."

Nach dem Abendessen, was wirklich lecker war, als ich in meiner Koje lag und langsam zur Ruhe kam, wanderten meine Gedanken automatisch wieder zu dem jungen Mann von gegenüber. Der Moment als unsere Blicke sich getroffen haben. Er hat mich in seinen Bann gezogen, das kann ich nicht leugnen. Auch in der Nacht konnte ich ihn nicht vergessen, denn selbst in meinen Träumen war er präsent.

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