Kapitel 3

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Ich folgte den Gefährten etwas tiefer in den Wald hinein, doch plötzlich blieb ich stehen, da ich sah, wie einige Elben die Gefährten umzingelten. Ich versteckte mich schnell hinter einem Baum um nicht gesehen zu werden. Die Elben hielten ihre Bögen auf sie gerichtet. Sie diskutieren einige Zeit und später nur noch der Braunhaarige Mensch mit einem der Elben die sie umzingelt hatten. Ich schlich mich etwas näher heran um zu verstehen, was die beiden diskutierten, aber sie Sprachen Sindarin. Ich verstand also nicht wirklich viel, da mein Vater mir nur die Schwarze Sprache beigebracht hatte. Ich wandte mich also von dem Menschen und dem Elben ab und betrachtete die anderen Gefährten, vielleicht konnte ich herausfinden, wer von ihnen den Ring bei sich trug. In dem Moment wurde ich plötzlich von hinten von zwei Elben gepackt. "brus- (ihr)", schrie ich und versuchte mich loszureißen. Eigentlich wollte ich sagen 'Ihr werdet mich sofort loslassen' aber dann erinnerte ich mich, dass ich nicht mehr in der Schwarzen Sprache sprechen durfte. Die beiden Elben, die mich gepackt hatten, zogen mich zu den anderen. Ich hatte zwar die Möglichkeit mich noch in irgendetwas zu verwandeln, tat es aber nicht, weil dann sofort alle wissen würden, dass mein Vater ein Maier ist. Es war besser sie in Unwissenheit zu wiegen. Ich wehrte mich immer noch gegen die beiden Elben, die mich aber erst losließen, als wir vor dem Elb standen, der mit dem braunhaarigen Menschen diskutiert hatte. "Wer seid ihr?", fragte mich der Elb. Ich blieb stumm. "Wo kommt ihr her?", fragte nun der Mensch. Ich blieb weiterhin stumm. "Was sucht ihr hier?", fragte nun wieder der Elb. Wieder gab ich keine Antwort. "Kannst du Sprechen?", fragte Zwerg nun und ich wäre ihm am Liebsten an die Kehle, oder noch besser: ich würde mir den Ring schnappen und verschwinden, was ich aber nicht einfach machen konnte, weil hier überall bewaffnete Elben standen. Also musste ich erstmal das unschuldige arme Elbenmädchen spielen. "Wir bringen sie zu Celeborn und Lady Galadriel", sagte nun der Elb, der vorher mit dem Menschen diskutiert hatte. "Kommt ihr freiwillig mit oder müssen wir euch nötigen?", fragte er mich. Ich ging freiwillig mit, da das am besten ins armes Mädchen Schema passte. Also folgte ich ihnen einige Treppen zwischen den Bäumen nach oben, in der Hoffnung, dass sie mir mein lächerliches Schauspiel abkaufen würden. Wir kamen schließlich auf einer Plattform an und die Gefährten reihten sich auf, ich hingegen stellte mich etwas abseits hin. Eine sehr schöne Elbenfrau trat an der Hand eines Elben zu uns und der Elb fragte die Gefährten nach Gandalf. Das war dieser Zauberer der in Moria gestorben war. Ich ging davon aus, dass die Elbin Galadriel war und der Elb somit Celeborn. Die Gefährten antworteten nicht, denn Galadriel wusste bereits, dass Gandalf verstorben war. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Der Tod war etwas alltägliches und in Mordor tötete ich oft ein paar Orks die nicht gehorchten, weshalb ich schnell zu Boden sah, damit niemand mein Grinsen sehen konnte. "Er wurde zugleich von Schatten und Flamme getötet.", sagte Legolas und man hörte in seiner Stimme Trauer mitschwingen, aber auch ein leichter Hauch von Wut, "Ein Balrog von Morgoth." Bei dem Wort Morgoth sah ich auf. Ich hatte viel von ihm gehört, denn er war der Meister meines Vaters. "Denn wir gingen unnötigerweise in das Netz von Moria.", fügte Legolas noch hinzu und auch hier musste ich wieder lächeln. Abermals senkte ich schnell meinen Blick und zog eine ernste Miene auf. "Unnötig war keine seiner Taten im Leben. Noch kennen wir seinen vollen Zweck noch nicht.", antwortete ihm Galadriel mit einer fast zu ruhigen Stimme. Der Zwerg sah nun beschämt zu Boden. "Lass die große Leere von Kaza-dun nicht dein Herz füllen, Gimli Gloins Sohn.", sprach Galadriel zu ihm, "Denn die Welt ist voller Schmerz und in allen Ländern vermischt sich Liebe nun mit Trauer." Ich hatte mittlerweile wieder meinen Kopf gehoben und sah gespannt zu welche Wirkung die Worte auf die Gefährten hatte. Alle waren ziemlich bedrückt, aber als Galadriel den braunhaarigen Menschen eindringlich eine Zeit lang ansah, begann dieser tatsächlich zu weinen. "Was nun aus dieser Gemeinschaft wird, ohne Gandalf ist die Hoffnung verloren.", antwortete Celeborn, genauso ruhig wie seine Frau. "Die Aufgabe steht am Abgrund. Ein kleiner Fehler wird der Ruin aller sein.", sagte nun auch Galadriel. Dann sah sie mich an,"Ich habe dich noch nie zuvor gesehen, noch weiß ich wer du bist. Wo kommst du her?" Zuerst wollte ich ihr sagen, dass es sie nichts angeht, doch im letzte Moment konnte ich mich stoppen. Ich durfte nicht unfreundlich werden, also senkte ich einfach den Kopf und hoffte, dass man mir die "Schüchternheit" abkaufen würde, jedoch spürte ich ihren Blick auf mir ruhen und sie schien auf eine Antwort zu warten. "Wo kommst du her?", fragte sie nun sanft. "Ich...", begann ich und in meinem Kopf überlegte ich mir eine glaubwürdige Geschichte, aber es fiel mir keine ein. "Luénna", sagte ich plötzlich und ich hätte mich am liebsten geohrfeigt. Wie konnte ich nur so dumm sein und meinen wahren Namen sagen!? Es war zwar unwahrscheinlich, da keiner mich kannte und auch niemand einen Zusammenhang zwischen meinem und dem meines Vaters finden würde, aber trotzdem war es riskant. "Und wo kommst du her", fragte sie mich. Ich sah auf den Boden und grübelte was ich sagen sollte. Da fiel mir das Waldelben Reich ein, in der Nähe des Erebors. Sauron wollte den Berg haben aber die Elben gewannen zusammen mit den Zwergen die Schlacht um den Berg. "Waldelbenreich", sagte ich deshalb leise und alle sahen mich nun irritiert an. "Das kann nicht sein.", sagte nun Legolas, "Ich komme aus dem Waldelbenreich und ich habe dich noch nie dort gesehen." Ich starrte ihn an. Ich wusste das dieser Elb mir Probleme bereiten würde. Am liebsten hätte ich ihm einen Dolch oder so in die Kehle gestochen, dann wäre Ruhe und ich könnte meinen Plan durchziehen, der sowieso halb zerstört war. Das würde mich allerdings mit großer Sicherheit verraten und war also keine Option. Ich würde ihn am Leben lassen müssen und irgendwie davon überzeugen, dass ich nicht gelogen hatte. "Ich bin nunmal nicht so auffällig und nicht jeder kennt jeden.", versuchte ich mich irgendwie heraus zu reden. Er sah mich skeptisch an, doch ließ es vorerst darauf beruhen. "Und warum bist du dann hier in Lothlorien und nicht im Waldelbenreich?", fragte Celeborn darauf. Es war so vorhersehbar, dass diese Frage kommen würde. "Ich bekam mit, dass es eine Gemeinschaft gibt, die den Ring der Macht zerstören will und wollte mich anschließen.", sagte ich sehr leise um meine Armes Elbenmädchen Rolle aufrecht zu halten, "Ich traute mich jedoch nicht die Gefährten zu fragen, weshalb ich ihnen nach geschlichen bin, um ihnen ein paar der Orks vom Hals zu schaffen. Damit der Ring so schnell wie möglich vernichtet wird." Nach ein paar Sekunden Stille sagte Galadriel schließlich: "Geht nun und ruht euch aus. Es ist euch überlassen wann ihr weiterziehen wollt und ebenso ob ihr Luénna in die Gemeinschaft aufnehmt." Innerlich grinste ich, dass mein Plan aufgegangen war. Äußerlich aber, guckte ich mich nur fragend um. Ohne ein Wort zu sagen, folgten sie einem Elben und ich folgte ihnen in einem gewissen Abstand. 

Hier ist unser 3 Kapitel. Wir hoffen es gefällt euch <3 

Luénna - the daughter of SauronWhere stories live. Discover now