13. Kapitel

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Sicht von Xenia

Lian ist echt unglaublich. Er ist so sanft und trotzdem dominant. Und vorallem süß.
Wir gingen zurück zum Palast und er brachte mich noch aufs Zimmer.
"Gute Nacht", flüsterte er und ich umarmte ihn.
"Gute Nacht", antwortete ich und ging in mein Zimmer. Rebecca wartete schon auf mich und half mir beim Umziehen. Ich ging rasch duschen und ließ mich dann von Rebecca eincremen.
Das Abendessen verdrückte ich schnell und fiel dann müde ins Bett. Schon war ich im Land der Träume.

Am nächsten Morgen weckte mich Rebecca wieder und ich frühstückte, machte mich fertig und dann ging ich zum Unterricht.
Nach dem Mittagessen hatten wir wieder praktischen Unterricht. Doch vorher lief ich schnell in das Büro von Anton de Gaulour. Ich hoffte dass er da war. Vorsichtig klopfte ich an seiner Tür.
"Herein", ertönte eine männliche Stimme von drinnen. Ich öffnete die Tür. Anton saß an seinem Schreibtisch. Er blickte auf und lächelte mich freundlich an.
"Guten Tag, Miss Nakamuro. Komm rein. Was führt dich hierher?", fragte Anton mich.
Ich kam herein und schloss die Tür. "Ich würde gerne meine Familie besuchen. Sie wohnen allerdings vier Tage Kutschfahrt von hier entfernt. Aber trotzdem möchte ich sie besuchen und ich denke dass meine Mutter mir gerne persönlich gratulieren will zu meiner Erwählung", sagte ich und Anton lächelte. "Ja natürlich kannst du sie besuchen. Aber ich bitte dich noch eine Weile zu warten, bis du dich alleine verteidigen kannst, denn es wäre sinnvoll mit deinem Drachen dort hinzureisen, dann dauert es nicht so lange."
Ich nickte. "Okay. Danke."
"Und wie ist es so einen Drachen zu reiten?", fragte Anton mich.
"Fantastisch. Ich habe jetzt gleich Training. Wenn Sie mich entschuldigen würden", verabschiedete ich mich.
"Ja klar. Bis bald Miss Nakamuro."
Ich rannte zu meinem Zimmer, um mich umzuziehen. Danach machte ich mich auf den Weg zu den Drachennestern und sattelte dann Aroa. Wir gingen in die Arena.
Nachdem wir uns warm geflogen hatten, rief uns Mister Regoul wieder auf den Boden.
"Ich zeige euch nun einen Parcours. Das Ziel ist dass ihr ihn fehlerlos absolviert. Wie langsam ihr dabei seid ist egal. Hauptsache keine Fehler. Bei jedem Mal steigern wir dann die Geschwindigkeit", erklärte Mister Regoul uns. Dann erklärte uns den Parcours.
"Wichtig ist, dass ihr hoch fliegt. Denkt dran. Wer möchte anfangen?", fragte er und keiner meldete sich.
"Gut. Dann Mister Prowalski? Zeig mal was du kannst", meinte unser Lehrer und Davido stieg in seinen Sattel.
Er ließ seinen Drachen in den Himmel schießen. Dann flog er Richtung Süden. Mister Regoul hatte sich auf die Tribüne begeben, wo er alles gut mit seinem Fernglas beobachten konnte.
Nach paar Minuten war Davido wieder da.
"Pass auf dass du die Kurven nicht zu eng fliegst. Ein Drache ist kein Rennwagen", sagte Mister Regoul. Felix war der nächste. Als er wieder kam, flog Sam los. Danach war ich dran.
Ich ließ Aroa in die Höhe schießen. Der Parcours enthielt viele Sturzflüge, als auch Wendungen und in die Höhe Flüge.
Als wir wieder bei der Arena ankamen, meinte Mister Regoul: "Erstaunliche Zeit für so einen großen Drachen. Aber bedenke bitte, dass dein Drache größer und schwerer als die anderen ist. Deshalb darfst du niemals zu nah am Boden fliegen. Und die Wendungen musst du natürlich auch größer fliegen als die anderen." Ich nickte und strich Aroa über den Hals. Sie schnaubte.
Wir übten noch eine Weile bis es langsam dunkel wurde.
Wir Drachenreiter wollten grad die Arena verlassen, als Mister Regoul uns lachend aufhielt: "Ich habe nicht gesagt, dass das Training zu Ende ist. Wir trainieren heute mal ein wenig im Dunkeln. Wichtig ist, dass ihr eurem Drachen vertraut, weil die sehen was. Ihr nicht."
Wir blieben also auf unseren Drachen sitzen und flogen dann los.
Ich merkte, wie nervös Sam langsam wurde, als es immer dunkler wurde.
Ich wusste, dass ich Aroa vertrauen konnte.
Als es wirklich stockdunkel war, entschloss ich mich über die Wolkendecke zu fliegen. Da schien der Mond.
Aroa glitt in die Wolken und wir flogen kurzdarauf über der Wolkendecke.
Hier konnte ich auch wieder ein wenig mehr erkennen. Leo tauchte neben mir auf.
"Da hatten wir wohl die gleiche Idee", lachte Leo und ich stimmte zu.
"Hier oben kann man immerhin ein wenig sehen."
Wir flogen nebeneinander her und spürte wie Aroa übermütig wurde. Sie kreischte zum Spaß und der Feuerdrache kreischte mit.
"Wer als erstes unten ist", sagten Leo und ich gleichzeitig. Wir lachten und ließen dann unsere Drachen nach unten absinken. Aroa legte ihre Flügel eng an und überholte den Feuerdrachen. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl.
Irgendwann spreizte Aroa wieder ihre Flügel, bremste ab und landete elegant auf einem Turm am Rand der Arena. Diese Türme waren extra für Drachen gebaut. Die Arena war beleuchtet. Der Feuerdrache landete auf einem Turm neben mir und schüttelte kurz seinen Kopf.
"Na. Angst gehabt?", fragte ich Leo, dessen Augen vor Adrenalin leuchteten.
"Kurz ja. Weil ich dich nicht mehr gesehen habe", lachte Leo.
"Das macht so Spaß", fügte er hinzu. Mister Regoul kam zu uns.
"Ein sehr riskantes Wettrennen, aber den Sturzflug beherrschen eure Drachen sehr gut", meinte er laut. Immerhin musste er brüllen damit wir was verstanden, denn wir waren fünf Meter über ihm.
Aroa kreischte und hob ab. Der Feuerdrache folgte uns. Wir schwangen uns in die Höhe und fanden die anderen drei Reiter über den Wolken.
"Macht ihr hier ein Kaffekränzchen?", fragte Leo lachend.
Davdios Augen blitzten.
"Nein. Wir machen nur kurz Pause", antwortete Felix. Der Wasserdrache schnaubte. Ich flog weiter und Leo folgte mir.
Wir flogen in großen Kreisen um die drei anderen herum und unterhielten uns dabei. Leos Familie war echt groß. Er hatte einfach mal fünf Brüder. Holy shit. Er war Silber und sein Vater war Poet. Seine Mutter hatte als Autorin gearbeitet.
Ein lautes Pfeifen kam von unten. Mister Regoul rief uns. Leo und ich brachten unsere Drachen wieder in den Sturzflug und landeten dann wieder elegant auf den Türmen. Die anderen Drachen kam nach und landeten auch auf Türmen.
"Ihr dürft heute mal in die Drachennester fliegen. Beziehungsweise zum Eingang."
Aroa erhob sich als erstes. Am Eingang landete sie und folgte mir in ihr Nest.
"Gute Nacht Aroa", sagte ich als ich sie fertig abgesattelt hatte und ihr ein gute Nacht Huhn gegeben hatte, das sie in einem Schluck herunter schlang.
Heute konnte ich leider nicht mit Lian trainieren. Morgen wieder.

Die DrachenköniginWhere stories live. Discover now