EINUNDVIERZIG

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„Tom?!" fragt Bill unsicher, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich blicke zu ihm auf und schüttle ungläubig den Kopf. Sie erkennt mich nicht, mache ich ihm stumm klar. Mitfühlend legt mein Bruder mir seine Hand auf die Schulter, bevor er mich vom Boden hochzieht.

„Komm, wir suchen jetzt erst mal einen, der deine Hand verarztet!"

Ich nicke bloß und folge meinem Bruder.

- JANAS SICHT -

Ich verspüre den unerträglichen drang loszuheulen, als Tom aufspringt und förmlich aus dem Zimmer flieht. Dieser Ausdruck in seinem Gesicht... AM liebsten wäre ich ihm hinterhergelaufen, aber das würde mein Körper in meinem momentanen Zustand nicht zulassen.

Es klopft leise an der Tür. Sofort keimt in mir die Hoffnung auf, dass Tom wieder zurückkommt. Die Tür geht auf und eine junge Frau, die mir mehr als bekannt ist betritt mit einem leichten Lächeln das Zimmer.

Schwarze Haare, rote Lippen, unzählige Tattoos und einige Piercings zieren ihren Körper. Sie trägt zerschlissene Jeans-Hotpants und eines von diesen Jack Daniels Tops.

„Hey!" begrüßt sie mich. Und als ich ihre Stimme höre, weiß ich wer sie ist.

„Jenny?!" frage ich vorsichtshalber nach.

Sie sieht mich sichtlich überrascht an. Nickt dann aber hastig und steht in null Komma nichts neben meinem Bett.

„Du weißt wer ich bin?!" fragt sie voller Hoffnung nach.

Ich nicke nachdenklich. „Ja, irgendwie schon... Ich meine, ich kann mich an dich erinnern, aber an nichts genaues. Also keine Erlebnisse."

Jenny seufzt, greift nach meiner Hand und drückt sie aufmunternd.

„Das kommt schon noch wieder. Da bin ich ganz sicher!"

„Ich hoffe es!" murmle ich und muss dank Jennys Optimismus schmunzeln.

„Kannst du mir erzählen, was los ist? Warum ich hier bin?" frage ich jetzt in der Hoffnung, dass sie nicht gleich aus dem Zimmer stürmen wird.

„Natürlich..." sie lächelt leicht und beginnt zu erzählen...

Schließlich erzählt sie mir, von der Diagnose, der Ärzte. Ich habe eine Amnesie, aber keine dauerhafte, so heißt es. Wann ich mich erinnern kann, bleibt jedoch abzuwarten. Und an wie viele Einzelheiten ich mich erinnern kann auch, aber nach und nach sollten kleine Fetzen zurück kommen.

„... Ja, und zu dem Unfall, gibt es noch nicht genaueres. Du wolltest nach Hause fahren, nachdem wir zusammen Shoppen waren... Es war rutschig, weil es wie aus Eimern geregnet hat, wahrscheinlich bist du weggerutscht..." Sie zuckt mit den Schultern und für einen kurzen Moment , glaube ich mich an etwas erinnern zu können, doch viel zu schnell ist die Erinnerungen wieder verschwunden, ohne das ich sie greifen konnte.

„Okay... Und wir sind beste Freunde?" ich grinse sie an.

„Ja, genau so ist es!" sie lacht und ich stimme ein.

„Ich wünschte ich könnte mich erinnern! Das macht mich total verrückt, nichts zu wissen!" erkläre ich verzweifelt, doch Jenny lächelt.

„Du kannst dich an mich erinnern, irgendwie! Und der Rest kommt auch noch..."

„Aber... Also... Tom. Er - " ich bringe keinen Satz zustande. Was sollte ich auch sagen? - Ich weiß nicht wer er ist, aber hey, er ist echt heiß! Irgendwie kenn ich ihn, aber er sieht mich an, als würde ich ihn mit jedem Blick und jedem Wort von mir das Herz brechen!? -

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt