Kapitel 18

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(Stellt euch einfach vor, es wären Legolas und Luénna auf dem Bild)

Ich saß immer noch auf dem Boden und immer noch liefen Tränen über mein Gesicht. Ich hatte es noch nicht verkraftet, dass er fort war. Ich hatte zwar die ganze Zeit vor ihm Angst gehabt, aber er war gekommen um mich zurück zu fordern. Legolas hatte sich zu mir gekniet und hielt mich nun fest in seinen Armen. Mordor war zerfallen und die Orks waren aus Furcht geflohen. Nun waren alle Ruhig und warteten auf die Rückkehr der Adler. "Da!", rief einer der Rohirrim und zeigte in den Himmel und dort flogen tatsächlich drei Adler. Aber sie flogen weiter in Richtung Gondor und vermutlich nach Bruchtal. Als sie außer Sichtweite waren sagte Aragorn, "Die Schlacht ist gewonnen und der Dunkle Herrscher vertrieben! Wir reiten zurück nach Gondor." Da begannen alle zu jubeln und umarmten sich und ich lag immer noch in Legolas Armen. "Komm.", sagte er sanft zu mir und half mir schließlich auf. "Was geschieht mit ihr?", fragte auf einmal einer der Soldaten und zeigte auf mich, "Sie ist seine Tochter!" "Wir werden sie mitnehmen", antwortete Aragorn sanft, "Sie hat gezeigt auf welcher Seite sie steht." "Aber sie hat um ihn geweint!", rief ein anderer und sah mich wütend an und ich wich ängstlich einen Schritt zurück. "Natürlich hat sie das!", antwortete Legolas entschlossen, "Es war ihr Vater!" Einige der Soldaten schienen nicht gerade zufrieden, allerdings widersprechen sie auch nicht mehr. Legolas schwang sich elegant auf Hasufels Rücken und hielt mir lächelnd seine Hand hin. Wie schon so oft ergriff ich sie und kletterte weniger elegant zu ihm rauf. "Jetzt wird alles gut", sagte er zu mir, als ich sicher hinter ihm saß und ich schlang glücklich meine Arme um ihn. Er hatte recht, es würde alles gut werden. Anders als ich es noch vor einiger Zeit erwartet hatte, was aber nicht hieß, dass es schlechter war. "Wer ist eigentlich deine Mutter? Hat sie sich nie um dich gekümmert?", fragte Legolas mich plötzlich. "Sie ist bei meiner Geburt gestorben. Ich habe sie nie richtig kennengelernt. Sie war eine Waldelbe wie du." "Das tut mir leid. Aber sie hätte nicht gewollt, dass du um sie trauerst.", versuchte Legolas mich aufzumuntern. Wir ritten eine Weile schweigend weiter und ich spürte, wie ich müde wurde. Ich lehnte meinen Kopf an Legolas an und schloss die Augen. Nach kurzer Zeit war ich eingeschlafen.

Ich erwachte dadurch, dass Legolas sich bewegte. Erschrocken fuhr ich hoch, doch dann fiel mir wieder ein, wo ich war. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken", sagte Legolas behutsam. "Alles gut, ich habe eh schon zu lange geschlafen", sagte ich lächelnd und ließ mich von Hasufels Rücken gleiten. Wir waren bereits in Gondor angekommen und die Soldaten versorgten ihre Pferde. Aragorn kam auf Legolas zu und fragte ihn: "Kommst du? Wir reiten direkt weiter nach Bruchtal um nach Frodo und Sam zu schauen." Ich spürte einen Stich in meinem Herzen, denn ich hatte nicht erwartet, dass Legolas mich so schnell wieder verlassen würde. "Ich werde hier bleiben und mich um Luénna kümmern. Sie wird ein neues Leben anfangen müssen und dabei möchte ich ihr gerne helfen.", sagte Legolas entschlossen zu Aragorn. Ich war überrascht, aber freute mich auch. "Es scheint nicht so, als könnte ich deine Meinung noch ändern, also werden wir wohl ohne dich gehen, aber wir werden uns bald wiedersehen", sagte Aragorn, zwinkerte mir lächelnd zu und drehte sich um. Aragorn und die anderen Gefährten ritten gemeinsam in Richtung Bruchtal. Ich sah zu Legolas auf und er sah mich grinsend an. "Und was jetzt?", fragte ich ihn grinsend. "Ich könnte dir das Reiten beibringen?", schlug Legolas vor und zeigte mit der Hand auf Hasufel. Ich lachte auf, "Nein danke verzichte." Legolas lachte ebenso auf. "Willst du ein bisschen reden?", fragte ich ihn nach einiger Zeit und er nickte. Wir gingen in einen Teil der Gärten von Minas Tirith der in der Schlacht nicht zerstört worden war. "Ich wollte mich bei dir noch bedanken", sagte ich zu ihm und lächelte ihn an. "Wofür?", fragte er mich als wäre es das verständlichste auf der Welt was er getan hatte. "Das du bis jetzt immer zu mir gehalten hast.", sagte ich zu ihm und blieb stehen, "Das hat noch nie jemand für mich gemacht. Warum eigentlich?" "Jeder verdient eine zweite Chance", sagte er lächelnd. "Das mein ich nicht. Du hast als erster meine Augen in der anderen Farbe gesehen hat und du hast mich nie darauf angesprochen. Warum?" Er zögerte. "Ich hab mich oft gefragt, was das war aber ich dachte letztlich es wäre nur das Sonnenlicht. Und ich wollte dich darauf nicht ansprechen. Du warst am Anfang zudem so abweisend und ich wollte dich erst besser kennenlernen." "Und?", fragte ich ihn lachend und auch er musste grinsen. "Ich glaub ich hab mich in dich verliebt", sagte er grinsend zu mir und mein Gesicht erstarrte für eine Sekunde und mein Herz setzte für einen Moment aus. "Meinst du das gerade ernst?", fragte ich ihn darauf hin. "Ich denke schon.", sagte er grinsend und legte seine Hand in seinen Nacken. Ich wusste nicht was ich sagen oder tun sollte, aber mein Herz machte Freudensprünge. Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und ich umarmte ihn überglücklich. Ich wollte ihm das Selbe sagen, aber die Worte wollten nicht über meine Lippen kommen. "Ich mag dich auch", sagte ich daher als ich ihn ansah und dann küsste er mich sanft auf dem Mund.

 Hier kommt unser nächstes Kapitel. Wir hoffen, dass es euch gefällt ;D

Luénna - the daughter of SauronWhere stories live. Discover now