18. Kapitel - Kampf

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Meine scharfen langen Krallen waren aufgefahren und bohren sich jede Sekunde mehr in die Erde. Mein Körper war bis zum reisen gespannt. Ich brüllte ihn so laut an, wie ich konnte und rannte ich Höchstgeschwindigkeit auf ihn zu. Er schien dabei Spaß zu haben und rannte vor mir weg und wich mir immer wieder aus, was mich noch aggressiver machte.

Mein Knurren ließ den Boden unter mir erbeben und ich hatte ein schreckliches Bedürfnis danach ihm die Kehle aufzureißen und ihm beim verbluten zuzusehen.

Ich atmete tief ein und aus und spürte wie eine vertraute Kälte in mir aufstieg. Meine Eismagie. Ich raste erneut auf ihn zu, aber diesmal als er versuchte auszuweichen, entstand eine Eis Fläche die innerhalb von Millisekunden bei ihm war und seine Pfoten am Boden festfror. Innerlich grinste ich siegreich, während er nun verwirrt und änglich versuchte sich zu befreien.

Nun kam ich langsam, schleichend und mit geschmeidig, weichen Schritten auf ihn zu. Ich fixierte ihn und holte dann mit meiner Pfote aus. Meine Krallen rissen seine Schulter auf aus der sofort dunkles Blut lief. Er schrie vor Schmerzen auf und ganz hinten in meinem Kopf hörte ich ihn um Hilfe schreien. Gerade als ich zum zweiten Hieb ansetzte und ihm mit Schwung seine Kehle aufreißen wollte, wurde ich zur Seite gerissen und rutschte mit jemandem einige Meter zur Seite.

Wie aus Reflex begann ich mich zu verteidigen, ohne zu realisieren, wer mich davon abgehalten hatte ihn zu töten. Ich schlug wie wild um mich und versuchte alles was ich konnte mit meinen Pranken zu erwischen. Leider war mein Gegner aber viel zu stark und wehrte alle meine Angriffe ab und schaffte es meinen Körper auf den Boden zu drücken. Ich zappelt immer noch wie wild rum und hatte keine Kontrolle über mich. Eine dumpfe Stimme drang langsam zu mir hindurch.

„Naila! Naila! NAILA! HÖR AUF DAMIT!", schrie mich jemand an. Die Stimme würde immer lauter und deutlicher. Schon bald erkannte ich, dass es Nate's Stimme war. Ich schaffte es mich langsam zu beruhigen und hörte auf mich zu wehren. Mein Atem ging rasend schnell und mein Herz hämmerte fast schon schmerzhaft gegen meinen Brustkorb.

„Beruhige dich, okay? Alles ist gut...", sagte Nate mit ruhiger Stimme. Nun hatte ich wieder die komplette Kontrolle erlangt, bloß hatte ich keine Ahnung was ich gerade alles angestellt hatte. Langsam stieg Nate von mir runter, aber dennoch blieb ich am Boden liegen. „Geht es dir gut?", fragte er und sah mir besorgt an. Er hatte sich zurück verwandelt. Langsam hob ich meinen Kopf und setzte mich auf. Ich war völlig fix und fertig. Ich verwandelte mich wieder automatisch zurück und Nate half mir auf.

„Was... Was ist passiert?", fragte ich immer noch geschockt von meinem Zustand gerade eben. „Du bist auf Samuel losgegangen", sagte er immer noch ruhig. Ich schaute nach links, wo Samuel immer noch verwandelt mit einer blutüberströmten Schulter und schmerzverzerrtem Gesicht lag. Wie von selber schmolz mein Eis innerhalb weniger Sekunden und er verwandelte sich ebenfalls in einen Menschen. Erst jetzt bemerkte ich das die Leute auf der Party sich um uns versammelt hatten und gespannt zusahen.

Einige liefen zu Samuel und trugen ihn weg. Ich schwitze schrecklich und mir war gleichzeitig eiskalt. Im nächsten Moment drehte sich alles und ich fiel gegen Nate's Brust, dann wurde alles schwarz.

~~~

Laute Stimmen weckten mich langsam. „Was ist denn passiert, dass sie so aus ticken lassen hat? Sie hat beinahe einen Schüler getötet!", schrie jemand aufgebracht. „Ich weiß es nicht. Ich habe nur das Brüllen gehört und habe Naila nicht mehr finden können. Dann hab ich dir zwei so gefunden. Sie hatte keinerlei Kontrolle über sich und war unglaublich wütend. Sie war in dem Moment so stark, dass ich sie beinahe nicht festhalten konnte. So eine Stärke habe ich noch nie gesehen!", erzählte jemand.

Langsam blinzelte ich mich wach. Helles Licht schien mir entgegen und bledete mich. „Naila! Du bist wach!", sagte jemand und stellte sich der Sonne in den Weg, sodass ich die Person erkennen konnte. Es war Nate. Augenblicklich entspannte ich mich etwas. Irgendetwas löste er in mir aus. Ich wusste nur noch nicht was. „Wir fühlst du dich?", fragte er und musterte mich. „Ich habe miesen Muskelkater, aber sonst ist alles gut", beschwerte ich mich und richtete mich auf.

„Okay. Und weißt du noch was gestern auf der Party passiert ist?", fragte er erneut. „Also ich weiß nur noch das ich etwas viel von diesem Zeug getrunken hatte und mich dieser... Samuel provoziert und beleidigt hatte. Der Rest.... Nein, ich weiß nichts mehr", erklärte ich. Nate fuhr sich durch die Haare. „Wie ich mir schon dachte.... Du hast die Kontrolle über deine Gestalt verloren, da du extrem wütend warst. Und dabei hättest du beinahe einen Schüler getötet." Vage erinnerte ich mich noch an diese unglaubliche Wut in mir, die immer weiter anstieg. Also war ich komplett ausgerastet. Genau so etwas wollte ich vermeiden. Ist ja prima gelaufen!

„Tut mir leid, wie geht es ihm? Ich wollte ihn wirklich nicht verletzen, aber ich konnte mich nicht wehren." Ich saß nun in dem Krankenbett und stellte heraus das ich wohl im Krankenzimmer der Akademie sein müsste. „Er ist zwar ohnmächtig und hat eine riesige, tiefe Wunde die über seinen ganzen Arm bis hin zu seiner Schulter verläuft, aber er lebt." Wow, das war sehr beruhigend.

Erst jetzt viel mir auf, wie Mrs Penton, unsere Sportlehrerin auch im Zimmer stand. Als sie bemerkte wie ich sie anschaute, fing sie endlich an etwas zu sagen. „Naila, wir müssen dringend an deiner Verwandlungskontrolle und der Bindung zwischen dem Raubtier und dem Menschen in dir arbeiten. Ich möchte nicht riskieren das so etwas derartiges noch einmal vorkommt. Nate, du fängst morgen sofort mit ihrem Training an. Hast du mich verstanden?", sagte sie laut und streng. Nate nickte schnell und Mrs Penton verschwand.

Ich seufzte laut und sah aus dem Fenster. Nate drehte sich wieder zu mir. „Was hat dieses Arschloch zu dir gesagt, dass du so ausgerastet bist?", fragte er. Ich wunderte mich einen Augenblick lang, weil Nate plötzlich Arschloch statt Samuel sagte. Er hat wohl auch keine so guten Erfahrungen mit ihm gemacht. „Er hat mich, meinen Großvater, meine Familie und meinen Stamm beleidigt und sich darüber lustig gemacht. Er meinte ich sei ein schwaches Mädchen, dass nur vorgibt stark zu sein. Ich wollte ihm einfach klar machen, zu was ich fähig bin." Ich wunderte mich nicht, das ich mich noch an jedes einzelne Wort was er gesagt hätte erinnern konnte.

„Ich kann dich gut verstehen, aber bitte geh nie wieder alleine irgendwo hin. Ich hab mir Sorgen gemacht, als ich dich in diesem Zustand gesehen habe", gestand er. Er hat sich ehrlich Sorgen um mich gemacht? Aber wir kennen uns doch gar noch nicht so lange. Ich spürte wie sich meine Wangen leicht erhitzten. „Wie dem auch sei... Ruh dich heute noch etwas aus, wir sehen uns dann beim Training morgen." Und weg war er.

Panthera - The last PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt