10. Das Gespräch

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Wir machen uns noch einen schönen entspannten Vormittag bis Ben wieder los muss, da er mit einem Freund verabredet ist. Wir verabschieden uns und ich verspreche ihm mit Phillip zu reden.

Sonst passiert am Sonntag nicht mehr viel. Linda kommt wieder, wir reden über das Wochenende, ich erzähle ihr über Ben und über die Meinung meiner Mum. Bald gehen wir dann auch schlafen, da wir morgen wieder zur Arbeit müssen.

Die Woche vergeht schnell und viel passiert auch nicht. Ich muss arbeiten, treffe mich mit Nina, Linda oder Ben. Außerdem stelle ich Linda und Ben offiziell vor. Ansonsten passiert nichts.

Heute ist Freitag und ich habe Phillip endlich eine Nachricht geschrieben, nachdem ich wieder einen Brief bekommen habe, dass ich mit ihm reden muss.

Wir treffen uns heute um fünf Uhr im Park. Jetzt ist kurz vor fünf und ich betrete den Park. Ich trage eine einfache blaue Jeans, braune Winterstiefel und eine grüne etwas längere Winterjacke und dazu einen dicken Schal.

Phillip sitzt bereits auf einer Bank, als ich komme. Ich setze mich zu ihm und es entsteht ein unangenehmes Schweigen. Ich will ihm sagen, dass ich einen Freund habe und seine Liebe nicht erwidere, weiß aber nicht wie.

Ich atme tief durch und fange an zu reden: "Ich wollte mit dir wegen der Briefe reden! Ich möchte nicht, dass du mir noch mehr dieser Briefe schreibst! Ich liebe dich nicht, ich habe dich nie geliebt und ich werde dich nie lieben! Nicht weil ich dich nicht mag, sondern weil ich dich wie einen guten Freund sehe! Außerdem habe ich bereits einen Freund! Er heißt Ben und ich liebe ihn!"

Gespannt warte ich auf Phillip's Reaktion. Doch nichts passiert. Hat er mich nicht gehört? Nicht verstanden? Hab ich zu schnell geredet?

"Phillip?", frage ich vorsichtig.

"Woher kennst du ihn?"

Wie jetzt? Ich lasse ihn abblitzen, sage ihm, dass ich einen Freund habe und er fragt woher ich ihn kenne? Okay!

"Von einer Party!", antworte ich knapp.

"Seit wann seid ihr zusammen?"

"Seit letztem Freitag so richtig!"

Diese Frage runde ist irgendwie etwas merkwürdig.

"Kennst du seine Eltern und er deine?"

Okay, streicht das 'etwas' und setzt ein 'sehr' ein.

"Er meine schon, ich lerne seine morgen kennen!"

"Und wieso sagst du mir das erst jetzt?"

"Ich wusste nicht wie ich es sagen sollte!"

"Okay!", damit steht er auf und geht weg.

So eine komische Unterhaltung hatte ich noch nie. Ich bleibe noch wenigen Minuten setzen und laufe dann wieder aus dem Park zu meinem Auto und fahre nach Hause.

Zu Hause angekommen, packe ich noch meine Tasche, da Ben und ich morgen zu seinen Eltern nach Ostfriesland fahren. Ben kommt ursprünglich auch aus Ostfriesland und ist dann durch das Fußballspielen nach München gekommen.

Viel muss ich nicht einpacken, da wir nur morgen und Sonntag da sind und danach wiederkommen. Ich packe also nur eine Reisetasche.

Abends setze ich mich noch mit Linda zusammen und wir quatschen. Hauptthemen sind mein Besuch bei Ben's Eltern und ihr Besuch bei Moritz' Eltern. Linda lernt nämlich übermorgen Moritz' Eltern kennen.

"Mia? Wie wollt ihr das eigentlich machen, wenn Ben wieder in München ist? Das sind mindestens sieben Stunden Autofahrt!", fragt Linda mich.

"Ich weiß es noch nicht, aber wir werden das klären!", antworte ich. Ich habe keine Lust wieder auf das gleiche Theater wie mit meiner Mama.

"Und wenn er in Brasilien ist?"

"Man, Linda, ich habe keine Ahnung! Lass mich doch erstmal die Zeit jetzt genießen!"

"Lass ich doch, aber ich will nicht das du später enttäuscht bist! So eine Fernbeziehung wird nicht gut gehen! Und selbst wenn, irgendwann werdet ihr zusammen ziehen wollen und dann habt ihr das Problem wieder!"

"Richtig! Wir haben das Problem, nicht du, meine Mum oder sonst wer!"

Ich habe keine Lust auf weitere Diskussionen und gehe deshalb mit der Reisetasche und meiner Handtasche nach unten in die Tiefgarage.

Ich stelle meine Sachen in den Kofferraum meines Autos und fahre zu Ben. Ich werde ihn jetzt einfach mal überraschen. Die Fahrt dauert nicht lange und so stehe ich kurz darauf in der Eingangshalle und warte auf den Aufzug.

Ich fahre in den zehnten Stock und laufe zu Ben's Zimmer. Dort klopfe ich an die Tür. Nach wenigen Sekunden geht die Tür auf und Ben sieht mich überrascht an.

"Überraschung!", sage ich und lächel ihn an.

"Was machst du denn hier? Komm erstmal rein!"

Ben nimmt mir die Tasche ab und ich hänge meine Jacke an die Gaderobe. Dann begrüßen wir uns richtig mit einem Kuss. Danach setzen wir uns auf sein Bett und reden ein bisschen.

"Warum bist du jetzt eigentlich eher gekommen?", fragt Ben nochmal.

"Ach, hab mich ein wenig mit Linda gezofft und letztes Wochenende mit Sophie und wollte jetzt einfach Abstand", antworte ich ihm.

"Willst du darüber reden?", fragt Ben.

"Nein, gerade nicht!"

"Das ist okay! Wenn du doch reden willst oder was anderes ist, sag Bescheid!"

"Mach ich! Danke!"

Ich kuschel mich in seinen Arm und wir gucken ein wenig Fernsehen. Momentan möchte ich nicht mit ihm über das Reden, wenn er nach München oder Brasilien ist. Ich muss mir erstmal selbst im klaren darüber sein, was ich will.

"Ich habe heute überings mit Phillip geredet!", erzähle ich Ben.

"Und? Wie hat er reagiert?"

"Er war total komisch. Er wollte wissen, woher wir uns kennen, seit wann wir zusammen sind und ob wir die Eltern des anderen kennen!"

"Mhm. Wahrscheinlich ist er verletzt, wollte das aber nicht so offen zeigen! Jeder hat eine andere Art mit einem Korb umzugehen. Ich wäre auch ziemlich verletzt gewesen, wenn du mich abblitzen lassen hättest."

"Aber das habe ich ja nicht!"

"Ja, glücklicherweise!"

Lachend gibt Ben mir einen Kuss auf die Stirn und wir reden noch über irgendwelche belanglose Dinge. Gegen 19:30uhr bekommen wir Abendessen aufs Zimmer, welches Ben zuvor bestellt hat. Wir essen gemeinsam und gucken danach einen Krimi im Fernsehen.

"Wann müssen wir morgen fahren?"

"Also die Fahrt von hier nach Emden, zu meinen Eltern, dauert zweieinhalb Stunden und ich habe gesagt wir sind zum Mittagessen da. Also fahren wir so gegen zehn Uhr hier los. Okay?"

"Klar!"

Wir bleiben noch eine Weile wach und machen uns um kurz nach zwölf fertig für das Bett. Danach stellen wir noch einen Wecker für morgen und dann schlafe ich auch schon in Ben's Armen ein, nach dem er mir noch einen Kuss gegeben hat.


Hey!
Ich bin wieder zu Hause!
Wie findet ihr das neue Cover? @medaelsu hat es für mich gemacht! Vielen Dank nochmal ♡♡

My One And Only FootballstarWhere stories live. Discover now