VIERUNDVIERZIG

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- JANAS SICHT -

„Er hasst mich, Jenny! Du hättest sehen sollen, wie er mich angesehen hat!" erkläre ich meiner besten Freundin verzweifelt. Wir sind unterwegs nach Hause und um ehrlich zu sein macht es mir Angst. Wird Tom auch dort sein?

„Er hasst dich nicht! Er kann nur nicht gut mit der Situation umgehen..." beruhigt Jenny mich, während sie uns durch den dichten Verkehr hier in LA lenkt.

„Warum erzählst du mir nicht einfach was das zwischen ihm und mir ist? Vielleicht erinnere ich mich ja an irgendetwas!" schlage ich vor und Jenny zögert.

„Mhm ich weiß nicht... Besser, wenn Tom es dir erzählt."

„Ja schon, aber vielleicht will er jetzt auch gar nicht mehr mit mir sprechen... Er sah so wütend aus!" jammere ich und fühle wie sich meine Brust unangenehm zusammenzieht.

Ich seufze. „Weißt du, es tut so weh ihn so zu sehen. Auch wenn ich mich nicht an uns erinnern kann, spüre ich da was zwischen uns. Es ist schwer zu erklären." ich muss unwillkürlich lächeln. „Ich - ich liebe ihn... Glaube ich."

Ich sehe verlegen zu Jenny, auch sie schenkt mir ein grinsen, bevor sie ihren Blick wieder auf die Straße richtet.

„Oh man, das ist doch verrückt, oder?" ich schüttle leicht den Kopf.

„Nein, ganz und gar nicht. Ich meine vielleicht erinnerst du dich nicht an Tom selber, aber deine Gefühle für ihn sind noch da, sie waren nie weg. Ich glaube sowieso, dass die Erinnerungen an Bilder nichts wert sind ohne die Gefühle, die man damit verbindet oder verbunden hat. Deine Gefühle sind da Jana und du musst jetzt nur noch die dazugehörigen Bilder finden." erklärt sie ehrlich.

Ich nicke. Sie hat recht. Schlimmer wäre es, wenn ich mich an Tom erinnert hätte, jedoch ohne etwas zu fühlen...

Ich werde mich bald wieder erinnern, früher oder später.

„So... da wären wir!" meint Jenny und biegt in eine große Einfahrt. Ich atme tief durch. Ich schaffe das!, spreche ich mir zu.

Als wir aussteigen und mir das Haus nicht im geringsten bekannt vorkommt, würde ich am liebsten losheulen. Es deprimiert mich zutiefst... Wahrscheinlich, da ich so große Hoffnung in diesen Augenblick gesteckt habe.

Umständlich steige ich, mit meinen Krücken, aus dem Auto. Diese Dinger nerven mich jetzt schon!

Ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter und folge Jenny, die schon drauf und dran ist die Türe aufzuschließen.

„Ist Tom hier?" frage ich hoffnungsvoll und Jenny dreht sich schulterzuckend zu mir um.

„Ich weiß es nicht..."

„Oh okay" Verdammt, wo ist er bloß, wenn nicht hier?

Jenny beobachtet mich einen Moment, bevor sie mich entschuldigend ansieht.

Ich räuspere mich und versuche mich wieder zu sammeln... Konzentriere dich, Jana! Das kann ja wohl nicht so schwer sein!?

Als wir schließlich das Haus betreten, kommt es mir überraschenderweise nicht Fremd vor, aber auch nicht wirklich bekannt. Ich könnte jetzt keinem eine Führung anbieten, da ich ihm nicht sagen könnte, wo sich welche Zimmer befinden, doch ich fühle mich wohl und ich fühle mich definitiv - Zuhause -.

Lächelnd schaue ich mich im Flur und dann im Wohnzimmer um. Hier soll ich wohnen? Mit Tom?! Es ist wunderschön... Alles hier ist wunderschön!

Ich schaue zu Jenny, die mich beinahe amüsiert beobachtet.

„Was?" frage ich etwas irritiert.

„Nichts, nichts, es ist nur, du siehst so... beeindruckt aus." erklärt sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Das bin ich!" kichere ich. Es ist war. Mein Leben mit -ihm- scheint perfekt zu sein.

„Na ja, ich lass dich mal ein bisschen alleine, dann kannst du dich ein wenig um gucken." sie schenkt mir ein warmes Lächeln. Ich nicke.

„Okay, danke. Ich komm dann später mal zu euch rüber." antworte ich. Als Jenny nichts erwidert, sehe ich, dass sie mich mit großen Augen ansieht und auch mir wird bewusst, was ich da gerade gesagt habe.

„Bill und du wohnen in dem Haus nebenan! Richtig?!" vergewissere ich mich noch einmal.

Jenny nickt hastig. Ohne große Anstrengung kam mir diese Erinnerung zugeflogen.

Auch wenn sie nicht die wichtigste Erinnerung ist, sie nimmt mir für diesen Moment den ganzen Pessimismus, der sich in den letzten Stunden in mir breit gemacht hat.

„Siehst du, du erinnerst dich immer ein bisschen mehr. Vielleicht sollte ich mit Bill eine Wette abschließen, wann du die Amnesie überstanden hast!?" Jenny grinst schon fast in ihren Gedanken verloren, bis sie meinen Blick sieht -ernsthaft?!-

„Okay, lassen wir das lieber!" fügt sie schnell hinzu und wendet sich halb lachend zum gehen ab. Ich stimme ein und schüttle ungläubig den Kopf.

Ich seufze und beginne mich im Wohnzimmer umzuschauen und sofort entdecke ich den Wohnzimmerschrank, welcher mit Zahlreichen Bilderrahmen dekoriert ist.

Ich gehe geradewegs darauf zu und erkenne Bilder von Jenny, Bill, Tom und mir. Mit einem mal wird mir warm ums Herz. Nicht nur, dass wir alle echt glücklich auf den Bildern zu sein scheinen, sondern auch, weil Tom auf jedem einzelnen Bild dicht an meiner Seite ist.

Dann entdecke ich eine Collage, die nur Bilder von mir und Tom zeigt. Sie müssen alle von dem selben Abend sein, da die Kulisse und unsere Outfits auf jedem dieselben sind.

Was an diesem Bild aber wirklich meine Aufmerksamkeit erregt hat, ist der Fakt, dass jedes dieser Bilder aus weiterer Entfernung geschossen wurde.

Ich nehme es vorsichtig aus dem Schrank, um es mir noch genauer ansehen zu können. Und ganz plötzlich wird mir klar was das für ein Bild ist. Mein Herz schlägt schneller, als ich das langsam Bild umdrehe und hoffe auf der Rückseite das zu finden, was ich glaube, was dort ist... Hoffentlich ist es eine Erinnerung, die wiedergekehrt ist und nicht bloß eine Kreation meiner Fantasie.

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So, das musste ich jetzt mal loswerden ;)

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Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Where stories live. Discover now