Kapitel 19 -Des Rätsels Lösung-

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Elli's Sicht:

Kakashis Griff wurde etwas stärker und ich spürte seine Unsicherheit, doch damit konnte ich mich gerade nicht beschäftigen. Mir selbst also mit beiden Händen ins Gesicht klatschend, konnte ich mich endlich zusammenreißen.

Und auch meine Worte fanden endlich den Weg von meinem Gehirn zum Mund. Aufgebracht, erfreut und verwirrt, zeigte ich erneut aufs Knäul in Nicoles Arm und schrie „DU...."

„Du hast die verdammte Haarbürste geklaut und nicht Amelie, die Hexe." Ein leises Miauen kam vom Fellknäul zurück und das scheppernde Geräusch, als Junior meine Haarbürste fallen ließ und sich nun in Nicoles Arm windete. Dieser Kater wusste nämlich genau, wenn er was falsch gemacht hatte und nun versuchte er doch eiskalt zu flüchten. Genau wie der Typ, auf dem ich halb lag, hatte auch Junior diese besondere Fähigkeit, sich vor Ärger zu drücken. Nur Pech für die beiden, dass ich wahnsinnig hartnäckig war und nicht einmal eine fiktive Welt mich aufhalten konnte.

Plötzlich war meine Wut verraucht und ich starrte Junior einfach nur an. Wie konnte es sein, dass er in dieser Welt war? Wie konnte es sein, dass für mich so viel Zeit vergangen schien und doch dieser blöde Kater immer noch meine Bürste mit sich herumschleppte? Augenblicklich setzte mein Pokerface ein, welches ich seit Kakashis „versehentlichen" Sturz ins Portal trainiert hatte, damit man meinen Herzschmerz mir nicht ansehen konnte. Langsam krabbelte ich aus dem Bett, lief mit einem verzückten Gesichtsausdruck auf meinen Kater zu, nahm ihn vor überschwänglicher Freude auf dem Arm und schmiss ihn genauso freudestrahlend aus dem Fenster, welches gerade zufällig offenstand.

Ein Fauchen war kurz zu hören und ich schlug schnell das Fenster zu, zog die Vorhänge davor und wartete, während mich diverse Personen entgeistert anstarrten. Selbst Kakashi sah mich mit aufgerissenen Augen an und war unfähig, etwas zu sagen.

Doch das war mir egal. Dieser Kater hatte schon immer etwas Unheimliches an sich und dass er sich so einfach von Nicole herumtragen ließ, mehrte nur meinen Verdacht. Also warum nicht austesten, ob diese roten Augen und dieses Verständnis für meine Sorgen daher rührten, dass es kein gewöhnlicher Kater war? In meiner Welt war mir die frappierende Ähnlichkeit mit Kakashi zwar aufgefallen, doch da die Erinnerungen an ihn verblatten, hatte ich nie wirklich darüber nachgedacht. Die Ähnlichkeit war einfach zu groß, um sie in der hiesigen Welt noch länger zu ignorieren.

Junior war eindeutig nicht normal und wenn ich mich nicht täuschte, würde sich meine Theorie jeden Augenblick bewahrheiten.

Weiter starrte ich auf die Vorhänge und langsam wurde ich echt nervös. Hatte ich gerade mein kuschliges Haustier ermordet oder lag ich doch mit meiner Theorie richtig??? Panik stieg in mir hoch und die ersten Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch ich versuchte standhaft zu bleiben. Doch die standhafte Ellen hatte sich leider von der wütenden Ellen in Shakespeares Romeo und Julia abschlachten lassen, sodass ich nun völlig panisch den Vorhang aufzog, dass Fenster aufriss und gerade hinterherspringen wollte, als ein wütendes Katzenvieh mir ins Gesicht sprang und ich wieder zu Boden ging.

Doch mein geliebter Junior zerkratzte mir nur leicht die Wange, fauchte mich böse an und setzte sich dann auf meine Brust. Seine nun fast dunkelroten Augen starrten mich an. Plötzlich vernahm ich ein „Is was Doc?" an meinen Ohren und ich warf Junior in hohen Bogen erneut aus dem Fenster.

Doch dieses Mal war er darauf vorbereitet gewesen und in Sekunden Schnelle sprang er wieder ins Zimmer. Mit einem genervten „Musste das jetzt wirklich sein", fauchte er mich erneut an. Kurz vor einem Herzkasper riss ich mich zusammen und die wütende Ellen übernahm die Kontrolle. „Du vermaledeites Vieh konntest die ganze Zeit reden?", fuhr ich ihn zurück an, bevor ich ergänzend hinzufügte „Und, du hast mich nicht nur beim Schlafen beobachtet, sondern auch beim Duschen du perverses Ekel!".

Und ja, die Tatsache, dass er eindeutig einen funktionierenden Verstand besaß und mich beim Duschen und anderen Sachen beobachtet hatte und es jetzt auch noch ausplaudern konnte, machte mich rasend vor Wut. „Ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, wenn du nur im Ansatz etwas ausplaudern solltest, was du alles gesehen oder gehört hast, mach ich dich kalt und verkauf dich an die Chinesen."

Ich konnte Junior ansehen, dass er etwas erwidern wollte, doch pikiert schaute er dann doch lieber zur Seite und fing an, sich krankhaftlange zu putzen.

Währenddessen hatten sich die Personen mit einer Shinobi-Ausbildung (alle bis auf den Mann im Kittel, der ein einfacher Arzt war) in Kampfstellung begeben. Dennoch hatten Sie nicht einmal sich die Mühe gemacht, mir zu helfen. Stattdessen starrten sie lieber Kakashi an, der erstens keine Maske trug und zweitens halb nackt ans Bett gekettet versuchte, sich loszumachen.

Auch ich war kurzzeitig von diesem Anblick abgelenkt, bis ich ein „Mama ich habe Hunger hörte." Erschrocken wendete ich mich zu meinem kleinen Junior und war für eine Sekunde lang irritiert, bis ich mich zu Naruto umdrehte und fragte, ob es hier auch einen Lieferservice geben würde. Dieser antwortete nicht ganz so schlau mit „Hat die Katze dich gerade Mama genannt?"

Was sollte ich darauf jetzt antworten, dass ich Kinder hasse, aber Tiere süß finde und diesen Kater seit 4 Jahren nun schon bemutterte und ihn mein kleines Baby nannte und mich selbst als seine Mami betitelte? Doch Junior nahm mir diese schwere Entscheidung ab, sprang lässig wie sonst auch auf meine Schulter und sah den Blonden an und sagte eiskalt, „Dich würde sie im Leben nicht adoptieren, also versuch es gar nicht erst! Und jetzt her mit der Bestellkarte, bevor ich ungemütlich werde!"

Tja, was sollte man da noch groß antworten? Genau Garnichts. Wie bei einem Fisch an Land klappten die Münder der Anwesenden immer nur auf und zu. Kein Ton verließ ihre Lippen und plötzlich viel mir etwas Geniales ein. Ich lief zu Kakashis Weste, durchsuchte die einzelnen Taschen, bis ich einen Schlüsselbund fand und reichte Junior diese. Dann erklärte ich ihm, dass er bei Kakashi zu Hause sicherlich etwas Essbares finden würde, da dieser ja auch Ninja-Hunde in seinen Diensten hatte. Ohne zu zögern hüpfte Junior dann von meiner Schulter und mit dem Schlüssel aus dem Fenster. Nur kurz blieb er auf der Fensterbank stehen, sah mich an und sagte dann „Der Clan der Ootsutsuki hat mich damals versehentlich mit dem da in deine Welt befördert, als sie ein neues Portal-Reise-Jutsu erforschten. Und da du den Grauhaarigen so magst, habe ich mir einfach einen Teil seiner Gestalt angeeignet. Ich war jung und dumm und ich wurde wie Weidevieh als Versuchskaninchen verwendet. Erst durch dich habe ich eine Persönlichkeit entwickelt und ein Zuhause gefunden. Das werde ich sicherlich nicht für so einen durchgeknallten blassen Freak wieder hergeben."

Kakashi FF 2 -Fortsetzung...  Muss das sein?-✔Onde as histórias ganham vida. Descobre agora