Kapitel 2

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Nun liefen die Gefährten schon drei Tage durch Moria und ich hatte nie eine Gelegenheit gefunden, um mir den Ring zu schnappen, weil der Zauberer Schichten eingeteilt hatte und nie alle schliefen. Und selbst wenn, war ich jedes Mal zu erschöpft um noch etwas zu stehlen. Ich musste jetzt nicht nur den Elben loswerden, sondern auch noch den Zauberer. Eigentlich wäre es am einfachsten sie alle umzubringen und dann den Ring zu schnappen, aber sie schienen alle ziemlich gute Krieger zu sein. Sogar die Hobbits besaßen ein gewisses Talent. Die Gefährten hatten sich anscheinend mal wieder entschieden eine Pause zu machen, denn sie blieben stehen. Ich war ihnen dafür sehr dankbar, denn ich war schon wieder sehr schwach. Ich suchte mir, wie ich es in den drei Tagen immer getan hatte eine dunkle Ecke, damit ich mich ausruhen und meine normale Gestalt annehmen konnte. Dabei beobachtete ich, wie einer der Halblinge, er hieß Peretin oder so, eine alte Leiche in einen Brunnen stieß, woraufhin man dumpfe, laute Trommelschläge hörte. Kurz war es Still, aber dann hörte ich, wie auch die anderen, laute Geräusche und Gebrüll. Ich wusste das es hier Orks gab und ich bekam eine Idee. Die Orks stürmten auf die Gefährten zu, aber diese schlossen sich in die kleine Kammer ein. Es waren nicht gerade wenige Orks, weshalb sie die Tür schnell zerschlagen hatten. Ich sah ein paar kleinere Orks am Ende der Halle, es waren Goblins; kleiner und schwächer, aber in der Gruppe konnten sie gefährlich sein. Die Gefährten hatten gerade mit den Orks und dem Troll zu kämpfen, weshalb ich die Chance ergriff und zielsicher auf die Goblins zulief. Als sich mich entdeckten fauchten sie mich an, aber ich sah sie nur sehr streng an und sie verstummten. "Bevor irgendwelche Fragen kommen, Sauron hat mich geschickt und ihr tut besser was ich euch sage." Sie starrten mich sprachlos an, aber dann erhob einer der Orks seine Stimme: "azuzizgu golugu! (wir töten den Elben!)" "kulizig gothurz! (ich bin mächtig)", entgegnete ich ihm. Sie sahen mich perplex an. "azuzizgu sharku (ihr tötet den alten Mann)", sagte ich und zeigte auf den Zauberer, "sollte er überleben." Ich überlegte kurz. "Wobei", fügte ich hinzu, "Haltet sie nur fest. Ich möchte zuerst noch mit ihnen verhandeln." Die Goblins nickten etwas irritiert, aber ich wusste, dass sie mir nicht wirklich glaubten, was sie aber tun sollten, den sonst hatte ich ein Problem. Sie krochen in ihre Löcher zurück. Die Gefährten hatten inzwischen den Troll besiegt und die Orks getötet. Sie gingen alle zu dem einem Halbling, der eigentlich tot sein müsste und bemitleideten ihn. Es stellte sich allerdings heraus, dass dieser ein Kettenhemd aus Mithril trug, weshalb er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hatte. Ich beobachtete das alles aus weiter Entfernung und im Dunkeln stehend. Als sie aber dem Hobbit auf halfen und aus der Kammer liefen, wobei man schon eher von rennen sprechen konnte, versteckte ich mich hinter einer der großen Säulen, für den Fall das die Goblins meinten sie müssten nicht auf mich hören, was jedoch nicht gut für sie enden würde. Zu ihrem Glück hielten sich die Goblins an die Abmachung und kamen in Scharen aus ihren Löchern und umzingelten die Truppe. Ein lächeln huschte über mein Gesicht. Es war wieder einmal zu einfach. Gerade als ich diesen Gedanken dachte, hörte ich ein dumpfes Beben. Ich sah mich irritiert in die Richtung um. Dort leuchtete ein grelles, rotes, feuriges Licht. Die Goblins wussten anscheinend was das war und suchten das Weite. Auch der Zauberer wusste wohl was es war und er hatte Angst davor. Das Licht wurde mehr und ein Brüllen kam aus der Richtung. Es war ein Balrog, einer der wenigen die noch lebten. "Lauft!", rief nun der Zauberer und ich verwandelte mich schnell wieder in eine Maus. Die Gefährten begannen eine schmale Treppe runter zu laufen, was für mich nicht grade praktisch war, da ich als Maus sehr schwierig ungesehen und schnell so viele Stufen runterkommen konnte. Zum Glück mussten sie sich selber so sehr auf den Weg konzentrieren, sodass ich zwar etwas zurückblieb, aber unbemerkt blieb. Als die Treppe endlich vorbei war ging es über eine geländerlose Treppe und die Goblins tauchten wieder auf. Ich sah, dass ein Stück der Brücke fehlte und sich ein Spalt auftat. Ich begann schneller zu rennen, in der Hoffnung, dass ich mich an jemandem festkrallen könnte, doch gerade sprang der braunhaarige Mensch mit dem Hobbit der das Mithrilhemd trug als letzter ab. Nun sah ich nur noch eine Möglichkeit. In der Hoffnung, dass mich keiner bemerkte, verwandelte ich mich in eine Fledermaus, da ich hoffte, es würde nicht auffallen. Das tat es auch nicht, doch als ich mitten in der Luft war, wurde ich fast von einem Pfeil der Goblins getroffen. Zum Glück konnte ich gerade noch ausweichen. Sobald ich auf dem sicherem Boden war und mich wieder in eine Maus verwandelt hatte, machte ich mich daran, so schnell wie möglich hinter den Gefährten her zu kommen. Irgendwie schaffte ich es, aufzuholen und war nun fast direkt hinter ihnen.Nur der Zauberer war noch hinter mir und ich folgte ihnen. Wir überquerten eine Art Brücke was mehr ein Stück langer, schmaler Stein war. Als wir die andere Seite erreicht hatten ging ich ein Stück von den Gefährten weg, damit ich nicht entdeckt wurde. Als ich zurück zu der Gruppe sah, sah ich, dass der Zauberer gegen den Balrog kämpfte und die anderen alle fassungslos zusahen. In mir kroch ein Fünkchen Hoffnung hoch, das der Zauberer seine Tage zählte und ich ihn endlich los wurde. Und tatsächlich, nachdem er den Balrog in den Abgrund geschickt hatte, dachte er es sei vorbei, aber da täuschte er sich, denn der Balrog zog ihn mit seiner Peitsche in die Tiefe mit. Mir huschte ein kleines Lächeln über mein Gesicht. Die Truppe war fassungslos, aber verließ schließlich die Minen. Ich folgte ihnen natürlich unauffällig.

Draußen angekommen setzten sich die Hobbits erst einmal hin und begannen zu heulen. Das würde länger dauern, also guckte ich das ich etwas von ihnen wegkam um mich zurück zu verwandeln. Ich bräuchte die Kraft wenn es weitergeht.

Tatsächlich brauchten sie nicht wirklich lang und ich entschied mich, mich gar nicht erst zu verwandeln sondern in einem großen Abstand zu Folgen. Man könnte dies als leichtsinnig empfinden, aber ich fühlte mich sicher und sie waren sowieso zu sehr über den Tod von Gandalf geschockt. Es kam eine Weile kahles Ödland wo ich sehr aufpassen musste nicht gesehen zu werden, aber keiner der Gefährten sah sich um und ich konnte ihnen entspannt folgen. Danach kam ein kleines Stück Wiese und schließlich kamen sie zu einem Wald, was perfekt war, denn dort konnte ich mich ungestört fortbewegen und verstecken ohne mich meiner Kraft zu berauben.  

Okay, das war das zweite Kapitel unserer Fanfiction über Saurons Tochter. Wir hoffen, dass es euch gefällt. Dieses Kapitel ist zwar nicht so spät wie das vorherige entstanden, aber trotzdem so rund um 00:00 Uhr, haha, xD.                                                                          Bis hoffentlich bald, Luna (Luna_lotr_legolas) und Nienna (fili_elves)

Luénna - the daughter of SauronWhere stories live. Discover now