28. Kapitel - Ausflug Teil 3

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Am nächsten Tag wanderten wir wieder zurück und besuchten ein Museum. Das Museum war eigentlich ziemlich langweilig. Es wurden eben nur so alte Sachen ausgestellt.

Ich hatte heute noch keine Möglichkeit gehabt mit Nate zu reden, aber immer wenn unsere Blicke uns trafen hatte ich so ein aufregendes kribbeln im Bauch und ich wollte mich am liebsten auf in stürzen. Er lächelte mir jedesmal zu und ich konnte nicht anders, als es zu erwidern.

Wir hatten zwei Stunden Zeit um einen Zettel auszufüllen und verschiedene Informationen über bestimmte Gegenstände hier rauzufinden. Milly und ich waren noch nicht sehr weit, während andere schon mehr als die Hälfte der Liste hatten. „Komm schon, wir müssen mal voran kommen. Du kannst später Nate anhimmeln!“, sagte sie und zog mich weiter.

„Jaja, ich komm ja schon.“ Die restliche Zeit sammelten wir Infos, bis die Lehrerin unsere Zettel einsammelte.
„So meine Schüler! Tatsächlich haben wir nun alles auf unserem Ausflug erreicht was wir erreichen wollten. Also habt ihr den Rest des Tages frei zur Verfügung. Ihr könnt gerne noch etwas die Gegend erkunden. Die Wanderwege ums Hotel sind wirklich wunderschön! Und denkt dran das wir morgen pünktlich um acht Uhr abfahren“, sagte Miss Miva in einem befehlendem Ton.

Alle freuten sich endlich von diesem langweiligen Museum zu entfernen. Die meisten gingen zurück zum Hotel, wahrscheinlich um sich auf die geheime Party hinter dem Hotel vorzubereiten.

Ich hatte eigentlich vor noch etwas die schöne Landschaft zu genießen und wollte einen der Wanderwege ausprobieren. Plötzlich stand Nate vor mir. „Hey, hast du Lust mit mir spazieren zu gehen?“, fragte ich ihn. „Habe ich eine Wahl?“, fragte er spaßig. Ich schlug ihm gegen die Schulter und wir liefen los. Milly ging zum Hotel.

Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinander und sahen in die Ferne. „Nate? Ähm, also... Was... Was hat dieser Kuss von gestern zu bedeuten?“, fragte ich schüchtern. „Was denkst du denn?“, fragte er. „Naja, ich mag dich... Ich mag dich wirklich und ich habe mich in dich verliebt“, brachte ich zögernd hervor. Er lächelte mir sanft zu und nahm dann meine Hand.

„Mir geht es genauso. Ich hab mich schon seit einer ganzen Weile in dich verliebt. Weißt du noch, unsere erste Begegnung im Bus? Seitdem fühlte ich mich wohl in deiner Gegenwart. Auch wenn es nicht immer einfach war!“, wir lachten und er machte eine kurze Pause.

Wir blieben stehen und sahen uns tief in die Augen. „Seit diesem Kuss von gestern kann ich nur noch an dich denken, auch wenn das jetzt vielleicht etwas verrückt klingt. Also, willst du meine Freundin sein?“, fragte er mich. Mein Herz begann wieder in doppelter Geschwindigkeit zu pochen und ich grinste von einem Ohr zum anderen.

Ich nickte wie verrückt und fiel ihm einfach nur um den Hals, um ihn zu küssen. Er erwiderte meinen Kuss und drückte mich an sich. Es fühlte sich wunderbar an. Alles war so perfekt. Bis zu diesem rütteln in der Erde.

Wir fuhren auseinander und sahen hoch. Ich konnte nicht glauben was ich sah. Meine Augen weiteren sich vor Angst. Eine riesige Lawine raste in Höchstgeschwindigkeit auf uns zu. „Los! Wir müssen rennen!“, sagte Nate panisch und wir verwandelten uns gleichzeitig.

So schnell wir konnten rannten wir den Wanderweg entlang, während die Lawine immer näher kam. Wir rannten wortwörtlich um unser Leben. Hätten wir nur niemals diesen dämlichen Wanderweg genommen!

Wir sprangen über jedes Hindernis, aber die Lawine würde uns schnell einholen und verschütten. Plötzlich sah ich im Augenwinkel eine Höhle. Perfekt! „Nate! Die Höhle!“, schrie ich ihm zu und er verstand sofort. Der Schnee hatte uns schon fast erreicht und wir stürmten auf die Höhle zu.

Adrenalin durchpumpte unsere Körper und wir beschleunigten noch ein letztes Mal. Tatsächlich schafften wir es in letzter Sekunde in die Höhle. Keuchend kamen wir zum Liegen und warteten ab, bis das Rütteln aufhörte.

Nun war alles still. Die Höhle war dunkel und der Ausgang war vom Schnee verschüttet. Wir waren gefangen. „Naila? Geht's dir gut?“, fragte er. „Ja, aber wie sollen wir jetzt hier rauskommen?“, entgegnete ich und kam langsam wieder zu Atem. Zum Glück konnten wir durch die guten Raubtier Augen im Dunkeln etwas sehen. Nate ging zum verschütten Eingang und fing an den Schnee mit seinen Pfoten wegzugraben. Ich half ihm, aber auch ungefähr eine Stunde später waren wir nicht sehr weit gekommen.

„Das wird nichts. Es dauert zu lange!“, sagte ich frustriert. Wir setzten uns hin und dachten nach. Es muss doch eine andere Möglichkeit geben...

Dann fiel es mir ein. „Nate! Ich könnte versuchen eine Art Eistunnel mit meiner Kraft zu erschaffen. So könnten wir rauskommen!“, schlug ich vor und sprang auf. „Schaffst du das wirklich? Es wird ziemlich anstrengend werden und du hast deine Eismagie noch nie wirklich trainiert“, meinte er. Ich sah ihn entschlossen an. „Keine Sorge, ich schaff das schon irgendwie“, sagte ich und wir verwandelten uns in Menschen.

Ich konzentrierte mich auf meine Eismagie und bohrte mit einem riesigen Eiszapfen durch die dicke Schneewand. Ich ließ den Eiszapfen wachsen und ihn innen hohl werden, sodass wir hineinklettern konnten. Er hatte recht, es war nicht sehr einfach sich durch den festen Schnee zu bohren aber Schritt für Schritt schaffte ich es. Ich drückte den spitzen Eiszapfen immer weiter und passte auf das die von mir erschaffene Eisdecke über uns nicht einbrach.

Nach ein paar Minuten waren wir draußen und ich ließ alles einstürzen. Der Druck in mir verschwand und ich brach kurz auf dem Schnee zusammen. „Naila! Alles in Ordnung? Du hast dich ganz schön verausgabt. Aber du hast uns gerettet“, sagte er und stützte mich.

Ich atmete schwer und sah ihn müde an. Dann wurde ich ohnmächtig.

Als ich wieder wach wurde, lag ich in meinem Hotelzimmer und Nate saß neben mir. Auch Milly sah mich besorgt an. „Was ist passiert? Wie sind wir hierher gekommen?“, fragte ich Nate verwirrt und richtete mich auf. „Ich hab dich hierher getragen. Du warst ziemlich erschöpft“, sagte er. Erleichterung machte sich in mir breit und ich umarmte ihn. Milly sah mich mit einem vielversprechendem Blick an. Oh, sie wusste genau was abging!

Nate ging wieder und erklärte alles den Lehrern. Den Rest des Tages ruhte ich mich nur aus und erzählte Milly das wir nun zusammen sind. Sie war natürlich wieder völlig aus dem Häuschen.

Panthera - The last PrincessWhere stories live. Discover now