15 | Disneyprinzessin mit 600°C Lenden

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Es musste bereits der nächste Morgen sein, denn als ich aufgewacht war, schien die Sonne unter den zugezogenen Vorhängen hindurch. Darauf tat ich die nächsten zwei Stunden nichts. Zumindest fühlte es sich so an.

Du bist so dramatisch, Ruby, verdrehte die Grinsekatze die Augen - und mit ihnen seinen ganzen Kopf, nur in die andere Richtung.

Gut, es waren zwei mittelmäßig langweilige Stunden, in denen ich geduscht, eine Kissenschlacht veranstaltet, einen Besuch im Wunderland abgestattet und zuletzt ein Bad genommen hatte.
Meine Haare trieften den ganzen Teppichboden voll, wie ich zufrieden feststellte. Sie rochen nach einem Nadelwald Dank dem Shampoo meines Entführers.

Was heißt hier Dank? Der Hutmacher zischte verächtlich.

,,Er ist trotzdem blöd, keine Sorge.", verteidigte ich mich.
Allerdings kam er mir etwas weniger blöd vor als vorher, weil ich in seinem Schrank frische Unterhosen (von ihm, allerdings) und Binden (höchstwahrscheinlich nicht von ihm) gefunden hatte.

Das sagt sie nur so, in Wirklichkeit flammen ihre Lenden vor Begierde nach ihm auf, flüsterte Alice der Grinsekatze zu.

,,Meinen Lenden gehts gut, da unten brennt gar nichts!", rief ich.

Uh, ich glaube wir brauchen einen Feuerlöscher, kicherte Grins.

,,Ihr seid auch blöd." Ich stampfte mit den Füßen auf, bevor ich mich frustriert auf das Bett fallen ließ. Dabei rutschte mir das Handtuch halb vom Körper, was mein miserabel vor mich hin starren nicht beeinflusste. Ich war alleine, mich würde sowieso niemand sehen.

Allerdings... hier platzten oft unerwartet Leute rein, besonders, wenn irgendwas Perverses passierte.
Andererseits... mir würde schon niemand was tun. Irgendwelche Gefühle musste Sangster ja für mich haben, das wusste mittlerweile schon jeder und da konnte es für jeden, der mich anfasste, gefährlich werden.
Trotzdem... ich war nicht attraktiv genug, dass mich jemand nackt sehen konnte und deshalb bedeckte ich mich wieder.

Heißt das, du darfst dich selbst nicht mehr berühren?, fragte Alice.

,,Wahrscheinlich. Zählt es als Berührung, wenn meine Arme meine Hüfte streifen?"

Definitiv.

Ich sprang grinsend auf, streckte meine Arme zur Seite und spreitzte die Beine. Wie ein Neandertaler wankte ich in dieser Position herum. ,,So besser?"

Deine Finger dürfen sich auch nicht berühren. Ich spreitzte auch sie auf die Anweisung der Grinsekatze hin.
Und die Zeheeeeeen, meldete auch Alice sich in einem belustigten Singsang zu Wort.
Jetzt wurde es anstrengend.

Deine Lippen berühren sich.

,,Ihr nehmt das viel zu genau..."

Deine Zunge berührt deinen Mund.

,,Soll sie etwa darin herum schweben?"

Deine Poback-

,,OKAY, ES REICHT! "

Bitte, wenn du Probleme mit deinem Obergangster bekommen willst weil du sein Mädchen anrührst...

,,Hmm..." Ich ließ mich seelig lächelnd wieder aufs Bett fallen. ,,Das klingt so schmeichelhaft. Denkt ihr, er fühlt wirklich so?"

Würdest du sonst in seinem Bett liegen?, hakte Grins nach.

Und sein Shampoo benutzen?, fügte Alice hinzu.

Und seinen Teppich nass machen?, ergänzte der Hutmacher.

,,Wenn er das nur zeigen würde..." Seufzend drehte ich mich auf den Bauch.
Was sein soll, das wird sein. Dir bleibt nichts anderes übrig, als dieses Thema sich selbst entwickeln zu lassen, riet mir Grins.
...und dich mal... eventuell... vielleicht... auf einen Weg hier raus zu konzentrieren.

criminal manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt