Kapitel 91 - Albtraum

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Hailey's POV

Hektisch durchsuchte er alles, bis er mich schliesslich fassungslos und entschuldigend anblickte.

"Die Beweise sind weg..."

"Nein, nein, nein nein!!" sofort stürmte ich zu seinem Schrank um selber nochmals nachzusehen. Ein Teil nach dem andern flog noch ein zweites Mal umher bis ich stoppte. Fassungslos hielt ich mir beide Hände ins Gesicht, ging in meine Knie und hätte am liebsten los geschrien.

"Fuck!! Fuck!" fluchte ich sauer in meine Hände.

"Hey! Schau mich an!"

Blake hatte sich vor mich gekniet und umfasste mit seinen Händen mein Gesicht. Mit einer kleinen Bewegung zwang er mich ihn anzusehen, was ich auch tat.

"Bitte beruhige dich! Ich habe sie noch auf meinem Handy!" versuchte er mich zu beruhigen, was auch gelang. Sein eindringlicher Blick vermittelte mir Sicherheit und Wärme, was ich jetzt nur zu gut gebrauchen konnte. Als er sich sicher war, dass ich jetzt nicht gleich wieder los fluche stand er auf und holte sein Handy vom Schreibtisch und tippte darauf hin. Alles gut, er hat sie auch noch da.. versuchte mein Inneres Ich mich zu beruhigen. Ich schloss meine Augen und atmete einige Male tief ein und aus. Als ich sie wieder öffnete bietet sich mir aber ein Bild was gerade überhaupt nicht erwünscht war. Blake schluckte und starrte auf seinen Bildschirm, bis er mit geweiteten Augen mich ansah. Sofort stieg in mir eine Vorahnung auf, die mich nur noch mehr in Panik versetzte.

"Sag mir nicht dass..."

"Sie sind weg.. Yorick muss sie gelöscht haben.."

Geschockt starrte ich ihn an, konnte nicht glauben was gerade passierte. Ich stand langsam auf und war komplett überfordert mit der ganzen Situation. Und wie ich es schon immer tat, versuchte ich krampfhaft einen Ausweg zu finden.

"Ich gehe nicht nach Kenton!" sagte ich mit bestimmter Stimme in Blakes Richtung.

"Nicht heute, nicht morgen! Nie!"

Das Zittern meiner Stimme wurde immer grösser, bis sie mir am Ende weg brach. Nach einigen Sekunden fand ich sie wieder und fing an wirres Zeug zu reden.

"Ich werde irgendwohin gehen wo sie mich nicht finden.." sagte ich zu mir selbst. Die grosse Angst aus meinem Umfeld gerissen zu werden wurde immer grösser, die Verlustängste hatten mich fest im Griff. Mein ganzer Körper fing an zu zittern und meine Kehle schnürte sich zu, was mir das Atmen erschwerte.

"I-Ich kann n-nicht... g-gehen..."

Meine Worte bestanden nur noch aus einem Stottern und mein Atem verschnellerte sich, mir wurde schnell sehr heiss.

"E-Es m-muss doch einen A-Ausweg..."

Hektisch lief ich im Raum hin und her, verfiel immer mehr in Panik, war überfordert. So eine Reaktion von meinem Körper hatte ich noch nie so erlebt, was mir zusätzlich noch zusetzte. Ich war schon komplett in meinem Film, als Blake mich zurückholte.

"Hey!! Kleine! Du hast eine Panikattacke, beruhige dich!" redete er auf mich ein, was ich nur so nebenbei wahrnahm, währenddem ich mich darauf konzentrierte genug Luft zu bekommen.

"Atme tief ein und aus.. ganz ruhig.."

Wie automatisch tat ich was er mir sagte, versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Anfangs fiel es mir schwer, es fühlte sich so an als ob ich ersticken würde aber nach den ersten Sekunden wurde es besser. Er legte seinen Arm um meine Schultern und führte mich zu seinem Bett, damit ich mich setzen konnte. Einige Minuten sass ich da, versuchte meinen Körper wieder unter Kontrolle zu kriegen. Nach und nach spürte ich wie er sich wieder einigermassen beruhigte. Die zitternden Gliedmassen, mein Puls. Es verstrich mehr noch mehr Zeit, bis Blake mich wieder ansprach.

LebenskampfWhere stories live. Discover now