57.

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„Liebste Mutter,
Es ist schön hier.
Anders als in Wiltshire.
Anders als überall sonst wo ich bisher war.

Es ist ruhig und einfach.
Ich habe noch nie eine solch laute Stille kennengelernt.
Es ist so still, dass man die Welt um sich herum vollkommen anders sieht.
Sie vollkommen anders wahrnimmt als bisher.
Es ist so still, dass man seine Gedanken lauter hört als jemals zuvor.
Und das man endlich Zeit hat viele Gedanken zu Ende zu denken.
Sich traut jeden Gedanken zu Ende zu denken.

Das Ferienhaus ist kleiner als ich es gewöhnt bin, aber es reicht für uns.
Es ist ein großer See direkt vor der Tür, der mir das Gefühl von Freiheit gibt.

Von Freiheit die ich lange vermissen musste.
Von Freiheit die mich manchmal ängstigt und durch die ich mich manchmal verloren fühle.
Maja ist der Anker in der überschäumenden Freiheit die ich erst anerkennen lernen muss.
Es tut gut sie bei mir zu haben.
Sie tut mir gut.

Ich hoffe dir geht es gut.
Ich hoffe Vater kann bald wieder bei dir sein und sein Prozess zieht sich nicht zu lange.
Mein Angebot, dass du hier diese schwierige Zeit überstehen kannst, steht nach wie vor.
Ich würde mich freuen, dich hier zu haben.
Und für Maja gilt das gleichermaßen.
Sie fragt oft nach dir und würde sich freuen, dich wiederzusehen.

Bitte halte mich über den Prozess auf dem Laufenden.
Ich habe von Gregory Goyle gehört, dass sein Vater von der Schuld befreit wurde, da er behauptete unter dem Imperius Fluch gestanden zu haben.
Ich hoffe, dass Vater genauso vor einer Strafe verschont bleibt.
Es würde nicht nur dir das Herz brechen nicht zu wissen, ob und wann wir uns Wiedersehen, auch wenn unser Verhältnis nicht das beste war.

Du hast mich in deinem letzten Brief nach den Träumen gefragt, die ich habe.
Es ist selten, dass mich inzwischen noch einer dieser Träume aus dem Schlaf reißt.
Ich möchte dich auch damit nicht besorgen oder belasten.
Ich denke viele der Menschen die dem dunklen Lord gedient haben träumen von ihm.
Und es muss nichts heißen, dass er mir in meinen Träumen droht.
Maja ist der Meinung, es könnte einfach meine unterbewusste Angst sein, die ich mit Träumen zu verarbeiten versuche.

Der Gedanke gefällt mir.

Ich hoffe, dass die Träume mich bald komplett verlassen.

Bitte überleg dir unser Angebot.
Ich vermisse dich.

Dein Sohn
Draco

Can't resistWhere stories live. Discover now