Kapitel 5

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Wir waren bereits einige Zeit in den Booten gefahren und nun hatten wir beschlossen ans Ufer zu gehen. Also kletterte ich aus meinem Boot, fast hätte ich das Geschenk von Galadriel vergessen, doch schließlich steckte ich es ein. Ich würde es in einem ruhigen Augenblick öffnen. Galadriel sagte zu mir, bevor ich es annahm, dass dieses Geschenk mir in Nöten den richtigen Weg weisen würde. Was auch immer das bedeuten sollte, denn ich wusste, was ich zu tun hatte und dies war, den Ring an mich zu nehmen und nach Mordor zu bringen. Einige suchten Holz zum Feuer machen. Da Frodo der Ringträger sich alleine auf die Suche machte, sah ich die perfekte Chance, um ihm den Ring abzunehmen. Also folgte ich ihm doch schnell bemerkte ich, dass auch Boromir immer in der Nähe blieb. Nach einiger Zeit ging dieser dann zu Frodo. Ich versteckte mich hinter einem Baumstamm und belauschte die beiden. Deutlich konnte ich heraushören, dass es um den Ring ging. Boromir wollte ihn haben, doch Frodo war damit ganz und gar nicht einverstanden. Irgendwann kam es dazu, dass Boromir angriff und Frodo den Ring ansteckte. Boromir bekam einen Wutausbruch und schlug wild um sich, doch mir war klar, dass es daran lag, dass er vom Ring besessen war. Mir war auch klar, dass der Hobbit weggelaufen war und mich vielleicht sogar gesehen hatte. Trotz allem musste ich grinsen. Ich mochte das Chaos. In dem Moment hörte ich wie Boromir anfing zu weinen. Ich verdrehte die Augen und sah zu, dass ich weg kam. Mein Plan war nun Frodo zu finden, denn er war immer noch allein und das musste ich ausnutzen. Aber auch wenn ich die Tochter von Sauron war, die Gabe die Anwesenheit des Ringes zu spüren hatte ich nicht und daher konnte ich nur durch den Wald laufen und mich nur auf das rascheln im Laub konzentrieren, falls ich etwas hören würde. Eventuell würde ich auch den Schatten des Hobbits ganz leicht sehen, denn der Ring machte einen nicht wirklich unsichtbar. Er ließ denjenigen der ihn trug in eine andere Welt tauchen oder so. Ich wusste es nicht genau, aber ich wusste, dass man nicht verschwand. Aber ich hörte nichts und so lief ich weiter ziellos durch den Wald. Plötzlich vernahm ich einen unangenehmen Geruch. Uruks. Ich musste wieder grinsen. Dies würde mir eine gute Hilfe sein, denn in dem Chaos könnte ich Frodo vielleicht den Ring abnehmen. Ich folgte dem Geruch und den Schreien. Ich stand etwas abseits und sah auf eine kleine Lichtung auf der eine Ruine war. Dort kam eine ganze Schar an Orks auf Aragorn zu. Ich hielt mich im Schatten um nach Frodo ausschau zu halten, aber ich sah ihn nicht. Er tötete einige Orks und schließlich kamen auch Legolas und Gimli angelaufen und halfen Aragorn. Doch dann hörte man den Ton eines Hornes. Als ich mich nach hinten umsah, sah ich Merry und Pippin, Auf die beiden kam eine ganze Schar Orks zu, aber ich sah auch Boromir, der auf die Orks zurannte. Als Boromir ein weiteres Mal in das Horn blies rannten Aragorn, Legolas und Gimli an mir vorbei um ihm zu helfen. Ich entschied mich einen Augenblick zu warten, dann ging ich ihnen nach. Ich machte mir nicht die Mühe einen Dolch oder ein Schwert zu ziehen, da ich annahm, dass die Uruks mich nicht angreifen würden. Allerdings lag ich mit dieser Vermutung falsch und ein Uruk tauchte plötzlich hinter mir auf und wollte mich mit seinem Schwert erschlagen. Ich konnte gerade noch ausweichen, zog meinen Dolch und rammte ihn in seinen Hals. Es machte mich ungeheuer wütend. Mein Vater musste Saruman doch mitgeteilt haben, dass ich hier draußen war und er hätte seinen Uruks befehlen sollen, dass sie mich nicht anrühren sollten. Andererseits waren Uruks sehr untreu und ich wusste somit nicht genau, ob dieser verräterisch war oder es nicht wusste. Es war im Prinzip auch egal. Fakt war, das dieser Uruk mich angegriffen hatte und als ich mich umsah, bemerkte ich, dass er nicht der einzige war der es versuchte. Dies machte mich noch wütender und ich zog mein Schwert und wartete bis die meisten in meiner Nähe waren. Dann drehte ich mich und zog somit den Uruks die Füße weg. Danach stach ich jeden, der wieder aufstand ab, jedoch übersah ich einen und konnte ihn nicht mehr erstechen, da ich gerade mit einem anderen beschäftigt war. Aber bevor er mich mit seinem Schwert treffen konnte, durchbohrte ihn ein Pfeil. Verwundert sah ich ihn an und wie er Tot zu Boden sank. Alle anderen Uruks waren auch besiegt und plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich wirbelte herum und blickte in Legolas sein Gesicht. Er aber erschrak als er mich sah und ich wusste warum. Schnell sah ich weg. Jedes Mal wenn ich wütend war, oder in irgendeiner Hinsicht die Kontrolle verlor färbten sich meine Augen in ein dunkles, gefährliches Gelb. Ich atmete zwei dreimal tief ein und aus und versicherte mich noch einmal, dass meine Augen wieder ihre normale Farbe hatten. Legolas hatte mir das Leben gerettet. Warum hatte er mir das Leben gerettet? Es gab keinen Grund dazu. "Alles in Ordnung?", fragte er mich nun auch noch. Irgendwie machte er mich wütend, aber er verwirrte mich auch. Ich nickte nur leicht, sah ihn aber nicht an. "Legolas!", rief Gimli in dem Moment und als wir zu ihm sahen, entdeckte ich Aragorn der über Boromir lag. Er war von drei Pfeilen durchbohrt und lag im sterben. Legolas lief sofort zu Gimli aber ich blieb stehen und sah so zu ihnen. Boromir redete noch mit Aragorn und sagte ihm wo die Hobbits waren, die von den Uruks mitgenommen wurden und starb dann. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass ich einen weiteren Gefährten los geworden war, aber ich war immer noch ziemlich fassungslos, dass Legolas mir ohne Grund das Leben gerettet hatte. Mein Vater sagte mir immer, man sollte anderen nur das Leben retten, wenn diese Person noch für irgendetwas nützlich war. Ich war nicht wichtig für Legolas, zumindest brauchte er mich nicht noch für irgendwas, jedoch wusste ich dies nicht zu hundert Prozent. Ich riss mich aus meinen Gedanken und sah mich um. Die Uruks hatten Merry und Pippin mitgenommen, was für mich nicht weiter relevant war, aber wo war Frodo? Er war der Einzige der für mich wichtig sein sollte, da er immer noch den Ring hatte. Da hörte ich einen Ruf von Sam. Er war leise und ich konnte ihn nur hören, dank meiner Elfenohren. Er rief nach Frodo und als ich in die Richtung sah, wusste ich, dass die beiden bei den Booten sein mussten. Ich lief los. Doch als ankam waren sie bereits fast auf der anderen Seite. Dann kamen auch noch Legolas, Gimli und Aragorn angelaufen und Legolas forderte uns dazu auf, in die Boote zu steigen und hinterher zu fahren. Aragorn allerdings sagte, dass Frodo und Sam nun alleine weiterziehen würden und wir die Uruks verfolgen würden um Merry und Pippin zu befreien. Damit war ich überhaupt nicht einverstanden, aber sagte nichts. Einerseits wollte ich meine Deckung nicht aufgeben, andererseits musste ich den Ring bekommen, bevor Frodo diesen nach Mordor brachte und vernichtete. Ich durfte nicht scheitern, denn sonst würde ich meinen Vater enttäuschen. Ich hatte nicht viel Zeit mich zu entscheiden, ob ich mit Aragorn, Gimli und Legolas gehen würde oder ob ich Frodo und Sam verfolgen würde. Ohne wirklich zu wissen wieso, holte ich Galadriels Geschenk hervor und öffnete es. Darin befindet sich eine kleine Kugel. Sie ist glatt und ihr inneres ist neblig. Allerdings erkenne ich bei genauerem hinsehen einige Sterne zwischen den Nebelschwaden. Plötzlich sehe ich in meinem Kopf einige Bilder. Anfangs sind sie verschwommen, doch schließlich werden sie immer deutlicher. Es ist Legolas. "Kommst du?", werde ich aus meinen Gedanken gerissen und die Bilder verschwanden. Es war Legolas, der gesprochen hatte und er sah mich erwartungsvoll an. Obwohl ich selber nicht genau wusste wieso, nickte ich und ging zu den Anderen. "Lasst uns ein paar Orks Jagen", sagte Aragorn und wir folgten ihm. 

Hier kommt nun auch unser Kapitel 5. Wir hoffen, es gefällt euch xD

Luénna - the daughter of SauronWhere stories live. Discover now