30.

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POV. Maja

Mein Magen fühlt sich an, als wäre er verknotet solch starke Schmerzen spüre ich.
Als die Tür der Raum der Wünsche verschwindet, sobald sie hinter mir ins Schloss gefallen ist, glaube ich mich gleich übergeben zu müssen.

Ich kann nicht fassen, dass Harry - dass alle meine Freunde - Recht hatten mit ihren Aussagen über Draco Malfoy.

Ich will es nicht glauben, aber was ist, wenn jedes seiner Worte eine Lüge war?

Was ist, wenn er nur mit mir Zeit verbracht hat, um an Harry Potter - den Jungen der überlebte - ran zu kommen?

Während ich die Korridore lang haste, um einen Ort zu finden, der mir etwas Sicherheit gibt, bemerke ich wie mir Tränen über die Wangen laufen.

Tränen die ich wegen einem Menschen verliere, der mich belogen hat.
Der mir das schlimmste verschwiegen hat.

Im Schlafsaal angekommen, kann ich nicht schnell genug aus meinem Kleid kommen.
Aus dem Kleid, dass mich so glücklich machte, als ich es im Laden sah.
Das Kleid, dass Draco Malfoy die Sprache verschlagen hatte.

Ich hatte seinen Blick sehr wohl wahrgenommen, als ich die große Halle betrat.

Er stand mit Pansy Parkinson an der Seite, umringt von aufgeregten Paaren, die den Eröffnungstanz kaum erwarten zu können schienen.

Er wirkte so gleichgültig und elegant, wie er dort ganz in Schwarz gekleidet stand während sich die Parkinson an seinen Arm klammerte.

Bis er mich entdeckte.
In dem Moment änderte sich sein, eben noch gleichgültiger, fast gelangweilt aussehender Blick.
Er hat mich mit so viel Bewunderung und Verlangen im Blick angeschaut.

Es hat so viel Liebe aus seinen Augen gesprochen als er mich ansah, dass es mir schwer fällt zu realisieren, was eben passiert ist.

Dass er mich tatsächlich so belügen konnte.

Ich schmeiße mein Kleid in eine Ecke, achtlos und voller Wut auf Draco Malfoy, auf die ganze Familie Malfoy, auf den-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf und vor allem auf mich selber.

Ich bin so wütend über meine Dummheit, über meine Naivität und dass ich dachte ich würde den weißblonden Jungen mit dem arroganten Gesichtsausdruck besser kennen, als meine Freunde.

Ich beeile mich unter die Dusche zu kommen, um meine Tränen von dem heissen Wasser wegspülen zu lassen.

Um jede Berührung und jede Erinnerung einer Berührung von Draco Malfoy abwaschen zu können.

POV Draco

Übermüdet und ausgelaugt komme ich im Morgengrauen aus der Bibliothek.

Die ganze Nacht saß ich dort, auf dem Sofa am Fenster der Drachenabteilung.
Auf dem Sofa mit dem ich viel zu viele schöne Erinnerungen verbinde.

Ich wusste die gesamte Zeit, dass Maja nicht kommen würde.

Wie sie mich angeguckt hatte, bevor sie aus dem Raum der Wünsche gelaufen ist, hat mir das Herz, von dem ich lange dachte ich hätte keins, gebrochen.

Man konnte ihr ansehen, dass jedes Gefühl das sie für mich hegte, mit einem Blick auf meinen linken Unterarm starb.

Ich wusste, sie würde nicht kommen.
Wahrscheinlich würde sie nie wieder mit mir sprechen und trotzdem verbrachte ich die ganze Nacht hier.

Immer mit der Hoffnung sie würde doch plötzlich neben mir stehen.

Als ich den Gemeinschaftsraum betrete, bemerke ich Pansy sofort, die auf dem Sofa des Gemeinschaftsraumes eingeschlafen ist.

Sie trägt immer noch das Kleid, dass sie auf dem Ball anhatte und ich empfinde das erste Mal Mitleid für Pansy Parkinson.

Ich stubse ihre Schulter an, um sie zu wecken, um mich zu entschuldigen, dass ich ihren Abend versaut habe.

Anscheinend kann ich nichts anderes, als Menschen zu verletzen, denke ich.

Als Pansy ihre Augen öffnet, wirkt sie verschlafen und verwirrt.
„Was ist?" , murmelt sie schlaftrunken und guckt mich durch noch nicht ganz wachen Augen an.

„Tut mir leid, wegen gestern." , ich war noch nie gut mich bei irgendwem zu entschuldigen. Ich kann mich nicht mal erinnern, wann ich mich das letzte Mal ernsthaft bei jemandem zu entschuldigen versucht habe.

Pansy setzt sich auf und sieht mich, jetzt mich wacher werdenden Augen an
„Was ist passiert? Du siehst fürchterlich aus!"
sie mustert mich mit skeptischen Blick.

„Du sahst auch schonmal besser aus, Parkinson." , murmele ich und ein Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus.

Pansy war noch nie lange wütend auf irgendwem von ihren Freunden und ich weiß, dass es für sie in Ordnung ist.

Höchstwahrscheinlich hatte sie nicht mal mit einer Entschuldigung gerechnet.

Als ich in den Spiegel des Waschraumes schaue, wird mir bewusst, dass Pansy mehr als recht hatte.

Ich sehe schrecklich aus.

Meine Haare stehen zu Berge und die Augenringe unter meinen Augen werden mit jeder Nacht in der ich keinen Schlaf finde deutlich dunkler.

Ich sehe kaputt aus. Gebrochen.

Nichts was eine Dusche ändern würde, aber es tut gut das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren.
Sich einzureden, das Wasser würde die Schande die mich verschmutzt abwaschen können.

Sich einzureden, das Wasser könnte das dunkle Mal einfach abwaschen.
Mich zu einem anderen Menschen machen.
Die schwarze Tinte die in meine Haut gebrannt ist wegtragen und mir eine andere Zukunft bescheren.

Lächerlich, aber es tut trotzdem gut.

Der letzte Tag vor den Winterferien ist für die meisten Schüler ein schöner, ein unbeschwerter Tag voller Vorfreude auf Zuhause.

Voller Spannung auf das Weihnachtsfest im Kreise der Liebenden Familie.

Ich habe mich noch nie auf Ferien bei meiner Familie gefreut, aber auch dass ich dieses Jahr Weihnachten in Hogwarts verbringen werde hebt meine Stimmung nicht.

Höchstwahrscheinlich werde ich keine Gelegenheit mehr haben, um mit Maja zu sprechen. Um ihr zu sagen, dass es mir leid tut.

Dass ich sie immer lieben werde.

Sie wird keinem meiner Worte zuhören und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich sie überhaupt noch sehen werde, bevor sie sich auf den Weg zu ihren Eltern macht.

Als ich die große Halle betrete kann ich sie nicht entdecken.
Aber ich sehe Potter, der mich vom Gryffindor Tisch aus beobachtet.

Seine Augen heften sich auf mich und mir wird bewusst, dass Maja ihm alles erzählt haben könnte.

Harry Potter könnte inzwischen wissen, dass er mit seinen Vermutungen Recht hatte.
Und damit hätte ich meinen Auftrag absolut vermasselt.

Dann hätte ich nicht nur Maja Andersson verloren, sondern würde Gefahr laufen auch meine Familie zu verlieren.

Dann wäre ich ein Niemand mehr.
Ich wäre alleine auf dieser Welt und würde von jedem gehasst werden.

Aber vielleicht verdiene ich nichts anderes als das.

Can't resistWhere stories live. Discover now