Kapitel 56 - Geständnis

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Hailey's POV

"Vergiss es, darauf spring ich nicht an. Spucks schon aus! Was ist am Wochenende zwischen Blake und dir passiert??"

Ihre Neugier platzte beinahe aus ihr ran, ich hingegen musste schlucken und lief wie eine Tomate an. Im Verheimlichen war ich momentan nicht besonders gut. Mein Schweigen bestätigte sie nur noch mehr in ihrer Vermutung. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben.

"Du bist unmöglich, weisst du das??"

empört stopfte ich mir ein Löffel voll Eis in den Mund.

"Ich will alles wissen! A-L-L-E-S!"

gespannt lag ihre ganze Konzentration auf mir.

Ich seufzte und gab mich geschlagen.

"Meinetwegen.. aber nur damit dus weisst, ich hasse dich grad für deine Neugier!"

Als ob jetzt eine richtig spannende Geschichte folgte sass sie aufmerksam da und hörte mir mit breitem Grinsen zu.

"also.. naja.. ich weiss nicht, wo ich anfangen soll.."

Verlegen kratzte ich mich am Kopf. Ich wusste wirklich nicht, womit.

"Ich warte.."

Ungeduldig tippte sie mit ihrem Finger auf dem Tisch rum.

"Ehm.. wir haben uns einmal geküsst..." murmelte ich eher vor mich hin, vermied dabei ihren Augenkontakt.

"Und weiter??"

"Was und weiter?"

"Du kannst mir nicht sagen, dass das alles war! Ein einziger Kuss.."

"Ja guut.. vielleicht haben wir ein kleines bisschen rumgemacht.. okay, eigentlich nicht nur ein bisschen.. sondern eher, naja, du weisst schon.. rumgemacht eben" gab ich zu. Ich wartete eine Antwort ab, aber sie sass nur mit offenem Mund da.

"Du bist an dem Abend einfach zu Dylan gegangen und da eingeschlafen.. Blake und ich haben geredet und uns irgendwann Würdest-du-eher-Fragen gestellt.. Er kam mit so einer blöden Frage um die Ecke ob ich 'lieber mit Yorick was machen will' oder ihn küssen.. Dann ist es eben dazu gekommen, keine Ahnung..." hektisch versuchte ich mich zu erklären.

"Und dann nach der Party als wir zurückgekommen sind, hat er mich auch einfach wieder geküsst.. Aber er war betrunken, deswegen zählt das nicht wirklich.."

Ein Blick zu Debby zeigte, dass sie es nicht wirklich fassen konnte, auch wenn sie eine Ahnung hatte. Ich seufzte und legte meinen Kopf auf meine Arme ab und murrte was vor mich hin.

"Okay..."

Ruckartig setzte ich mich wieder gerade hin und starrte sie etwas ungläubig an.

"Okay?? Du quetscht mich hier aus wie eine Zitrone und alles was du sagst ist 'okay'?? Ich weiss überhaupt nicht was ich machen, oder davon halten soll..." schoss es aus mir raus.

"Ich muss das nur gerade sacken lassen.. Hab ja nicht damit gerechnet, dass gleich sowas dabei rauskommt!"

bemerkte sie lachend und ass weiter an ihrem Eis. Ich fühlte wie sich eine Erleichterung in mir breit machte. War schon etwas befreiend ihr davon erzählen und es nicht mit mir rumzuschleppen. Trotzdem hätte ich es lieber von mir aus erzählt, aber ja gut, dazu wars jetzt zu spät.

Um meinen Kummer ein bisschen loszuwerden schaufelte ich einige volle Löffel Eis in mich rein. Ist ja sonst nicht aushaltbar und erst essen wenn man es trinken kann wollte ich auch nicht.

LebenskampfWhere stories live. Discover now