Kapitel 15 -Endlich zusammen? Und brennt da nicht Konoha?-

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Elli's Sicht:

Ich wusste nicht, wie spät es war. Ich wusste nicht, was für ein Tag wir heute hatten und vor allem wusste ich nicht, wo ich hier zur Hölle war. Lediglich ein stechender Kopfschmerz verriet mir, dass ich nicht zu Hause in meinem weichen gemütlichen Bett mit Junior lag und von Kakashi träumte, sondern anscheinend niedergeschlagen und verschleppt wurde.

Mühsam versuchte ich die Augen zu öffnen, was mir semioptimal gelang, den kaum waren meine Augen einen Spalt weit offen, blendete mich das Licht und ich hätte mich beinahe übergeben müssen, als ich den Abgrund unter mir bemerkte.

Warum konnte ich den nicht mit meiner Katze einfach im Bett liegen?

Märchenstunde des allmächtigen Erzählers (also ICH):

Nach dem die Kunoichi, die Borutos Team anstatt Konohamaru begleitete, ausgerastet war, nach dem Ellen so schlecht über ihr Idol Kakashi Hatake, ehemaliges Anbu-Mitglied und Hokage der 6ten Generation, geredet hatte, wurden nun die bewusstlose Ellen über die Schulter des jungen Namens Mitsuki gelegt, bevor sich das Team mit Aurora und Nicole im Schlepptau auf dem Weg nach Konoha machten. Die beiden jungen Damen hatten der leicht aufbrausenden Teamleaderin kurz die Situation geschildert, wobei sie das mit der anderen Welt außen vorließen. Den keine von beiden wollte als verrückt gelten.

Kurz zuvor in Konoha:

Gais Pläne waren schon immer unkonventionell und irreführend, doch nun hatte er den Vogel eindeutig einmal zu oft abgeschossen. Dem Chuunin, der ihn bewachen sollte, hatten sie abgehängt und waren doch glatt seinem alten Schüler Sasuke Uchiha in die Arme gelaufen. Wollte sich Kakashi noch souverän aus der Sache manövrieren, platzte der grün Gekleidete man mit dem Topfschnitt mit einem „Schieße Lauf Kakashi, lauf!" Heraus, während er auf Sasuke mit seinem mobilen Gefährt zurollte und versuchte aus dem Rollstuhl heraus mit diesem Tai-Jutsu auszuführen.

Das „Ich halte ihn auf Kakashi und ich werde niemanden verraten, dass du wegen einer Frau zum Abtrünnigen geworden bist" half in dieser Situation auch nicht wirklich. Leider waren sie zudem noch auf einem öffentlichen Platz und in der Nähe stand Iruka der sich mit Yamato unterhielt, da dieser endlich einmal einen freien Tag von der Beschattung von Orochimaru hatte.

Was blieb ihm, den einstigen Kopier-Ninja nun übrig, als selbst sein Kunai zu erheben und sich Gentlemans-like durch die Menge zu metzeln?

Doch er wollte seinen ehemaligen Kameraden oder früheren untergebenen nicht wirklich etwas tun, weshalb er einfach in Versuchung war, den Rückwärtsgang einzulegen und zu laufen. Verlor er dabei sein Gesicht? Vielleicht! War es ihm egal? Definitiv! Leider kam er nicht dazu, den Gai zettelte schon eine Prügelei an, die ihn wie ein Magnet in die gigantische Staubwolke mit einsog. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als sich tretend und schlagend aus diesem knäul zu befreien.

Da bei solchen aufruhen die neu gegründete Polizei natürlich mit einigen Anbus nicht mehr fern waren, war es nicht überraschend, dass er einem neuen Problem gegenüberstand, als er die Staubwolke verließ. Aber auch hier konnte er keine seiner bekannten Ausreden nutzen, den schon wieder schrie Gai „Kakashi du Null-Checker! Als Abtrünniger bist du echt eine Niete. Nur gut, dass du nicht früher versucht hast, das Dorf zu verlassen.".

Was sollte man darauf noch erwidern? Gefühlt eine Ewigkeit später schaffte es Kakashi mit erheblichen Prellungen, zerfetzter Kleidung und blutenden Wunden aus dem Dorf zu entkommen und das ohne Gai an seiner Seite. Schwer atmend versuchte er genügend Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen und betrachtete schweren Herzens, wie Rauch über die hohen Mauern des Dorfes seines Zuhauses stieg. Es schmerze ihm, so etwas zu sehen und zu wissen, dass er daran eine Mitschuld (aber, hauptsächlich Gai) trug.

Er hatte sein Dorf verraten und er wusste nicht einmal genau wofür. Die Vergangenheit konnte er nicht zurückholen und der Schmerz in seiner Brust über ihren Verlust, wenn sie tatsächlich tot war, würde seine Taten schwerer wiegen lassen.

Doch er brauchte einfach Gewissheit und ein zurückgab es sowieso nicht länger für ihn. Er wollte Rache, er brauchte sie, um dann endlich die ewige Ruhe zu finden. Also setzte er sich in Bewegung, lief los. Immer schneller versuchte er voranzukommen und dann stand schon wieder dieser grüne Rollstuhlfahrer vor ihm. Lachte vergnügt und schrie so laut, dass man ihn noch bis zum Mond hätte hören können „die Kraft der Jugend ist endlich zu mir zurückgekehrt." Und nicht nur die war zurück, sondern auch dieses Mal Naruto und Sasuke!

Verbittert lachte Kakashi bei diesem Anblick auf und diese surreale Szenerie brachte für eine Sekunde wirklich eine gewisse Heiterkeit in ihm zurück, bevor er einen Kampfschrei losließ und mit Gai auf seine näherkommenden Schüler zulief.

Elli's Sicht:

Wir liefen auf das Gemetzel zu und hörten, wie die Kämpfer alles gaben. Mein Unterbewusstsein meldete sich immer wieder, wenn einer der beteiligten Krieger ansetzte, um zu sprechen. Mir war schlecht und in sicherer Entfernung roch ich Rauch. Ich war mehr als müde und die ersten Tränen versuchten sich hinauf zu kämpfen. Doch ich gewährte es ihnen nicht. Ich wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen, als ich ohnehin schon tat, also ließ ich es bleiben. Allmählich wurden die Geräusche klarer und lauter. Ich wusste, dass wir recht nahe am Schauplatz des Kampfs angelangt waren und als mich Mitsuki absetzte, konnte ich auch sehen, was gerade los war.

Gefesselt war ich Jashins sei Dank nicht, weil man mich nicht länger als Bedrohung einstufte, weshalb ich aus dem Dickicht, hinter denen das Team bestehend nun aus der Konoichi ohne Namen, Sarada,Mitsuki, Boruto, Aurora, Nicole und ich stehen geblieben waren.

Ich wollte und konnte meinen Augen nicht trauen, als ich Kakashi sah, wie er und Naruto auf einander zustürmten. Ich wusste, wie viel ihm seine Schüler bedeuteten, also warum sollte er sich so aufführen? Was auch immer mit ihm gerade los war, ich musste verhindern, dass er etwas tat, was er auf ewig bereuen würde, weshalb ich einfach zischen die beiden lief und sie so zwang, voneinander abzulassen. Dass ich die Sache mit dem Chidori in Kakashis und das Rasengan in Narutos Hand nicht wirklich bedacht hatte, fiel mir auch erst in dem Moment auf, als Kakashi die Augen aufriss und Naruto stolperte.

Mit mehr Glück als Verstand überlebte ich die Sache schließlich aus dem einfachen Grund, dass beide so geschockt waren, dass sie die Chakra-Kontrolle verloren. Eine Sache, die einem Ninja nie, ich betone NIEMALS passieren sollte.

Der Schlag gegen mein Schlüsselbein riss mich dennoch von den Füssen und ich glaubte mein verkorkstes Leben erneut an mir vorüber zu ziehen. Mit schmerzen am ganzen Leib stemmte ich meine Hände auf den Boden und versuchte mich verzweifelt hoch auf meine eigenen Beine zu hieven, was mir auch schwankend nach fast sieben Anläufen gelang. Währenddessen hatte niemand auch nur ein Wort gesagt, alle sahen mich lediglich geschockt an.

So langsam hatte ich die Vermutung, dieses Universum hieß eigentlich „Piesacke Ellen O'Connor" und nicht Naruto. Mir an den Kopf fassend, um die Kopfschmerzen wegzuradieren, sah ich mich zu den Beteiligten des Kampfes und meinen Begleitern um. Als mein Blick den von Kakashi traf, stockte mir jedoch der Atem.

Er sah schlimm aus. Nicht nur körperlich war er ziemlich mitgenommen, sondern am allermeisten seelisch. Ich konnte Schmerz, Unglaube, Leid, Trauer, Wut und Zorn in seinen Augen erkennen und ich wollte ihm in den Moment so viel sagen.

Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn liebe. Wie sehr ich ihn vermisst hatte. Dass ich eine blöde Kuh war, weil ich ihn hatte gehen lassen. Ich wollte ihn ausschimpfen, weil er so eine Dummheit hier getan hatte, und ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen. Mein Gesicht in seine große Brust vergraben und weinen. Ich wollte die Schmerzen in meinen Körper, in meiner Seele vergessen und einfach bei ihm sein.

Doch je länger ich in seine Augen sah, desto sicherer war ich mir, was ich als Erstes tun musste. „Es tut mir leid!" Waren die ersten Worte, die wir seit Jahren miteinander gewechselt hatten, bevor ich die Dämme brechen ließ und weinte. Die Kraft, die mich aufstehen ließ, versagte mir nun den Dienst und ich fiel auf die Knie. Ich schluchzte hemmungslos und alles löste sich um mich herum auf, als Kakashi mich endlich nach all den Jahren wieder in die Arme schloss. Schwärze fing an mich wieder einzuhüllen, doch dieses Mal war sie begleitet von Wärme und einem Geruch, den ich überall erkennen würde.

Nämlich Seinen.

Kakashi FF 2 -Fortsetzung...  Muss das sein?-✔Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ