Kapitel 11 -Erklärungsnot-

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Autoren Sicht:

Wie in Zeitlupe schwang Aurora ihre Faust in die Luft und schlug sie mit immenser Kraft auf den Kopf ihrer einzigen Freundin Nicole. Die nicht einmal das Gesicht verzog. Erst gefühlte fünf Minuten später, stiegen ihr Tränen in die Augen und eine Beule erwuchs aus ihrem Haarschopf empor und es dauerte, wie bei einem Kleinkind noch etwas länger, bis sie jammernd sich den Kopf vor schmerzen hielt und Aurora anzickte.

Ellen blieb nichts übrig mit anzusehen, wie die beiden in einer Rauchwolke aus Staub sich am Boden wälzten und zankten. Das Mobiliar ging dabei um die zwei Streithähne kaputt.

Es dauerte eine Weile, bis die beiden sich beruhig hatte und Ellen, die mittlerweile einen Besen in der Hand hielt, nicht hinter den beiden her fegen musste. Doch irgendwie schafften es die drei, sich an den Einzigen noch heilen Tisch zu setzen und gemütlich eine Tasse Tee zu trinken, während Ellen sich für ihre Gedanken entschuldigte und sich ausgiebig katzbuckelnd bei Aurora bedankte.

Das kleine Licht der Öllampe tauchte die Szenerie in einen warmen Schein, während die Nacht um sie immer greifbarer wurde. Der plötzlich hereingebrochene Regen prasselte leise aufs Dach und ließ einen rhythmischen Beat dabei erklingen. Doch so idyllisch es auch hätte sein können, so unbehaglich war Ellen gerade zu Mute. Den die beiden Mädels vor ihr tauschten seltsame Blicke immer wieder miteinander aus.

Sie wusste einfach nicht, was sie von den beiden halten sollte, und so langsam machte sie sich Gedanken, wo sie hier eigentlich gelandet war, doch bevor sie auch nur etwas sagen oder Konkretes denken konnte, sprach Aurora einfach drauf los.

„Jemand wollte dich tot sehen und du willst nach Konohagakure!?!" Eine Feststellung, die wie eine Frage formuliert war, ließ nicht viel Spielraum für eine Antwort, also nickte Ellen einfach nur. Du hast kein Geld, keinen Ausweis und kommst eindeutig nicht von hier!" Wieder eine Feststellung, doch dieses Mal blieb der fragende Unterton aus. Ellen nickte wieder. „Deine Kleidung ist nicht für die Wüste gemacht. Und auch nicht für andere Gebiete in der Gegend von Suna, Ame und Konoha etc." mehr als ein Augenrollen brachte Ellen nicht zustande. Wenn diese Aurora fakten und Tatsachen aufzählen wollte, konnte sie ja mitspielen. Doch ihre Kehle fühlte sich kratzig und ausgedörrt an.

Dankbar ergriff sie die Tasse vor ihr. Umschloss sie mit beiden Händen, als würde sie sich daran wärmen und trank einen Schluck. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Natürlich entsprach ihre Kleidung nicht dem, was sie anhaben sollte, in dieser Gegend. Sie war schließlich damals lediglich zum Haarekämmen aus dem Bett gehüpft und das auch nur, weil die Knoten in ihren Haaren sich verrückt gemacht hatten. Kein Mensch außer Kakashi würde ihr glauben, wenn sie erzählte, dass sie in ein schwarzes Loch gefallen war, welches sich unter ihren Füssen einfach aufgetan hatte, und noch weniger würde man ihr glauben, dass besagtes Loch sie abstechen wollte.

Nicht einmal sie konnte diese Tatsachen wirklich begreifen. Sie hatte dem Loch schließlich nichts getan. Oder tat es dem Portal in andere Welten, dass sich als schwarzes Loch tarnte, etwa weh, wenn man durch es hindurch fiel oder schritt? Frustriert seufzte sie auf und versuchte den Blick, den sie während ihres Gedankengangs stur auf die Tasse gerichtet hatte, auf die beiden Frauen ihr gegenüber zu richten. Allerdings wünschte sie sich schon im nächsten Moment, dass sie den Blick niemals von der Tasse in ihren Händen abgewandert hätte. Denn dieser ungläubige Ausdruck in ihren Augen verriet nur, dass sie ein weiteres Mal ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte.

Nun befand Sie sich ernstlich in Erklärungsnot und ohne weiter darüber nachzudenken, haute sie ihre Geschichte einfach raus. Lediglich wenn einer der beiden Damen auf die Toilette musste oder etwas Neues zu essen holte, unterbrach sie ihre Erzählungen, bis sie zu dem Punkt ankam, an dem sie sich gerade befand.

Im Hier und Jetzt hörte sie auf und starrte die beiden Mädels vor ihr an, die sich mit Popcorn vollstopften und ihr einen Becher Eiscreme rüberschoben. Nicole war vermutlich die Erste, die ihre Sprache wiederfand. Ihr Kommentar dagegen bewies lediglich nur, dass sie nicht wirklich das Wesentliche der Geschichte erfasst hatte.

„Männer! Man braucht sie nicht, aber man will sie!" War mal eine Aussage, die so überhaupt nicht dazu passte, dass sie Elli nun in einer anderen Welt festsaß, fast umgekommen wäre und nun keine Ahnung hatte, wie sie den einen Menschen/ Ninja finden sollte, dem sie zu 100 % vertraute.

Die Aussage von Aurora war ebenfalls nicht viel hilfreicher mit „Das könnte mich endlich reich machen!". Warum musste auch immer sie mit verrückten zu tun haben? Fragte sie sich immer und immer wieder, bis Aurora aufsprang, Nicole ihr folgte und die beiden in den hinteren Bereich des kleinen Gasthofes verschwanden. Lediglich das Klirren von Geschirr, das bechernde Geräusch von Metall auf Metall und die frustrierten Ausrufe „Was zieht man für so etwas nur an!" Und „Irgendwas habe ich doch sicherlich vergessen!" Wahren eine ganze Weile zu hören.

Sollte sie sich aufraffen und nach den beiden sehen? Oder sollte sie sich still und heimlich aus dem Staub machen und um ihr Leben laufen, bevor sie zwangseingewiesen wurde? Doch ein Blick nach draußen verriet ihr, dass keiner der beiden Varianten wirklich glimpflich für sie ausgehen würden, weshalb sie sich für Option Nummer drei entschied und zurück zu dem Feldbett schlurfte, in dem sie vor einigen stunden erst erwacht war.

Sollte sich die Zukunfts-Ellen darum wieder kümmern, sie war einfach nur noch so schrecklich müde. Das Chaos vergessen. Und kaum hatte sie die Decke hochgezogen, fiel sie in einen unruhigen Schlaf.

Denn auch in dieser Nacht träumte sie wieder einen kitschigen Liebesfilm mit Kakashi in der männlichen Hauptrolle. Doch dieses Mal war es nicht Romeo und Julia, sondern Titanic mit einer winzig kleinen Änderung, dass nicht Kakashi alias Jack im kalten Wasser am Ende erfror und absaufen musste, weil angeblich kein Platz auf der verfluchten Tür war, sondern SIE.

Schwer atmend und Wasser aus dem Mund prustend, setzte sie sich ruckartig in ihrem kleinen Lager auf und sah in die grinsenden Gesichter einer Elbe und einer winkenden Ampel, die sich abklatschten und ihr Klamotten zuwarfen.

Sich stöhnend zurück ins Bett fallen lassend, merkte sie erst jetzt, dass nicht nur ihr Gesicht klatsch nass zu sein schien. Konnte es in Gebäuden in dieser Welt etwa regnen?

Kakashi FF 2 -Fortsetzung...  Muss das sein?-✔Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang