21. Kapitel - Flucht

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Ich schleckte mir über die Wunde die nicht aufhörte zu bluten. Hier gab es nichts was mir irgendwie helfen konnte, also musste ich schnell zurück zur Akademie und mich verarmten lassen, bevor ich verblute. Runter konnte ich nicht, denn der Tiger wartete nur darauf mich zu zerfetzen. Ich sah mich um. Der nächste Baum war nicht sehr weit weg. Genau, so könnte es klappen.

Ich stand auf und balancierte langsam nach vorne. Ich musste vorsichtig sein, sehr vorsichtig. Sonst würde der Ast brechen und ich abstürzen. Ich kam langsam Schritt für Schritt vorwärts, während der Ast immer mehr nachgab und knackte. Ich ging in meine Springposition und stieß mich ab. Gerade noch so konnte ich mich am Ast des zweiten Baumes halten und zog mich hoch. So arbeitete ich mich langsam Richtung Akademie vor. Der Tiger folgte mir am Boden und wartete nur auf einen Fehler von mir.

Mein Bein fühlte sich mittlerweile taub an und ich würde bei jedem Sprung etwas müder. Der Blutverlust zerrte an meinen Kräften. Vor mir lag aber noch ein anstrengender Weg und ich war mir nicht sicher wie lange ich das noch aushalten würde.

Am nächsten Baum machte ich eine kurze Pause und ließ mich erschöpft auf den Ast fallen. Aus meiner Wunde tropfte immer noch das Blut. Mein Atem ging stockweise. Irgendwie muss ich doch das Blut stoppen können! Ich dachte scharf nach. Plötzlich fiel mir etwas ein. Es könnte funktionieren!

Ich drückte meine Vorderpfote gegen meine Wunde und konzentrierte mich auf meine Eismagie. Mein Plan war eine Eisschicht über die Wunde zu erschaffen die das Blut stoppt. Ich hatte keine Ahnung ob und wie lange es helfen wird, aber es war meine einzige Hoffnung zurück zu kommen. Langsam spürte ich wie sich kleine Kälte Kristalle auf meinem Fell bildeten und langsam die Wunde verschlossen. Es klappte tatsächlich! Ich hatte aufgehört zu bluten und die Eisschicht hielt da ich mich konzentrierte sie nicht schmelzen zu lassen.

Mein Großvater hatte es auch geschafft so viele Eisskulpturen zu kontrollieren, damit sie nicht schmelzen, oder auch nur Tropfen. Also werde ich doch wohl so eine kleine Eisschicht schaffen. Ich stand wieder auf und sah runter. Der Tiger saß unter mir und versuchte zu beobachten was ich machte. „Es ist hoffnungslos, du wirst verbluten. Komm runter und ich beschere dir einen schnellen Tod", sagte er. „Vergiss es!", sagte ich müde und begann weiter von Baum zu Baum zu klettern.

Ich war fast an den Grenzen meiner Kraft angelangt, aber ich musste weiter kommen. Dann endlich nach etlichen langen Minuten erkannte ich von hier aus die Akademie. Als ich runter sah, erkannte ich wie nervös der Tiger wurde. Er wusste das es für ihn gefährlich wäre der Akademie zu nahe zu kommen. Ich ignorierte ihn und sprang weiter und weiter. „Ich werde wieder kommen, Panthermädchen! Und dann werde ich dich zur Strecke bringen!", knurrte der Tiger und dann lief er zurück tiefer in den Wald.

Erleichterung machte sich in mir breit, aber ich wartete noch einige Minuten, bis ich mir sicher war das er auch wirklich weg war. Ich konnte nicht mehr. Die Wunde und die Magie und Konzentration die ich für die Wunde gebraucht hatte, raupte mir immer mehr von meiner Energie. Müde und erschöpft sprang ich vom Baum und lief die restlichen Meter zur Akademie. Mein ganzer Körper zitterte und ich sah nur noch alls verschwommen.

„Naila!", hörte ich eine vertraute Stimme rufen. Verschwommen sah ich wie Nate ein paar hundert Meter von mir entfernt war und auf mich zu rannte. „Naila! Hier, hier ist sie!", schrie er jemandem zu.

Meine Kraft verließ nun entgültig meinen Körper und ich brach zusammen. Das einzigste was ich noch mitbekam, war das zwei Lehrer und Nate bei mir waren. „Sie hat ihre Wunde mit Eismagie geschlossen, seht nur es schmilzt!", hörte ich jemand leise sagen. Dann wurde ich hochgehoben und alles wurde schwarz...

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Das war mal ein etwas kürzere Kapitel, aber dafür war das letzte länger. 😉

Panthera - The last PrincessWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu