Kapitel 22 - Entführt

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Ich war froh, endlich wieder frische Luft einatmen zu können. Der kleine Fitnessraum wurde sehr schnell sehr warm, besonders wenn gleich mehrere Personen gleichzeitig drin waren. Nicht nur wegen der Hitze sondern auch wegen Blake war ich froh, endlich nach Hause gehen zu können. Die ganze Woche war sehr stressig wegen Celine's plötzlichem Einzug und ich war mitunter deswegen, öfters beim Training. Leider war Blake auch immer da, was auch sonst. Meine gute Laune hatte auch ordentlich darunter gelitten.

Die kalte Nachtluft umhüllte meinen ganzen Körper, fröstelnd rieb ich mir meine Arme. Es war schon längst dunkel und ich sah lediglich die Lichter der Strassenlaternen. Mein Hoodie war nicht sonderlich dick, also war dieser auch nicht gerade eine grosse Hilfe. Meine Tasche hielt ich fest umklammert an meinem Arm, meine frisch gewaschenen Haare hatte ich zu einem Dutt zusammengebunden. Momentan waren meine schnellen Fussschritte das einzige was ich hören konnte. Der Asphalt unter meinen Füssen gab nur ein dumpfes Geräusch von sich. Gerade bog ich um die Schulmauer ab heulte ein Motor etwas weiter weg auf. Noch etwas schneller lief ich davon nur leider näherte sich das Geräusch mir immer mehr. Eine knappe Minute später hörte ich deutlich, dass der Wagen in meinem Schritttempo neben mir her fuhr.

"Komm steig ein..."

Mein Blick hielt ich stur auf dem Gehweg und ignoriere Blake's Aufforderung. Der soll mich bloss in Ruhe lassen, es reichte schon wenn ich nicht mehr alleine trainieren kann.

"Ach komm... steig ein!"

Ich ignorierte ihn. Das Auto verschnellerte sich für einige Sekunden, ich atmete erleichtert auf. Endlich fährt er weg. Meine Hoffnung wurde aber kurz darauf zerstört. Ruckartig fuhr er direkt vor mir auf den Gehweg und hielt an. Vor Schreck kreischte ich gleich auf, keinen Meter stand der Wagen vor mir.

"Sag mal spinnst du?! Willst du mich überfahren?!!!"

Wütend stampfte ich zur Fahrertür und bückte mich ein wenig. Mit einem wütenden Blick schaute ich Blake an. Ohne mir zu Antworten öffnete er die Tür und stieg aus. Jetzt war er wieder einen ganzen Kopf grösser als ich.

"Steig ein.."

"Pff.. niemals.. lass mich bitte einfach in Ruhe.."

Ich verschränkte trotzig meine Arme vor der Brust und lief einen Bogen um sein Auto herum. Nach einigen Schritten lief ich wieder auf dem Gehweg nur leider kam mir eine bestimmte Person nach. Plötzlich wurde ich an meiner Schulter zurückgezogen.

"Lass das."

Sofort wirbelte ich herum und blitzte ihn böse an. Seine Hand hielt sich fest an meinem Arm.

"Erst wenn du mitkommst!"

"Warum soll ich ausgerechnet mit dir mitkommen? Wohin?"

Fragend schaute ich in seine grünen Augen. Scheisse sind die schön. Klappe, Stimme! Mit seiner freien Hand fuhr Blake sich durch die Haare. Ist es so schwer mir zu sagen wohin er gehen will? Na los, raus mit der Sprache!

"Ich bin mit Freunden verabredet ich soll dich mitnehmen!"

"Und was hab ich da verloren? Ich kenne die nicht und das ist nur einer der Gründe wieso ich nicht mitkomme!"

Ruckartig befreite ich meinen Arm aus seinem Griff und stampfte davon.

"Komm jetzt, sonst-!"

"Sonst was?"

Sofort drehte ich mich wieder in seine Richtung. Will er mir jetzt auch noch drohen? Ohne ein Wort kam er auf mich zugelaufen. Er kam mir immer näher, seine Schritte behielten sein Tempo bei.

LebenskampfWhere stories live. Discover now