21. Kapitel

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Die gesamte Wehrmacht des Landes wurde binnen eines Tages in die Hauptstadt berufen. Die Kriegsvorbereitungen waren im vollen Gange.
Nach zwei Tagen erreichte uns die Nachricht, dass unsere Küste angegriffen wurde.
Also flogen wir Drachen bereits los und die Armee aus Männern marschierte.
Es dauerte einen Tag bis wir die Küste erreicht hatten. Am Horizont waren Rauchschwaben zu sehen und Schlachtruf und Schreie hallten herüber.
Die Armee unter uns formte sich und wir Drachenreiter stiegen höher. Die Schlacht begann.
Die Aufregung war riesig und die Angst war noch größer.
Aroa knurrte, als sie die Einhörner sah.
Ganz vorne war Taran. Er saß stolz in seiner schillernden Rüstung auf seinem Einhorn. Sein Blick fixierte mich und er schwenkte seine Waffe. Im Himmel lieferten sich Drachen und Einhörner einen Kampf und am Boden die zwei Armeen.
Bald schon sah ich kaum noch was vor Schweiß doch ich wusste, dass Aroa bereits ein paar Einhörner verbrannt hatte. Taran und ich standen uns gegenüber.
"Ihr werdet nie gewinnen!", brüllte er und ich griff als Antwort an. Aroa und Tarans Einhorn kämpften wie die Wilden. Das Einhorn war eindeutig flinker als Aroa aber dafür spie sie Feuer. An jedem klafften Wunden. Diese ganze Schlacht war ein großes Blutvergießen.
Plötzlich sah ich wie Felix von seinem Drachen fiel. Er fiel als leblose Gestalt durch die Wolken nach unten. Sein Drache kreischte schmerzerfüllt. Das braune Einhorn wieherte und sein Reiter triumphierte. Mein Herz zerfetzte es fast, als ich den Schrei des Drachen hörte. Viel länger konnte ich nicht schauen, denn wir wurden von Taran angegriffen.
Aroa landete einen Treffer mit ihrem Schwanz und beförderte Taran und sein Einhorn in die Tiefe.
Aus dem Augenwinkel sah ich den Winddrachen und den Feuerdrachen die bereits beide ohne Reiter waren. Geschockt schaute ich ihnen hinterher wie sie in den Wolken verschwanden.
Eine handvoll Einhörner waren noch übrig. Fünf vielleicht. Davido blutete heftig und wurde zunehmend schwächer im Sattel.
Bevor ich ihn erreichen konnte, stieß ein Einhorn ihn in die Tiefe. Sein Drache folgte ihm, doch ich wusste das Davido nicht mehr zu retten war. Panik, Wut und Trauer machten sich in mir breit. Ich war der einzige Drachenreiter der noch flog.
Die Einhörner flogen auf mich zu, weshalb ich Aroa in den Sturzflug lenkte. Aroa blutete aus einem Bein und ich hatte einen Pfeil in meinem Bein den ich durch das Adrenalin nicht spürte.
Unsere Armee war nur noch spärlich während die gegnerische Armee noch dreifach so viele waren. Ich wusste wir hatten keine Chance mehr. Wir hatten noch nie eine Chance gehabt. Die Hauptstadt war verloren. Selbst ich hatte keine Chance mehr ohne getötet zu werden. Die Einhörner waren mir dicht auf den Fersen.
Ich beschloss zu fliehen. "Komm. Wir müssen weg hier", flüsterte ich kraftlos zu Aroa die sich mit großen Schwüngen nach Norden bewegte.
Irgendwann ließen die Einhörner von uns ab und Aroa flog in die Wolken. Ich spürte die Tränen, die an meinen Wangen runter liefen. Ich fühlte alles aber wiederum auch nichts. Meine Gefühle waren im bloßen Chaos und ich wollte nur noch schreien. Ich schwor mir in den Moment die Einhörner und deren ganzes Volk zu töten.
Ich wusste nicht wie lange Aroa schon flog, irgendwann ging sie runter und landete. Sie hatte mich nach Hause zu meiner Familie gebracht.
Von alleine glitt ich aus dem Sattel und taumelte zu dem Bauernhof wo bereits meine Mutter heraus gerannt kam.
"Xenia!", rief sie besorgt bevor ich zusammen brach.

Die DrachenköniginWhere stories live. Discover now