1. Truecoming Dream

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Mein Flug ging um 19.30 Uhr. Ein Direktflug mit der Air Canada. Zehn Stunden, zehn Minuten und ich würde um 20.40 Uhr Ortszeit in Vancouver ankommen. Schon jetzt brachte mich der Zeitunterschied völlig durcheinander. Ich hoffte, dass ich die zehn Stunden Flug nicht einschlafen würde, damit ich in Vancouver schlief und fit war für den nächsten Tag war. Um 11 Uhr sollte ich mich an der Pforte des Studios melden. Ich freute mich so sehr, dass ich nicht annähernd dem Schlaf nahe war, während dem Flug. Ich versuchte mich mit Filmen und Musik ab zu lenken, aber meine Gedanken kreisten nur darum, wie es sein würde, die Stars der Serie zu treffen. Es waren 6 Schauspieler. Zwei Frauen und 4 Männer. Sie alle spielten eine Hauptrolle, aber nur eine war der wirkliche Star. Die ganze Story drehte sich nur um ihre Rolle und ihre wahnsinnig gute und mitreißende Darstellung nahm jeden Fan gefangen. Das tat mir für die anderen etwas leid. Ich spielte hunderte Male durch, wie das Treffen wohl ablaufen würde. Ich hatte keine Vorstellung, was mich erwarten würde.

Mein Plan war aufgegangen. Ich war während der ganzen Reise wach gewesen und fiel in meinem Hotel in einen tiefen erholsamen Schlaf. Voller Energie stand ich auf und bereitete mich auf den Tag vor. Ich merkte schon beim Frühstück, dass ich so nervös war, dass ich kaum etwas runter brachte.

Die Zeit verging wie im Flug und ich fuhr mit dem Taxi zu den Studios. An der Pforte erlebte ich dann die erste Überraschung. Dort standen um die 20 Mädchen und Frauen. Ich war nicht alleine. Die jüngeren Mädchen waren unruhig, aufgeregt und kreischten miteinander. Die erwachsenen Frauen, und es waren tatsächlich keine Männer anwesend, standen verhalten da und übten sich in Beherrschung. Es gelang ihnen, jedoch war auch ihre Aufregung deutlich zu sehen. Auch mir pochte das Herz bis unter die Schädeldecke. Verrückt irgendwie. Ich mochte so ein Fangekreische nicht. Aufregung ja, aber warum die Schreierei. Das fand ich schon als Teenie blöd. Aber das musste ich nun wohl aushalten. Ich meldete mich an der Pforte und nur kurze Zeit später wurden wir auch schon abgeholt. Mein Herz pochte immer lauter. Ja, auch ich war mehr als aufgeregt.

Wir wurden in einen Raum geführt. Dort waren Snacks und Getränke aufgestellt. Alle sprachen englisch und irgendwie sprachen sie miteinander, als würden sie sich kennen. Zu mir schwappte nur die ein oder andere Frage rüber. Aber alles in mir sendete sich, ich will nicht reden. Das war typisch für mich, wenn ich nervös war, verzog ich mich in ein imaginäres Schneckenhaus. Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür und sie kamen rein. Alle. Die Fanbase verstummten für einen Moment, aber schon im nächsten Moment kreischten die Mädels wieder los und auch die Frauen gingen auf die Schauspieler zu. Ich hatte keine Chance in dem Pulk. Und ich fürchtete, die Stars kaum mehr erhaschen zu können, wenn ich mich nicht da vor drängeln würde. Ich wagte einen Versuch, aber es gelang mir nicht. Ich wartete geduldig und hoffte, die Meute würde sich beruhigen und auch mir einen Weg lassen. Ich versuchte zwischen den Frauen durch zu blicken und sah nur hier und da die Gesichter der Stars. Ich ärgerte mich sehr, dass ich mich nicht durchsetzten konnte. Auch etwas, was ich von mir kannte, ich besaß quasi die Fähigkeit, mich unsichtbar zu machen. In diesem Moment ärgerte mich das unfassbar. Fasst versunken in meinen Ärger, bemerkte ich, dass mich eine der Stars erblickte hatte. Der Megastar schlechthin. Shelly. Sie blickte mir direkt in die Augen und wendete ihren Blick kaum mehr ab von mir. Nur hier und da kurz, um Autogramme zu schreiben. Allmählich bewegte sich die Meute mehr von ihr weg zu den anderen hin und Shelly bewegt sich direkt auf mich zu. Auf mich. Ich sollte ihr entgegen gehen, aber ich erstarrte in ihrer Aufmerksamkeit.

„Hey." begrüßte sie mich und strich mir dabei über den Arm.

„H-h-h-e-y-y." stotterte ich zurück und konnte mich nicht rühren. Das war mir sofort so peinlich, dass ich knall rot wurde im Gesicht. Wir sprachen auf Englisch miteinander und ich betete, dass mein Schulenglisch reichte.

„Wie geht's dir?" fragte sie mich. Mir fiel auf, dass auch sie etwas verschüchtert war.

„Aufgeregt." gab ich ihr zurück und musste plötzlich über mich selbst lachen. Und auch sie lachte. Schüchtern, verhalten, aber sie lachte. Ihr wunderschönes Lächeln entblößte ihre makellosen Zähne. Kleine Grübchen bildeten sich auf ihren Wangen und sie steckte verlegen ihre Hände in ihre Hosentaschen. Ich fand es unglaublich charmant, dass es ihr ähnlich zu gehen schien, wie mir.

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt