Eine Reise für Zusammenhalt Teil 3

11 0 0
                                    

Ich rannte durch die Gänge des Schlosses. Mist, ich würde auf jeden Fall zu spät kommen. Ich hatte mich mit Feli, Helena, Laura und ein paar Mädchen aus unserer Klasse zum Kartenspielen im Gemeinschaftsraum verabredet. Dabei war Feli auf die super tolle Idee gekommen, dass der Letzte den anderen einen Kuchen backen musste. Und ich konnte nicht backen, schon gar keinen Kuchen.
Ich beschleunigte mein Tempo, dabei wäre ich fast in den Putzwagen gerannt, der mitten auf dem Flur stand und mir den Weg versperrte.
Gerade wollte ich einen anderen Weg einschlagen, da ging urplötzlich eine Tür auf, ich wurde am Arm gepackt und hineingezogen.

Es war dunkel im Raum, da stellte jemand das Licht an und endlich konnte ich erkennen, wer mich hier her gebracht hat. Max und Leonard nämlich. Sonst gab es im Zimmer noch zwei kleine Kommoden, der Boden war mit Teppich ausgelegt und hinten in einer Ecke stand ein riesiges Himmelbett, und darauf saß eine mir nicht unbekannte Person. Ich musste zwei mal hingucken, dann fragte ich:
„Fe... Äh Carla, was machst du denn hier?"
Meine Freundin sah mich entnervt an, rollte mit den Augen und machte sich dann daran, meine Frage zu beantworten:
„Ich bin wegen diesen zwei Vollpfosten hier, Feli."
Das ‚Feli' betonte sie dabei besonders.
Jetzt sah Max total verwirrt aus, Leonard hingegen lächelte uns einfach nur an.
„Was wollt ihr von uns?", brach ich das Schweigen.
„Ach so, genau, also erstmals wollen wir wissen, was du von unserem Gespräch gehört hast und ob du es ihr", er nickte hinüber zu Feli, „erzählt hast", antwortete Leonard.
„Ich hab geschlafen", meinte ich unschuldig.
„Ja klar, ich schlaf auch immer auf einer Fensterbank, weil es da so gemütlich ist", meinte Leonard ironisch.
„Find ich auch, ich wusste doch, dass ich nicht die einzige mit dieser Ansticht bin", gab ich gespielt glücklich zurück.
„Also mal ehrlich, du denkst doch nicht, dass wir dir das abkaufen, oder? Das ist nämlich echt weit her geholt."
„Ich hab ja gesagt, dass die Lüge schlecht ist", murmelte Feli leise und schlug sich sofort die Hand vor den Mund.
„Ähm, icv meine, das stimmt was Car.. äh Feli sagt, beachtet mich einfach nicht", stotterte sie.
Meine Freundin konnte noch nie gut lügen, weder damals noch heute. Ich fand es aber trotzdem nett, das sie probierte, mir aus diesem Schlamassel wieder raus zu helfen. Allerdings vergeblich.
„Ha! hab ich es doch gesagt!", jubelte Leonard, Max hielt sich bisher aus dem Gespräch raus.
„Na gut, aber ich hab nur dieses ‚OMG, wo ist sie' von dir gehört und bin dann runtergefallen."
Damit schienen die Jungs zufrieden zu sein, da wollte meine beste Freundin wissen:
„Was mach ich hier eigentlich?"
„Genau, Max, das ist doch Carla, oder?", meinte Leonard aufgeregt.
Höchste Zeit sich aus dem Staub zu machen, das dachte auch meine beste Freundin. Schnell gingen wir in Richtung Tür, wurden jedoch am Arm zurückgehalten.
„Wen von den beiden meinst du?", fragte Max, uns seltsame Blicke zuwerfend.
„Die", Leonard zeigte auf Feli.
„Und das ist ihre beste Freundin Feli", und deutete auf mich.
Max schüttelte den Kopf, fing dann aber an zu sprechen:
„Leonard, die haben dich ausgetrickst. Das ist Carla", er hob meinen Arm den er immer noch festhielt, „Und das ist Feli", und hob die Hand meiner Freundin.
„Das stimmt überhaupt nicht", schaltete jetzt ich mich ein, aber niemand hörte mir mehr zu.
Leonard deutete auf mich:
„Du bist Carla? Aber wieso hast du dann gesagt, dass du Feli bist?"
Meine Freundin und ich warfen uns einen Flüchtigen Blick zu, dann rannten wir in die jeweils andere Richtung los. Max Arme, mit denen er uns immer noch festhielt, wurden dabei auseinander gezogen. Max ließ los und rieb sie über die Haut und wir rissen die Tür auf und stürmten los. Ich rannte so schnell ich konnte, ich wollte keinen Kuchen backen.
Wir rissen beide gleichzeitig die Tür auf und stürzten in den Saal.
„Und? wer war zu erst da?", prustete ich.
„Ich denke ihr wart gleich schnell. Kriegen wir dann zwei Kuchen?", wollte Cosima, ein Mädchen aus der neuen Klasse, wissen.
„Ne, ihr backt einfach einen großen zusammen", beschloss Laura und wir ließen uns neben unsere Freunde aufs Sofa fallen. Wie unsere Torte wohl aussehen würde? bestimmt schwarz mit einer missglückten Zuckerglasur. Das konnte ja heiter werden.

Royal LoveDove le storie prendono vita. Scoprilo ora