SIEBENUNDVIERZIG

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„Du willst sicher rüber zu Jenny und meinem Bruder frühstücken gehen? Du solltest dich hinlegen und dich ausruhen! Ich kann dir auch Frühstück im Bett machen!?" die Worte sprudeln nur so aus mir raus, als ich Jana versuche dazu zu bewegen, sich ordentlich auszukurieren.

Jana verdreht lächelnd die Augen. „Ich möchte wirklich mit den beiden frühstücken! Sie wissen noch gar nicht, dass ich die Amnesie überwunden habe und um ehrlich zu sein schmeckt Jennys Frühstück tausendmal besser als deines!" kichert sie.

Gespielt verletzt lege ich meine Hand auf die Brust. „Autsch!"

„Ach komm schon, du weißt das ich recht habe!" noch immer strahlt sie mich an.

Seit gestern hat sie, um ehrlich zu sein, keine Sekunde mehr damit aufgehört!

Als ich ihr sagte, wie weit sie schon ist wurde ihr Lächeln nur noch breiter und dann hatte sie mich sofort dazu verdonnert, einen Termin beim Gynäkologen zu machen.

„Okay, okay, dann gehen wir halt rüber!" ergebe ich mich und helfe Jana dabei ihre Jogginghose anzuziehen, welches sie schon seit geschlagenen 10 Minuten alleine versucht zu tun.

„Der Gips nervt, Tom!" jammert sie und zieht einen Schmollmund.

Ich ziehe sie an mich und drücke ihr einen Kuss auf und schon lächelt sie wieder.

„Soll ich dich rüber tragen?" frage ich grinsend und wohl wissend, dass Jana das Angebot ablehnen wird.

Sie studiert für einen Augenblick mein Gesicht und grinst mich dann siegend an.

„Gerne doch, Schatz!"

Ich lache und sie klimpert mich übertrieben an.

Ich schüttle amüsiert den Kopf und nehme sie dann huckepack.

„Bin ich zu schwer?!" quengelt Jana, als wir unsere Balkontür erreichen.

„Ja! Viel zu schwer! Vor allem da es jetzt eine Person mehr ist, die ich tragen muss!" scherze ich. Anstatt peinlich berührt zu sein wie erwartet, klammert sie sich noch fester an mich. Ich spüre ihr lächeln an meiner Wange und die wärme, die sie mit einem mal ausstrahlt.

Sie ist so glücklich. Genau wie ich!

Doch eine Sache, wurmt mich. Ich will wissen ob und an was sie sich von dem Unfall erinnert, aber ich bringe es nicht übers Herz sie zu fragen. Sie selber hat noch nichts in dieser Richtung angesprochen... Vielleicht versucht sie es für sich selber zu verdrängen, vielleicht will sie sich nicht an den Unfall erinnern.

Selbst mir wird schlecht, wenn ich an daran zurückdenke und ich war nicht einmal dabei gewesen.

„Ach nein, wen haben wir denn da?!" erklingt Jennys Stimme, als wir über die Balkontüre eintreten.

„Heeey!" singt Jana beinahe und rutscht langsam von meinem Rücken. Sofort kuschelt sie sich wieder an meine Seite und ich lege einen Arm um sie. Ich habe sie wieder!, schreie ich innerlich. Solche kleine Gesten, weiß ich jetzt noch so viel mehr zu schätzen.

Es ist nicht selbstverständlich. Keine solcher kleinen Gesten, sollte man als selbstverständlich sehen, denn jetzt weiß ich: Sie sind es nicht.

Jede einzelne ist ein Geschenk.

„Da ist aber einer gut drauf heute!" lacht mein Bruder und kommt aus der Küche geschlendert.

„Guten Morgen!" begrüße jetzt auch ich die beiden.

„Lasst mich raten: Ihr wollt frühstücken?" fragt Bill wissend.

„So sieht's aus!" antwortet Jana und kassiert dafür einen verwirrten Blick von meinem Bruder und Jenny.

Dann räuspert Bill sich. „Ähm, ja... Wie geht es dir heute, Jana?!"

„Es könnte mir nicht besser gehen!" sie lächelt und blickt dann kurz zu mir auf.

Ich drücke sie fester an mich. Wenn sie mir weiter solche Blicke zuwirft, fange ich vor Glück noch an zu heulen. Auf der Stelle!

„Hmm, okay. Lassen wir mein Bein und diesen nervigen Gips mal außen vor!" fügt Jana noch hinzu, als sie ihren Gips betrachtet.

„Und dein Kopf? Also deine Erinnerung...?" fragt Bill so vorsichtig nach, das es schon fast wieder süß ist.

„Wieder alles da... Also, so gut wie alles!" sie grinst Jenny an, bevor diese los quiekt und auf Jana zu stürmt und sie in den Arm nimmt.

Am liebsten würde ich Jenny zurückhalten und ihr sagen, dass sie langsam machen soll, da Jana schwanger ist. Doch ich bin nicht sicher wann und ob Jana es den beiden sagen möchte. Na ja, würde mich eigentlich nicht wundern, wenn Jana, Jenny schon per SMS informiert hätte... Ich schüttle gedankenverloren den Kopf. Wahrscheinlich wäre Jenny dann aber gestern Nacht noch bei uns aufgeschlagen.

Bills laut knurrender Magen reißt mich aus meinen Gedanken. Wir alle schauen zu Bill, der peinlich berührt seine Hand auf dem Bauch drückt. Wir tauschen alle einen Blick aus, bevor wir Anfangen zu lachen und uns auf den Weg in die Küche machen, wo schon Frühstück bereitsteht.

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A/N: SORRY, dass ihr solange warten musstet!

Das neue Kapitel braucht nicht so lange!!!

Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen ;)

& OMG fast 40.000 Reads!!! *-* <3

Werde mich jetzt sofort wieder ans schreiben machen xxx

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Where stories live. Discover now