10.Kapitel

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Die großen Türen gingen auf und Mister Regoul ging voran. Wir folgten ihm brav. Die Gäste waren alle schick angezogen und auf einem Blick sah ich, dass sie alle vom Goldstand waren. Typisch wieder.
Auch die Auserwählten waren da. Ich entdeckte Zale, der eindeutig am lautesten klatschte und pfiff. Ich lächelte ihn an.
Anton de Gaulour stand in der Mitte des Saals und lächelte uns zu.
"Willkommen Drachenreiter!", rief er und wir stellten uns zu ihm.
Er stellte uns den Gästen vor. "Auf kraftvolle Jahre!", schloss er seine Rede ab und hob sein Glas. Die Gäste machten es nach und sie tranken auf uns.
Dann fing Musik an. Die Menge löste sich ein wenig auf. Manche fingen an zu tanzen und die anderen ließen auf den Stühlen an den Tischen am Rand des Saals nieder. Kurz musterte ich die Menge. Es waren viele Männer da, alle sehr edel angezogen. Diejenigen die eine Frau hatten, haben sie mitgebracht. Die Frauen hatte schöne Gewänder an, aber ich muss ehrlich sagen, keins kam an mein Kleid heran.
Zale tauchte neben mir auf.
"Darf ich sie auffordern zu tanzen, Miss Nakamuro?", fragte er schelmisch lächelnd.
Ich kicherte leise. "Aber natürlich Zale", antwortete ich und wir begannen einen langsamen Walzer zu tanzen.
"Weißt du was du jetzt für einen Beruf machen wirst?", fragte ich ihn.
"Da ich jetzt silber bin, würde ich mich fürs Militär bewerben. Also nicht an die Front, sondern irgendwie Bodyguard oder so. Vielleicht schaffe ich es auch für dich Bodyguard zu sein. In den nächsten Tagen werdet ihr jeweils einen Bodyguard bekommen", erzählte Zale. Es wäre zwar cool wenn er mein Leibwächter wäre, aber dann würde er mir auf Schritt und Tritt folgen. Zale bemerkte meinen skeptischen Blick und lachte.
"Nein nein. Dein Leibwächter wird da sein, wenn du den Palast verlässt oder es wichtige Events wie zum Beispiel bei dem Zuschauen einer Gerichtsverhandlung gibt", beruhigte er mich und ich lächelte. "Also ich wünsche mir dass du mein Bodyguard wirst", sagte ich und Zale grinste.
"Dann bleiben wir in Kontakt. Denn du bist meine beste Freundin", meinte er und ich war kurz gerührt. "Aww. Du bist auch mein bester Freund. Ich werde ein wenig meine Stellung spielen lassen, damit du mein Bodyguard wirst", antwortete ich.
Zale führte mich in eine Drehung. "Einverstanden."
Wir tanzten noch eine Weile bis Anton de Gaulour neben uns auftauchte.
"Dürfte ich dich kurz entführen, Miss Nakamuro", fragte er höflich. Ich nickte und verabschiedete mich von Zale.
"Ich möchte dir die Minister vorstellen", sagte Anton und führte mich zur andere Ecke des Saals wo ein großer Tisch mit haufenweise Essen stand.
Mehrere Männer saßen dort und eine etwas breitere Frau.
"Meine Dame und meine Herren, darf ich euch Miss Nakamuro vorstellen, Reiterin der Drachenkönigin", rief er und die Minister hörten auf zu reden. Sie musterten mich freundlich.
"Guten Abend", meinte ich höflich und Anton stellte die Minister nach der Reihe vor.
"Unser Gesundheitsminister, Doktor Professor Schmidt. Daneben unser Außenminister Mister Joshimury und neben ihm sitzt unsere entzückende Handelsministerin Miss Ilkyra. Dann noch unser Verteidigungsminister Mister Seom und unser Innenminister Mister Tanaka. Und zu letzt meine rechte Hand, unser Beratungsminister Mister Yamamoto", stellte Anton vor und ich gab jedem die Hand. Fünf Minister, eine Ministerin, ein Kanzler und fünf Drachenreiter werden nun das Land regieren.
"Sehr erfreut meine Liebe. Endlich bin ich nicht mehr alleine unter den Männern", sagte Miss Ilkyra zwinkernd. Sie hatte mindestens eine Tonne Schminke auf ihrem Gesicht aber irgendwie stand es ihr.
Ich lächelte sie an.
"Jetzt werde ich mal die anderen Drachenreiter suchen. Sie sind entlassen. Gerne können Sie hier bei uns sitzen oder wieder tanzen gehen", meinte Anton zu mir und verschwand dann in der Menge. Ich verabschiedete mich noch von den Ministern und suchte Zale. Wo ist der denn bloß?
Plötzlich stieß ich an einen jungen Mann.
"Entschuldigen Sie", sagte ich und wollte weiter, doch der Mann drehte sich um. Es war Lian. Ich blieb stehen.
"Xenia", meinte er lächelnd. Mein Herz machte einen kleinen Sprung.
"Oh guten Abend Mister Lightong", grüßte ich ihn.
"Ach komm. Du kannst mich ruhig Lian nennen", sagte er grinsend.
"Okay, Lian."
"Möchtest du draußen einen kleinen Spaziergang mit mir machen?", fragte er und kratzte sich am Hinterkopf. Lian sah so süß aus wenn er das tat. Halt Xenia!
Er hat dich grad auf einen Spaziergang gefragt. Mir wurde heiß.
"Ja klar, gerne", antwortete ich und lächelte schüchtern. Er war immerhin drei Jahre älter und fragte mich auf einen Spaziergang.
Wir verließen den Tanzsaal. Im Palastgarten waren nur zwei Männer unterwegs, auch vom Ball, denn sie trugen edle Klamotten. Doch sie waren viel zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Lian bot mir sein Arm und ich hakte mich unter. Es war ein komisches Gefühl seinen muskulösen Arm wieder zu fühlen. Wir gingen spazieren.
"Du siehst echt toll aus in dem Kleid", meinte Lian und ich lächelte. "Danke."

Sicht von Lian

Wir gingen an Rosenbüschen vorbei und ich riss eine rote Rose ab.
"Du Xenia", sagte ich und wir blieben stehen. Ich stellte mich vor sie und hielt ihr die Rose hin.
"Können wir Freunde bleiben? Einfach nur Freunde. So wirklich viele Freunde habe ich nicht hier im Palast bis auf paar Kollegen, denn ich bin als Wächter des Palastes zuständig", fragte ich verlegen.
Xenia lächelte mich an. Dieses süße Lächeln, wow. Ihre Wangen wurden leicht rot, als sie die Rose nahm.
"Ja gerne", antwortete sie. Ich war glücklich. "Super. Du bist eine tolle junge Frau und ich möchte einfach nur mit dir befreundet sein", fügte ich hinzu. Nein, eigentlich wollte ich sie küssen, ihre Nähe spüren und sie als meins bezeichnen. Dieses Mädchen machte mich so verrückt!
Xenia kicherte und lächelte mich an.
"Wir können gerne abends wieder zusammen trainieren im Trainingsraum. Ich muss zwar schauen ob ich es hinbekomme, aber ich denke das schaffe ich schon", schlug sie vor und die Erinnerung wie sie ihren wunderschönen Körper trainierte, ließ etwas in meiner Hose wachsen. Nicht jetzt. Ich rechnete kurz paar Rechenaufgaben im Kopf bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte.
"Gerne", antwortete ich. "Ich muss auch schauen welchen Dienst ich habe, aber eigentlich müsste es klappen. 18 Uhr wieder?", fügte ich hinzu und sie nickte.
Xenia roch an der Rose. "Ich liebe Rosen", meinte sie und musste grinsen.
Wir gingen weiter spazieren.
"Ich dachte, dass du mich nicht mehr magst seit der Szene im Mädchenklo", gab Xenia leise zu.
"Ich dachte das gleiche", lachte ich und Xenia lachte leise.
"Ich dachte du wärst mir böse oder so", fügte ich hinzu. Xenia antwortete: "Nein. Ich war dir eher dankbar."
Mein Herz schlug schneller.
Es war bereits dunkel und der Mond schien vom Himmel. Wir erreichten einen kleinen Platz der im Boden Lichter hatte, die leuchteten. Oben war ein Fenster geöffnet aus dem Musik heraus kam. Musik für den Drachentanz.
"Darf ich bitten?", fragte ich Xenia und verbeugte mich leicht vor ihr.
Sie brauchte kurz paar Sekunden bis sie es kapierte. Sie knickste und dann fingen wir an den Drachenreitertanz kurz Drachentanz zu tanzen. Wir schauten uns in die Augen und ich führte sie über den kleinen Platz. Xenia konnte echt gut tanzen, dafür dass sie es erst vor paar Wochen gelernt hatte.
Ich wusste dass sie Bronze damals war, aber deswegen konnte ich mir eben nicht erklären, warum sie so gut tanzen konnte.
Irgendwann werde ich sie fragen.
Sie vollführte eine Drehung und ihr Kleid wirbelte umher.
Wie kann man nur so wunderschön sein. Als die Musik endete, bleiben wir dicht aneinander stehen. Unsere Gesichter waren nicht weit von einander entfernt. Ich musste mich nur leicht runter beugen und dann könnte ich sie küssen. Einfach so. Ihre Augen glitzerten wunderschön bernsteinfarbend. Wie die Augen der Drachenkönigin. Was ein Drache alles so bewirken kann.
Plötzlich ertönte Klatschen. Wir fuhren auseinander. Zwei junge Männer und zwei junge Frauen standen am Rand des Platzes. Sie applaudierten. Jetzt erkannte ich wer es war. Zale, Cre, Emi und Maya.
"Super getanzt ihr zwei. Es ist als würdet ihr schweben", lobte uns Zale und die anderen stimmten ihm zu. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Xenia glücklich grinste.
"Tanzt mit", forderte ich auf als das nächste Drachentanzlied anfing.
Zale nahm Maya und Cre nahm Emi.
Nun tanzten wir alle. Zwischendurch tauschten wir Partner, obwohl ich lieber mit Xenia getanzt hätte.
Irgendwann hörten die Lieder auf und wir verabschieden uns voneinander.
"Soll ich dich noch aufs Zimmer bringen?", fragte ich Xenia. Sie lächelte mich an. "Wenn du möchtest."
Ich begleitete sie auf ihr Zimmer. Sie hatte immernoch die Rose in der Hand.
Vor ihrer Tür angekommen, sagte ich leise: "Gute Nacht. Schlaf gut und bis morgen Abend."
Xenia schien kurz zu überlegen. Doch dann umarmte sie mich und meinte: "Gute Nacht."
Verlegen und überrascht zog ich sie an mich und umarmte sie auch. Als wir uns voneinander lösten, sah ich einen leichten rötlichen Schimmer auf ihren Wangen. Süß.
Sie verschwand im Zimmer und ich machte mich auf den Weg zu meinem. Ich bemerkte eine Beule in meiner Hose. Scheiß Testosteron. 4+4 ist 8. 5+2 ist 7.
Ich rechnete noch weiter bis ich wieder runter gekommen bin.

Die DrachenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt