Kapitel 25 -Ellen's und Kakashi's neuer Alltag-

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Kakashi's Sicht (immer noch in der Rückblende):

Was ich jedoch begriff, war, dass Ellen, meine Elli an meinem Küchentisch saß, in einer Wohnung, die nach ihr und nicht nach mir aussah. Mein Herz klopfte wie wild und mit nur wenigen Schritten hatte ich die Distanz zwischen uns überwunden, ging in die Knie, schloss sie in meine Arme und schluchzte hemmungslos auf.

Überrascht quiekte sie kurz auf, ließ die Zeitung auf den Boden fallen und brauchte einige Sekunden, um die Umarmung zu erwidern. Ich brauchte lange, um mich wieder ein zubekommen, während sie mir beruhigend über den Rücken streichelte und leise vor sich hin summte. Als ich mich dann endlich zusammenriss, sah ich sie aus geröteten Augen an. Meine Stimme versagte mir und sie erwiderte es lediglich mit einem Lächeln.

Es dauerte noch eine Weile, bis ich es geschafft hatte mich ihr gegenüber zu setzen, meine Maske abzulegen und sie gequält anzulächeln. Noch war die Zeit nicht um und die könnte jederzeit aufspringen um zum Schrein zu laufen, doch stattdessen sah sie mich nur missbilligend an.

Elli's Sicht:

„Hatte ich nicht gesagt Schuhe aus?" Bei meinem leicht säuerlichen Unterton zuckte Kakashi leicht zusammen und ich glaubte die Zeitung vom Boden auf. Junior hatte bereits am frühen Morgen für eine Mission wie Wohnung verlassen, die unser neues Heim war. Ich dagegen hatte mich in Ruhe noch einmal umgesehen. Wie bereits am Abend zuvor bemerkte ich, dass diese Göttin wirklich an alles gedacht hatte. Sowohl Kleidung als auch die Inneneinrichtung passten zu mir und Kakashi. Es fehlte an nicht, bis auf das die Dame wohl nicht viel von Staubwischen hielt.

Weshalb ich mir meine Ärmel hochkrempelte, nach dem ich mich für den Tag fertiggemacht hatte und schon in der Früh an fing zu putzen. Von einer der Krankenschwestern wusste ich, dass Kakashi nach der Morgenvisite entlassen würde und hatte vorsorglich schon einmal Frühstück vorbereitet. Kaum war ich in der Zeitung vertieft, besser gesagt in den Stellenanzeigen, die vermutlich ausschließlich auf jemanden mit einer Shinobi-Ausbildung abzielten, als besagter Mann mit dreckigen Schuhen durch die saubere Wohnung lief.

Er war aufgewühlt, doch wenn das Zusammenleben darin bestand, ihm hinterher zu putzen, hatte ich mich vielleicht doch falsch entschieden. Auch wenn mein Herz vor Freude bei seinem Anblick kreischte.

Etwas unschlüssig sah er also auf seine Schuhe hinab, besah sich die Spur aus dreckigen Fußabdrücken und kratzte sich verlegen den Nacken. Seufzend schlug ich die Zeitung wieder auf. Und versuchte ein vernünftiges Gespräch zu führen.

„Diese Göttin hat vermutlich an alles gedacht, nur nicht an eine Putzfrau und ich werde sicherlich nicht deine Hausangestellte. Also frühstücke erst mal und dann machst du den Dreck wieder weg, denn ich lebe nicht mit dir in einem Schweinestall zusammen. Ab jetzt herrschen hier die gleichen Regeln wie damals in meiner Wohnung. Wenn du jetzt zu einer Widerrede ansetzen willst, schmeiß ich dich hier raus, da du dich hier im Dorf besser auskennst als ich und auch Freunde hast, beschlagnahme ich diese Wohnung als mein Eigentum." Bei jedem meiner Worte zuckte er auf dem Stuhl vor mir zusammen.

„Zudem kannst du mir mal verraten, warum man als Verkäuferin in einem Blumenladen bitte eine Ausbildung als Shinobi haben sollte? Gibt es hier überhaupt einen Job für normale Menschen? Da fällt mir gerade ein, gibt es hier überhaupt so etwas wie eine normale Schule? Oder gehen sämtliche Kinder erst einmal auf die Akademie?" Ich hatte mich noch nie mit diesem Punkt dieser Welt befasst, doch schlagartig wurde mir klar, dass ich vermutlich als Normalo hier aufgeschmissen sein könnte.

Doch anstatt Antworten auf meine Fragen zu bekommen, sah er mich nur ungläubig an. „Du suchst einen Job?" was sollte ich darauf nur antworten? „Natürlich suche ich einen Job, ich habe nicht vor dir auf der Tasche zu liegen sofern wir nicht verheiratet sind du Dummkopf!"

„Du bleibst also hier?" Was verstand dieser man eigentlich nicht an der Tatsache, dass ich mich bereits häuslich eingerichtet hatte und ihn herumkommandierte, als wären wir bereits seit 50 Jahren verheiratete? „Warum sollte ich mir sonst deine Wohnung unter den Nagel reißen und dir Frühstück machen? Oder durch diese Papierzeitung blättern und auf sämtliche Annehmlichkeiten der modernen Welt verzichten?" Erneut riss er die Augen auf und ich wurde jetzt wirklich etwas nervös.

Mit dem Papier zwischen meinen Fingern spielend, nuschelte ich noch „so schnell wirst du mich nicht mehr los." Bevor ich raue Lippen auf meine spürte und die Tasse Kaffee auf dem Tisch umstieß. Damit war das Frühstück vorbei und wir beide widmeten uns einer körperlicheren Aktivität zu.

Rückblick Ende!

Drei Wochen!

Drei Wochen war es her, als ich am Schrein niederkniete und zu dieser Göttin betete. Wir verbrachten die Tage zu zweit, ich lernte das Dorf besser kennen und versuchte neben dem Haushalt, den wir uns teilten, mir einen Job zu suchen. Bis Kakashi auf die geniale Idee kam, meinen früheren Beruf einfach in dieser Welt einzuführen.

Telefone gab es bereits durch die Kaminarimon Company. Denki Kaminarimon der Sohn des Firmenchefs, half auch sofort, dass Projekt umzusetzen. Bereits nach 3 Tagen stand alles und ich konnte meine lästige Suche nach einem Wunder (Job) aufgeben. Es hatte ja auch nur 3 Wochen gedauert, bis die moderne Welt Einzug in dieses verschlafene Nest hielt und mir die Möglichkeit gab, selbst Geld zu verdienen.

Nun würde unser Alltag also von unseren Jobs, den wilden Nächten, dem Haushalt und Kakashis unbändigen drang nach Aufmerksamkeit von mir bestimmt.

Schöner könnte das Leben wirklich nicht sein. Und der Ring an meinem Finger ließ mich diese Erkenntnis jeden Morgen aufs Neue erleben. Den in dem Moment, als wir beide verschwitzt im Bett aneinander gekuschelt lagen, am ersten Tag unseres gemeinsamen Lebens, hatte dieser unromantische Kerl mir doch glatt einen Antrag gemacht. Komplett unvorbereitet und ausgelaugt hatte ich ihm ein Kissen an den Kopf geknallt, gemault, wo den der Ring sei und ihn dann geküsst und ein Ja genuschelt, was er natürlich mit seinen überaus guten Lauschern dennoch mitbekam. Den Ring durfte ich mir nachträglich am nächsten Tag beim Juwelier selbst aussuchen. Und schon war ich glücklicher als ein Smiley.

Ich hatte die richtige Wahl getroffen, in Konoha zu bleiben und unser Alltag war mehr als perfekt. Und wenn nicht, griffen wir gerne nach dem Motto, "was nicht passt, wird passend gemacht.".

Kakashi FF 2 -Fortsetzung...  Muss das sein?-✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt