Kapitel 81 - Aussprache

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Hailey's POV


Meine Augen fühlten sich immer schwerer an. Meine Gedanken nahm ich nur noch verschwommen war, ich lauschte meinem regelmässigen Atemzügen. Ich fühlte mich wohl, eingewickelt in meinem abgedunkeltem Zimmer in meinem Bett. Ich war wieder kurz vorm einschlafen, leider war mir dies nicht gegönnt, denn auf einmal fing mein Handy an zu klingeln.

Murrend steckte ich meinen Kopf unter mein Kopfkissen und nervte mich gerade zu Tode. Kann man mich mal nicht in Ruhe lassen?! Mit grimmiger Mine schnappte ich mein Handy und nahm den Anruf entgegen, der übrigens von Debby war.

"Was?!" schnautzte ich direkt in mein Handy.

"Nicht gleich so gemein sein, bitte.." hörte ich am anderen Ende der Leitung.

Seufzend drehte ich mich zur anderen Seite.

"Was gibts?" fragte ich sie schliesslich. Eigentlich wusste ich genau wieso sie mich anrief.

"Es ist schon fast sieben Uhr.. Ich wollte mal nachschauen, ob du deine Meinung doch noch geändert hast..." gab sie zu.

"Nein, hab ich nicht. Und dabei bleibts auch.. wie oft denn noch.."

"Es sind doch nur paar Minuten. Hör es dir an und geh wieder.. Vielleicht gibt es ja einen plausiblen Grund?"

Sie versuchte es echt weiterhin mich zu überreden.

"Hör mal.. ich finde es wirklich toll, dass du dich dafür einsetzt, aber ich habe meine Entscheidung gefällt. Er hat mich aufs Übelste verarscht, dafür gibts keinen plausiblem Grund. Den kann er sich sonstwohin schieben, ganz ehrlich. Bitte tu mir den Gefallen und akzeptiere das. Nur weil du findest wir passen irgendwie zusammen heisst es nicht, dass es so ist. Er ist ein verdammtes Arschloch, der jede ausnutzt wie es ihm passt und das kann ich gar nicht ab! Ich war so dumm und hab geglaubt er ist nicht so, obwohl er es ist! Und deswegen lass mich bitte einfach in Ruhe damit, danke.."

Meine kurze Rede beendete ich mit noch schlechterer Laune als vorher.

Einige Sekunden herrschte Stille. Schon Sekunden danach bereute ich den etwas zickigen Tonfall, aber es war nunmal die Wahrheit und ich fühlte mich gerade so.

"Na dann, lasse ich dich wieder in Ruhe.. Ich hoffe du bereust es nicht.." gab sie als Antwort zurück.

Kurz sagten wir beide wieder nichts, bis wir uns verabschiedeten und ich mit meinen Gedanken wieder alleine war.

Ich liess mich nach hinten in mein Bett fallen und ein lauter Seufzer entwich mir. Ich hoffe du bereust es nicht. Diese Worte hallten wie ein Echo in meinem Kopf. Würde ich es denn bereuen? Nicht mit ihm geredet zu haben? Es einfach so stur ignoriert zu haben? War es richtig so, oder soll ich mir doch anhören was er sagen will? Nein! Fuck! Ich schoss blitzartig hoch als ich mir darüber noch Gedanken machte. Auf keinen Fall will ich mit ihm reden! Er ist selber Schuld an dem was passiert ist! Dann soll ich ihm jetzt noch die Möglichkeit geben sich zu erklären?! Pfff!

Meine entschlossene Seite schien momentan noch dominant zu sein. Aber die kleinen Zweifel kamen aus meinem Hinterkopf immer wieder hervor. Immer mehr gewannen sie an Präsenz und drängten meine Entschlossenheit zur Seite. Ich liess meine Blick durch mein Zimmer gleiten und dachte nach. Was war das richtige?

"Verdammt! Debby, dafür schuldest du mir was!" knurrte ich mürrisch vor mich hin, währenddem ich von meinem Bett aufstand und meine Pyjama Hose gegen eine Jeans eintauschte. Den Hoddie liess ich an. Fluchend über meine geänderte Entscheidung krallte ich mein Handy und lief nach unten ins Wohnzimmer. Celine war gerade in der Küche und backte einen Kuchen, weil sie und Derren am Abend ihre Eltern besuchen gehen.

LebenskampfWhere stories live. Discover now