19. Moritz' Geschichte

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"Was gibt's?", fragt Moritz.

"Denk mal scharf drüber nach! Wie kannst du so eine scheiße mit Linda abziehen und mit dem anderen Mädchen?  Mit der einen läuft es gerade nicht so gut, ach was solls nehme ich halt die nächste? Und sobald es mit der ersten wieder läuft, schieße ich die zweite ab? Was eine schöne Idee! Du hast Linda nicht verdient und zwar überhaupt nicht! Das beste wäre, wenn du auch abreisen würdest. Und zwar heute!", antworte ich zickig. Ich koche innerlich vor Wut, will aber keinen großen Aufstand hier starten.

"Es ist nicht so wie du denkst!", murmelt Moritz.

"Nein? Sondern?  Wie ist es denn?"

"Das ist nicht der Ort wo ich darüber reden will. Können wir vielleicht an den Strand gehen und reden? Oder in ein Café oder so?"

"Jetzt?"

Moritz nickt nur. Soll ich mit ihm irgendwo hingehen? Mich würde seine Perspektive auch interessieren. Ich möchte schon gerne wissen was er dazu sagt. Also stimme ich zu, sage aber noch das ich vorher noch einmal aufs Zimmer muss.

"Wir treffen uns hier in zehn bis 15 Minuten", sage ich.

"Komm wenn du fertig bist. Ich warte!", antwortet Moritz, nicht sehr sicher. Schon eher schüchtern.

Ich fahre nach oben und in der Zwischenzeit schreibe ich Ben und frage wo er ist. Er antwortet, dass er gerade auf dem Zimmer ist und mich gerade das gleiche fragen wollte.

Ich betrete unser Zimmer und sehe, dass Ben auf dem Bett sitzt.

"Moritz möchte mit mir reden und mir die Sache erklären. In einem Café oder am Strand", erzähle ich Ben.

"Und möchtest du das auch?", fragt Ben.

"Ich möchte seine Perspektive wissen, auch wenn ich denke, dass nichts so ein Verhalten erklären kann", erkläre ich.

"Dann geh und rede mit ihm und wenn was ist oder ich irgendwas tun soll, sag Bescheid! Ich kann jederzeit kommen und dir helfen!"

"Danke, aber ich glaube das wird nicht nötig sein".

Ich gehe noch schnell auf die Toilette und verlasse dann mit Ben gemeinsam das Zimmer. Im Aufzug treffen wir auf eine ältere Dame, die uns die ganze Fahrt über anlächelt und anstarrt. Wir steigen im Erdgeschoss aus, während sie weiter fährt.

"Was machst du jetzt eigentlich?", frage ich Ben.

"Die Jungs und ich wollen ein bisschen Fußball spielen gehen, hinten auf dem Platz", erzählt er, jetzt bemerke ich auch die Sportkleidung. Hinter dem Hotel gibt es ein Fußballfeld.

"Na dann viel Spaß euch!"

"Danke dir auch! Kannst später auch dazu kommen, wenn du möchtest, die anderen Mädels sind auch da."

Wir laufen auf Moritz zu, der auf mich wartet. "Kommt Ben auch mit?", fragt er.

"Ne, ich geh mit den Jungs Fußball spielen!", antwortet Ben "Tschüss, Schatz!", wendet er sich noch an mich und gibt mir einen Kuss.

Während Ben nach hinten raus geht, laufen Moritz und ich vorne raus und suchen ein Café.

Wir setzen uns in ein Café und bestellen Waffeln und Kaffee. Nachdem wir unsere Bestellungen bekommen haben, unterbreche ich die Stille und sage: " Dann erzähl mal!"

"Ich war mit Mira schon seit fast drei Jahren zusammen und an dem Tag, als Phillip und ich im Club waren, hatten wir einen riesigen Streit, der mit Schluss machen meinerseits endete. Phillip wollte mich ablenken und hat mich mit in den Club geschleppt, worauf ich überhaupt keine Lust hatte, nach ein wenig Alkohol wurde es erträglich und dann habe ich mit Linda getanzt und den Rest überspringen wir einfach mal. Als ich dann wieder klar denken konnte am nächsten Tag, habe ich alles bereut, ich hatte eben erst mit Mira Schluss gemacht und direkt mit der nächsten geschlafen, das war eigentlich gar nicht so mein Stil. Sowas hatte ich davor noch nie gemacht."

"Und warum hast du Linda dann nicht einfach links liegen gelassen? Das hört sich jetzt hart an, aber das wäre definitiv einfacher gewesen!"

"Ja vielleicht, aber sie hatte, beziehungsweise hat, etwas ganz besonderes an sich und sie hat meine Neugierde geweckt. Ich wollte sie besser kennenlernen, außerdem  hat sie mich irgendwie angezogen. Nachdem ich etwas Zeit mit ihr verbracht hatte, war Mira vergessen und ich habe mich in Linda verliebt. Ich habe sie wirklich geliebt. Und dann als wir bei mir zu Hause waren, habe ich Mira das erste Mal wiedergesehen, dass hat mich total aus der Bahn geworfen. Mein Bruder wusste von alldem und deshalb habe ich dann mit ihm geredet. Er meinte sofort, dass ich mit Linda reden sollte und was soll ich sagen, im Nachhinein hatte er recht. Das hätte ich machen sollen. Aber ich hatte Angst und meine Gefühle waren komplett durcheinander. Ich liebte Linda wirklich, aber Mira war mein erste richtige Liebe, da kamen viele Gefühle hoch. Ich war komplett durcheinander und wusste nicht was ich machen sollte."

"Also machst du nichts, als dich mit beiden zu treffen?", frage ich genervt, wütend, verzweifelt, ach ich weiß auch nicht was ich gerade so genau fühle.

"Ich wollte Klarheit. Ich wollte mich mit Mira aussprechen und wissen ob da wirklich noch Gefühle sind oder nicht. Dabei habe ich irgendwann selbst gemerkt, dass ich mich immer mehr von Linda distanziere und sie damit verletze. Und das wollte ich auf keinen Fall! Linda zu verletzen war das letzte was ich wollte!"

"Sorry wenn ich das so sage, aber dann hast du ordentlich verkackt!"

"Ich weiß und es tut mir unglaublich Leid. Ich weiß, dass ich Linda liebe, aber ich weiß auch, dass ich durch die Mira - Sache bei ihr verkackt habe. Ich weiß, dass das mit Mira Vergangenheit ist und dass sieht Mira übrigens genauso. Allerdings weiß ich auch, dass Mira immernoch öfters in meinen Gedanken ist, schließlich war sie meine erste große Liebe."

"Und warum hast du Linda das nicht gesagt? Sondern Schluss gemacht?"

"Es war nicht fair ihr gegenüber, außerdem wollte ich ihr Freiraum lassen und sie entscheiden lassen, was sie für richtig hält."

"Wie soll sie selbst entscheiden, wenn sie nur die halbe Geschichte kennt? Wie soll sie selbst entscheiden, wenn sie nicht weiß, was du fühlst? Und wie soll sie selbst entscheiden, wenn du ihr die größte Entscheidung abnimmst und Schluss machst?", sprudelt es einfach aus mir heraus, ohne das ich groß über die Worte nachdenke.

"Du hast recht, aber ich dachte, ich habe sowieso keine Chance mehr bei ihr und so wäre es einfacher!"

"Der einfache Weg ist nicht immer der richtige. Und wenn du sie wirklich liebst, dann kämpf für sie!"

"Und wie? Sobald ich einen Raum betrete, verlässt sie ihn. Sobald sie mich sieht, läuft sie weg. Sobald sie meine Stimme hört, haut sie ab. Sobald ich sie anrufe, drückt sie weg."

"Du hast sie nun mal verletzt. Lass sie ein bisschen in Ruhe und rede in Deutschland wieder mit ihr!"

"Danke! Das du mir zugehört hast und mir Tips gibst!"

"Schon okay, aber ich sag dir, wenn du sie nochmal verletzt, mache ich dich sowas von fertig!"

"Gerne, ich komme vorbei und reiche dir dann auch den Baseballschläger!"

Wir zahlen und verlassen das Café.  Moritz will noch ein wenig am Strand entlang laufen und ich geh zum Hotel. Besser gesagt zum Fußballfeld. Wir waren circa eine Dreiviertelstunde im Café. Ich setze mich zu Amelie und den anderen Mädels, die da sind.

"So und jetzt ne Partie Jungs gegen Mädels!", schlägt einer der Jungs vor!

"Äh Nein! Aber ihr könntet was für eure Fitness tun und das mal auf einem höheren Niveau, indem ihr jeweils jemanden Huckepack nehmt!", schlägt Amelie vor.

"Ich wäre dafür!", stimme ich zu und auch die anderen Mädels sind begeistert, während die Jungs nicht so begeistert scheinen.

"Das fände ich auch mal ein gutes Trainingskonzept!", ruft auf einmal der Trainer "Also Jungs: sucht euch einen Partner und Action!"

Somit laufen wir Mädels auf den Platz zu unseren Freunden, Verlobten, Ehemännern oder was auch immer und los geht's. Die Jungs müssen mit uns auf den Rücken einen Parcour durchlaufen, Sprinten und zu guter Letzt noch Liegestützen machen. Ich muss sagen, so eine entspannte Sportstunde hatte ich noch nie!

Ja ich lebe noch und die Story geht auch weiter! Tut mir Leid, aber ich habe immer entweder keine Zeit oder keine Ideen... wisst ihr eigentlich wie nervig das ist? Und wenn dann auch noch die Motivation ständig wegrennt! Ätzend!!

My One And Only FootballstarWhere stories live. Discover now