10.

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Als ich die Augen öffne, liege ich in weiche Kissen gebettet in meinem Zimmer.
Mein Kopf fühlt sich schwer und komplett leer an. Ich habe den Eindruck von selber würde ich ihn nicht aus den flauschigen Daunenkissen heben können.

Um mich herum herrscht Dunkelheit. Es muss Nacht sein.
Das Zimmer in dem ich aufgewachsen bin war schon immer deutlich zu groß für mich.
Ich habe es nie geschafft es auszufüllen und zu einem Ort zum Wohlfühlen für mich zu machen.

Das riesen Bett in dem ich liege war schon immer zu groß für mich alleine. Ich habe mich schon immer verloren gefühlt, wenn ich schlafen sollte.

Regungslos starre ich an die Decke, an der ein prachtvoller Kronleuchter hängt.
Erst dann spüre ich den Schmerz in meinem Arm. Das brennen und ziehen. Das stechen und jucken.
Ich werfe einen ersten Blick auf das dunkle Mal, dass auf meiner blassen Haut noch kontrastreicher und stärker zur Geltung kommt, als ich es gedacht hätte.

Es bedeckt meinen gesamten linken Unterarm.
Ich frage mich, ob ich mich jemals an den Anblick gewöhnen werde und ob der Schmerz aufhören wird.

Ich versuche meinen Kopf aus den Kissen zu heben um aufstehen zu können, aber es will mir nicht gelingen.

Ich frage mich ob Maja wohl auf der Steinmauer sitzt, auf der wir sonst jede Nacht um diese Zeit gemeinsam sitzen. Ob sie auf mich wartet.
Und mit diesem Gedanken falle ich in einen unruhigen Schlaf.

~ ich spüre die kalten, spinnenartigen Finger des dunklen Lords erneut auf meiner Schuler.
~ Dieses Mal nicht leicht sondern mit einem festen, verkrampften Griff.
~ Die langen Fingernägel von ihm graben sich in meine Haut und er macht keine Anstalten seinen Blick zu lockern.
~ „Draco Malfoy ein Blutsverräter!" höre ich die anderen Todesser, die uns gegenüber stehen rufen. Sie alle starren mich mit leblosen Augen an.
~ Ich sehe meine Mutter und meinen Vater mir gegenüber stehen, mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen.
~ Dann sehe ich Maja.
~ Leblos liegt sie im Schlamm vor den Füßen meines Vaters. Ihre dunkelblonden Locken kleben in ihrem Gesicht und sind mit Schlamm verdreckt.
~ Ihre Augen stehen offen und starren mich an.
~ Ohne ein Blinzeln
~ Ohne ein Hauch von Leben.
~ „Maja" ich will ihren Namen rufen, aber kein Ton verlässt meine Lippen. Ich will zu ihr laufen, aber der Griff vom dunklen Lord wird immer fester.

Ich reiße die Augen auf und spüre, dass mir schlecht wird.
Ich kann mich wieder bewegen und versuche ins Bad zu kommen bevor ich mich übergeben muss.
In dem Moment öffnet sich meine Zimmertür.

Vor mir steht mein Vater.
Ganz in schwarz gekleidet und sein weiß-blondes schulterlanges Haar perfekt fallend, schaut er mich durch seine grauen, kalten Augen an.

„Gut gemacht Draco." sagt er mit kühler Stimme. Er schenkt mir einen langen Blick. Dann fordert er mich herrisch auf, ihm meinen Arm zu zeigen.
Er begutachtet mein Mal mit Stolz, als wäre er es gewesen, der gestern vom dunklen Lord zum jüngsten Todesser ernannt worden.

Ich stehe still da, während mein Vater auf mein Mal herabblickt.
ich hoffe dir ist bewusst, welch Ehre dir zuteil wurde." , murmelt er , „Du wirst deine Aufgabe gut machen."
Mit diesen Worten dreht sich mein Vater um und lässt mich stehen.

Welche Aufgabe?
Ich weiß bisher nicht, was von mir erwartet wird. Was ich tun muss, um zu zeigen, dass ich es würdig bin dieses Mal zu tragen.

Meine Übelkeit ist durch den Schreck, meinem Vater so früh morgens gegenüber zu stehen, wie weggeblasen und ich mache mich auf den Weg zum Speisesaal.

Ich denke nicht, dass ich nur einen Bissen herunter bekommen würde, aber in unserer Familie war es schon immer Pflicht zum Frühstück zu erscheinen.

Meine Mutter sitzt schon an ihrem Platz, bemerke ich als ich den Saal betrete. Es stehen haufenweise Croissants, Brioche, Rührei und Bacon auf dem Esstisch.

Ich frage mich wer das alles essen soll. Wir sind nur zu 3, aber die Hauselfen, die in unserer Küche wohl seit Tagen am arbeiten sind, habe es sich nicht nehmen lassen, ein majestätisches Frühstück aufzufahren.

„Mein lieber Draco." meine Mutter steht auf, als ich den Raum betrete, „wie fühlst du dich?"

„Er sollte sich besser geehrt fühlen." fährt mein Vater dazwischen bevor ich antworten kann. Er tritt in den Speisesaal durch die Flügeltür am anderen Ende des Raumes und setzt sich an den Tisch.
Mit einer Handbewegung gibt er mir zu verstehen, dass ich es ihm gleichtun soll.

„Du solltest schnellstmöglich zurück nach Hogwarts." , sagt mein Vater sobald ich sitze „der dunkle Lord will, dass du ihm Potter aushändigst."

Can't resistOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz